Titelverteidiger Carlos Alcaraz steht wieder im Tennis-Finale der French Open. Der 22 Jahre alte Spanier profitierte in Paris in seinem Halbfinale gegen den Italiener Lorenzo Musetti beim Stand von 4:6, 7:6 (7:3), 6:0, 2:0 von der verletzungsbedingten Aufgabe seines Gegners. Musetti konnte nach 2:25 Stunden wegen Oberschenkelproblemen nicht weiterspielen.

Alcaraz kämpft nun am Sonntag im Stade Roland Garros um seinen vierten Grand-Slam-Titel. Gegner ist dann entweder der Weltranglisten-Erste Jannik Sinner aus Italien oder Rekord-Grand-Slam-Champion Novak Djokovic aus Serbien, die sich an diesem Freitagabend ab 19.00 Uhr (im Sport-Ticker der WELT) noch gegenüberstehen.

„Es ist nie schön, ein Match auf diese Art und Weise zu gewinnen“, sagte Alcaraz nach der Begegnung im Interview auf dem Court. „Lorenzo hat so eine tolle Sandplatz-Saison gespielt. Ich hoffe, dass er schnell wieder gesund wird.“

Er hatte zunächst gar nicht realisiert, welche Wendung Musetti dem Match gegeben hatte. Der gab die restlichen Bälle an die Balljungen, ging mit gesenktem Kopf in Richtung Netz – und gab auf. Alcaraz merkte es erst sehr spät, er eilte zum Netz und es gab ein faires Shake-Hands. Im Anschluss klatscht der Spanier noch Beifall, während der enttäuschte Italiener den Innenraum verließ.

Außenseiter Musetti dominiert zunächst gegen Alcaraz

Vor der Partie auf dem Court Philippe-Chatrier war Alcaraz noch schnell zum Fußabdruck von Rafael Nadal gegangen und hatte ein Foto gemacht. Die Plakette aus Stein ziert seit diesem Jahr den Centre Court in Paris und wurde bei der emotionalen Ehrung des 14-maligen Paris-Champions zu Beginn des diesjährigen Turniers veröffentlicht.

Doch zu Beginn des Halbfinales spielte Alcaraz nicht so wie sein legendärer Landsmann, der seine Karriere im vergangenen Jahr beendet hatte und im Stade Roland Garros stets sein bestes Tennis gezeigt hatte. Alcaraz hatte große Mühe mit Musetti, der nahtlos an seine starken Leistungen im bisherigen Verlauf des Turniers anknüpfte.

Alcaraz musste den ersten Satz abgeben und hatte auch danach Schwierigkeiten. Zwar lag er im zweiten Durchgang zweimal ein Break vorn, doch Musetti kam jeweils zurück. Beim Stand von 3:4 trat Alcaraz wütend gegen seine Bank. Erst im Tiebreak schaffte Alcaraz den Satzausgleich – danach ging bei Musetti nichts mehr.

Nun drehte der Spanier aber auf und ließ seinem italienischen Rivalen keine Chance mehr. In nur 21 Minuten holte sich Alcaraz den dritten Satz, Musetti wirkte schon da angeschlagen und ließ sich behandeln. Zwar versuchte es der Italiener noch einmal, doch zu Beginn des vierten Satzes ging es nicht mehr weiter.

Bei den Frauen bekommen die French Open unterdessen auf jeden Fall eine Premierensiegerin. Im Endspiel am Samstag (15.00 Uhr, Eurosport) treffen die Weltranglisten-Erste Aryna Sabalenka aus Belarus und die Ranglisten-Zweite Coco Gauff aus den USA aufeinander. Beide Tennisspielerinnen haben den Titel im Stade Roland Garros bislang noch nicht gewonnen.

Sabalenka besiegte im Halbfinale die Polin Iga Swiatek, die die vergangenen drei Jahre in Paris den Titel geholt hatte. Gauff stoppte den Erfolgslauf der französischen Wildcard-Spielerin Lois Boisson.

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