Gestutzte Flügel? Piastri pfeift auf den F1-"Gamechanger"
Neue Flügel, alte Verhältnisse: Zumindest vorerst fährt McLaren auch in Spanien vorneweg. Oscar Piastri rast allen davon und nennt eine Regelverschärfung "überhyped". Andere schöpfen aber noch Hoffnung.
Bei McLaren hatte man ohnehin müde gelächelt über den vermeintlichen "Gamechanger" in der Formel 1 - und am heutigen Freitag brachte das Topteam diese Gelassenheit dann auch auf die Strecke. Lando Norris war schnell, Oscar Piastri noch schneller, die ersten Bestzeiten auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya gehörten den beiden Titelkandidaten.
Nichts war es also erstmal mit den neuen Kräfteverhältnissen, auf die die Konkurrenz zumindest leise gehofft hatte: Ab diesem Wochenende gelten verschärfte Regeln für die Frontflügel, die sich noch weniger als zuvor unter aerodynamischer Last verbiegen sollen. Dieser Trick galt als eine der großen Stärken McLarens.
Doch auch heute drehte WM-Spitzenreiter Piastri die schnellste Runde des Tages, in der ersten Session war Norris am stärksten gewesen. In der schnelleren zweiten Einheit sortierte sich der Engländer dann auf Rang vier ein, Mercedes-Pilot George Russell und auch Weltmeister Max Verstappen im Red Bull waren etwas schneller. Bester Ferrari-Pilot war Charles Leclerc als Fünfter, Nico Hülkenberg im Sauber belegte den zwölften Rang.
Piastri: "Das Ganze ist überhyped"
Eine deutliche Auswirkung der neuen Frontflügel auf die Stärke der Teams war noch nicht zu erkennen, könnte sich aber durchaus auch erst unter Rennverhältnissen am Sonntag herausstellen. Und zumindest relativ eng ging es im Training zu. "Generell hat sich das ganze Feld enger zusammengeschoben", sagte Red Bulls Motorsportberater Helmut Marko bei Sky: "Mercedes, Ferrari und wir haben aufgeschlossen. Ein Sprung, den manche da gesehen haben, ist aber ausgeblieben."
Bei Ferrari hatte Teamchef Fred Vasseur den Zwang für alle Teams, einen neuen Flügel zu bringen, als zumindest potenziellen "Gamechanger" bezeichnet. Bei Red Bull hoffte man auf insgesamt unruhigere Autos und daher auf einen Vorteil für Ausnahmefahrer Verstappen.
Piastri war aber schon nach der Ankunft in Spanien demonstrativ unaufgeregt. "Wir sind ziemlich sicher, dass der Flügel nicht unser Wundermittel ist", sagte er, "so eins haben wir gar nicht." Die größte Sache an dieser Regelverschärfung sei, "wie überhyped das Ganze ist".
Vorerst spricht also alles für eine weitere Zuspitzung des McLaren-Zweikampfs. Nach Norris' Sieg am vergangenen Wochenende in Monaco hat Piastri vor dem neunten Saisonrennen am Sonntag (15 Uhr/Sky) nur noch drei Punkte Vorsprung. Verstappen liegt 25 Punkte zurück.
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