Wo die Türme noch schiefer sind als in Pisa
1. Schiefer als schief in Thüringen
Im thüringischen Ort Bad Frankenhausen wissen sie um die Anziehungskraft von geneigter Architektur. Der schiefe Turm der Oberkirche soll ab kommendem Frühjahr wieder öffnen – nach Millionen-Investitionen, die unter anderem in ein Besucherzentrum und in einen Himmelsweg flossen, der einen Panoramablick über die Kurstadt und das Kyffhäusergebirge bietet, erhofft man sich in der Gemeinde künftig rund 80.000 Besucher im Jahr.
Und weil große Vergleiche immer ziehen, betonte der Bürgermeister Matthias Strejc, dass der Turm mit seinem Überhang von 4,86 Metern schiefer als der berühmte Turm in Pisa sei. Dessen Neigung wurde 2022 auf 3,97 Grad taxiert, der Überhang von Bodenmitte zur Spitze beträgt dort knapp 4 Meter.
Infos zum Reiseziel: bad-frankenhausen.de/kur-tourismus
2. Schräge Schwestertürme in Bologna
Bologna in Italien liegt nur zwei Autostunden von Pisa entfernt. Im Stadtzentrum fallen gleich zwei ungewöhnliche Türme ins Auge. Beim kleineren Torre della Garisenda wird die Neigung von fast vier Grad direkt sichtbar. Doch auch der mit 97 Metern mehr als doppelt so hohe Torre degli Asinelli ist leicht geneigt, was auf den ersten Blick aber nicht unbedingt auffällt.
Den Asinelli-Turm konnte man auch besteigen. Er ist aber inzwischen schon längere Zeit wegen Bauarbeiten für Besucher gesperrt.
Infos zum Reiseziel: bolognawelcome.com/de
3. Rekordhalter auf Zeit in Ostfriesland
Verfaulte Eichenstämme sind der Grund für den Schiefstand der Kirche im ostfriesischen Suurhusen (Führungen kostenlos). Viele Jahre durfte sich die Gemeinde nördlich von Emden sogar mit dem Titel des weltschiefsten Turms schmücken.
Nämlich 2,47 Meter Überhang auf 27 Meter Höhe, das ergab einen Neigungswinkel des Kirchturms von 5,19 Grad. Und das reichte für einen Eintrag ins Guinness-Buch der Rekorde.
Infos zum Reiseziel: ostfriesland.travel
4. Schief gemauert in Rheinland-Pfalz
Seit 2022 gibt es einen neuen Weltrekordhalter, ebenfalls aus Deutschland. Der Glockenturm von Gau-Weinheim in Rheinland-Pfalz als laut Guinness-Buch „am weitesten geneigte Kirchturm“.
Dieser kommt demnach auf 5,43 Grad Neigung und ist spätestens seitdem der ganze Stolz des Ortes. Seine Neigung verdankt sich Bewegungen im rheinhessischen Erdreich sowie der Legende nach dem örtlichen Wein, den die Bauarbeiter im Mittelalter während des Mauerns genossen haben sollen. Heute können Besucher sich auf den acht Kilometer langen Turmwinzerweg begeben, der Aussichten über die Weinberge von Gau-Weinheim bietet.
Infos zum Reiseziel: rheinhessen.de
5. Neigeturm im Nobelskiort
Einen besonders schönen schiefen Turm hat der Schweizer Nobelskiort St. Moritz in Graubünden zu bieten. Anmutig und sehr schräg ragt er als Überbleibsel einer längst abgerissenen Kirche vor den Alpengipfeln auf.
Laut dem Tourismusbüro Engadins beträgt die Neigung des 33 Meter hohen Turms 5,5 Grad – das würde den rheinland-pfälzischen Rekordhalter sogar übertrumpfen. Vielleicht sollte die Gemeinde einmal in der Guinness-Buch-Redaktion anrufen? Fest steht: Der Turm rund um die Uhr besucht werden.
Infos zum Reiseziel: engadin.ch/de
6. Nachbau des Pisa-Turms in Illinois
Illinois ist nicht Italien, und Niles ist nicht Pisa: Doch in dem kleinen Ort in dem US-Bundesstaat nahe Chicago kann man sich dort wähnen. Anfang der 1930er-Jahre hat ein Geschäftsmann dort eine Replika des berühmten Turms bauen lassen – halb so hoch wie das Original, aber genauso schräg.
Nur besteigen kann man schiefen Turm von Niles im Moment nicht, wie es auf der Website der Gemeinde heißt – anders als den Turm in Pisa. Seine knapp 250 Stufen kann man erklimmen, wenn man sich traut.
Infos zum Reiseziel: enjoyillinois.com
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