Ski und Rodel gut? Wo noch zuverlässig Schnee liegt
Graugrün statt weiß: Die vergangenen schneearmen Winter in den Alpen haben selbst positiv gestimmte Skiurlauber verunsichert zurückgelassen. Weil die Winter auch in den Bergen immer wärmer werden, gerät der Skiurlaub oft zur Schneelotterie.
Bevor man bucht, lohnt daher der Blick auf die alpinen Schneeberichte. Wir haben Ihnen die Arbeit abgenommen und die Ausgaben der vergangenen zehn Jahre studiert. Das sind die demnach sichersten Pistenreviere der Alpen:
Knapp drei Dutzend Hotels unter dem Alpenhauptkamm und zwei Bauernhöfe: Das ist das 1930 Meter hoch gelegene Dörfchen Obergurgl im hintersten Ötztal. Das höchste Kirchdorf Österreichs besitzt statistisch auch das schneesicherste Skigebiet der Alpen.
Durchschnittlich 160 Tage surrten dort in den vergangenen zehn Wintern die Skilifte – von der dritten Novemberwoche bis Anfang Mai. Nimmt man die Statistik als Gradmesser, kann man bedenkenlos auch in den österreichischen Pistenparadiesen von Ischgl mit 157 Tagen Liftbetrieb, Obertauern mit 156 Tagen und am Arlberg mit 154 Pistentagen Urlaub machen.
Ähnliche Schneefixsterne hat die Schweiz mit ihren Nobelorten Zermatt (155 Pistentage), St. Moritz und Davos (je 146 Tage) sowie Saas-Fee (150 Tage) zu bieten. In Frankreich rangieren bei der Schneesicherheit ganz oben Tignes (153 Tage), Argentière bei Chamonix (146 Tage) und Val Thorens (159 Tage).
In Italien ist das zollfreie Livigno mit 151 Pistentagen Spitze bei der Schneesicherheit. Es folgen das kleine Madesimo am Splügenpass (148 Tage) sowie die Südtiroler Gebiete Drei Zinnen Dolomiten/Sexten und Kronplatz (je 143 Tage).
Schneesicherheit es erst ab 1800 Metern
Skiurlauber auf der Suche nach einem kleineren, familiären Ort mit viel Schnee werden in Tirol fündig: im Kühtai ebenso wie auf der Axamer Lizum bei Innsbruck (je 138 Tage). Hinzu kommt das preisgünstige Defereggental in Osttirol, wo im Schnitt der vergangenen Jahre 139 Tage Pistenfreuden möglich waren.
In Vorarlberg trumpfen Warth/Schröcken mit 154 und Damüls/Faschina mit 144 Skitagen pro Saison auf. In Südtirol empfiehlt sich das Bergsteigerdorf Sulden mit 148 Skitagen pro Jahr, in der Schweiz Andermatt mit dem Skigebiet Gemsstock sowie das kinderfreundliche Grächen (je 140 Tage).
Die Auswertung der Schneeberichte der vergangenen Jahre macht deutlich: Wirkliche Schneesicherheit gibt es erst ab 1800 Metern, in klimatischen Ausnahmefällen ab 1600 Metern Seehöhe. Da können auch Schneekanonen nicht zaubern.
Selbst mithilfe aller Technik sind Garmisch-Partenkirchen (110 Tage) und Kitzbühel (120 Tage) keine sicheren Osterwinterziele geworden. Und in Südtirol hat man außerhalb des Hochwinters regelmäßig das zweifelhafte Vergnügen, auf einem weißen Band über die grünen Almen zu fahren.
Ohne die flächendeckend aufgestellten Beschneiungsanlagen sähe es in den deutschen Gebieten wintersportlich ohnehin schlecht aus. Die Tiroler Enklave Jungholz im Allgäu, die Skischaukel Ofterschwang-Gunzesried und das Zweiländergebiet Oberstdorf/Kleinwalsertal schaffen mit ihrer Hilfe immerhin je 112 Lifttage von Mitte Dezember bis Mitte April. Am Nebelhorn schafft man es oft noch eine Woche länger.
Alternative Mittelgebirge
Vergleichsweise gut mithalten können dank der künstlichen Frau Holle inzwischen auch einige Mittelgebirgsregionen. Der Arber im Bayerischen Wald und der Feldberg im Schwarzwald hatten zuletzt regelmäßig 110 Tage Liftbetrieb, sogar das Sauerland kam auf mehr als 100 Tage.
Der Tipp für ganz vorsichtige Planer sind natürlich die rund 20 Gletscherskigebiete in den Alpen: In Hintertux, am Stubaier Gletscher und am Rettenbachferner bei Sölden, am Theodulgletscher über Zermatt und im Schnalstal in Südtirol wedeln die Unermüdlichen auch noch im Mai. Ein Vergnügen ist das freilich auch nicht immer: Im Dezember kann es da oben grimmig kalt werden, und bei Schlechtwetter bleibt man besser gleich im Tal.
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