Zehn spannende Neuerungen in den Alpen – so starten die Skigebiete in den Winter
Der multiplen Krise und dem Klimawandel zum Trotz: In den Bergen haben zahlreiche Skigebiete zuletzt ordentlich verdient und für den kommenden Winter kräftig investiert. So gibt es in den Alpen zahlreiche Liftprojekte, die zum Start der Skisaison 2025/2026 fertiggestellt werden sollen – wie diese zehn:
Zillertal Arena: 1200-Meter-Sprung zur Rosenalm
Von Zell am Ziller erstreckt sich das größte der vier Skigebiete im Zillertal hoch zum Gerlospass und auf der anderen Seite wieder herunter ins salzburgische Krimml. Im nationalen Vergleich ist die Zillertal Arena mit 150 Pistenkilometern unter den Top Ten. In einem mehrjährigen Projekt wird die gesamte Skischaukel derzeit runderneuert. Der Betrieb der Bahnen soll effizienter werden, die Gäste im Skiurlaub sollen es bequemer haben.
In den Vorjahren brachten bereits fünf neue Bahnen die Skifahrer komfortabler und fixer von den Höhen über Zell ins Gebiet von Gerlos und zurück. Ab diesem Winter geht es nun direkt aus Zell am Ziller in nur 13 Minuten mit der neuen Rosenalm-Kabinenbahn knapp 1200 Höhenmeter hoch ins Skigebiet.
Infos: Die Wintersaison in der Zillertal Arena startet voraussichtlich am 5. Dezember 2025 und endet am 12. April 2026 (zillertalarena.com).
Ischgl/Samnaun: Alles neu am Höllboden
Ein paar Winter lang hat sich die Ski- und Partyhochburg Ischgl im Paznauntal auffällig zurückgehalten mit Bergbahn-Neubauten. Doch jetzt geht es Schlag auf Schlag: Zur neuen Saison eröffnen gleich zwei schnelle Sesselbahnen rund um den westlich der großen Pistendrehscheibe Idalp gelegenen Höllboden.
Zum einen kommt an der Bergstation auf knapp 2400 Metern die neue Höllbodenbahn an. Gegenüber geht es weiter mit der ebenfalls neuen Achtersesselbahn Sassgalun. Nächsten Sommer soll mit der neuen Höllkarbahn Richtung Palinkopf die dritte und letzte Bergbahn aus dem Höllboden erneuert werden, bevor vor dem übernächsten Winter mit der Silvrettabahn die Ischgler Hauptschlagader ein Update erhält.
Ischgl ist Teil des Skigebiets Silvretta Arena mit 240 Pistenkil0metern. Die Besonderheit: Die Arena ist grenzübergreifend und befindet sich auch in der Schweiz, wo der Ort Samnaun in Graubünden das Zentrum bildet.
Infos: Start der kommenden Skisaison in Ischgl ist am 27. November. Sie endet am 3. Mai 2026 (ischgl.com).
Sölden: Schneller zum Gletscher und zurück
Neues auch von der Söldener Bergbahn im Skigebiet Ötztal-Sölden: Zwei neue Achter-Sesselbahnen beschleunigen die Verbindung vom Winterskigebiet zum Gletscher. Von den sanften Pisten des Giggijoch schwingt sich die neue Sesselbahn „Silberbrünnl“ samt Einstiegsförderband, Hauben und gewaltiger Kapazität von 3800 Personen pro Stunde hoch zum Rotkogl.
Nach kurzer Abfahrt geht es dann mit einer ebenfalls neuen Sesselbahn genauso fix weiter zur letzten Station vor dem Rettenbachgletscher, der mit der Gondelbahn Gletscherexpress für die Skitouristen ohnehin schon länger erreichbar ist.
Auf dem Weg zurück ins Tal gibt es eine pfiffige Pistenneuerung zu nutzen: Die beiden Hauptabfahrten 22 und 7 berühren sich nun zu einem Pistenkreuz und erleichtern so vielen Urlaubern den Weg auf Ski bis vor die Hotelpforte. Ötztal-Sölden verfügt über knapp 150 Pistenkilometer.
Infos: Die Gletscherskigebiete sind geöffnet, die übrigen Pisten machen am 13. November auf. Die Saison endet im April oder Mai, auf dem Gletscher am 3. Mai 2026 (soelden.com).
Kappl: Neue Bahn für die Skischaukel
Neu im Skigebiet Kappl ist die Diasbahn. Nach ihrem Auftritt auf Messen und Schauen in den Niederlanden und Deutschland ist sie in Tirol nun fest installiert. Sie bringt die Kappl-Gäste vom Tal hoch ins bis zu 2700 Meter hohe Hauptskigebiet unter den Alblittköpfen.
Mit gut 80 Pistenkilometern zählt die Skischaukel Kappl & See nicht zu den größten Arealen für Wintersportfans, doch dafür zu den schneesicheren und dank Südost-Ausrichtung der Pisten zugleich sonnenverwöhnten. Das Angebot für Familien ist groß, ebenso das Freeride-Gebiet.
Zum Eröffnungswochenende am 12. und 13. Dezember gibt es vergünstigte Skitickets, auch Ski-Guides kann man für weniger Geld buchen.
Infos: Seilbahnen und Lifte haben in Kappl bis 6. April 2026 geöffnet, in See endet der Betrieb vier Tage später (kappl.com).
Garmisch-Classic: Was für den Nachwuchs getan
Sportlich-anspruchsvoll ist der Großteil der Skiabfahrten im Pistenrevier von Garmisch-Partenkirchen. Doch an wenigstens einer Stelle gibt sich Deutschlands Skiort Nummer eins himmlisch-sanft: Am Kreuzwankl oberhalb vom Hausberg und dem legendären Après-Ski-Spot Drehmöser 9 surrt ab der neuen Saison eine nagelneue Achtpersonen-Sesselbahn.
Der Kreuzwankl-Ski-Express löst seinen nicht selten überforderten Vorgänger auf der gleichen Strecke ab und reduziert zudem die Fahrtzeit von vier auf drei Minuten. Kinderfreundlich wurde ihm zudem ein höhenverstellbarer Einstieg spendiert, damit auch die vielen Skizwerge bequem auf den Sitz kommen. Auch die neue Bahn ist Dreh-Angel-Punkt des Skigebiets Garmisch-Classic mit 40 Pistenkilometern.
Infos: Die Saison startet voraussichtlich am 13. Dezember 2025 und endet am 30. März 2026 (zugspitze.de).
Winklmoosalm/Steinplatte: Sitzheizung am Bäreck
Auch das grenzüberschreitende Skigebiet zwischen dem bayerischen Reit im Winkl und dem Tiroler Dorf Waidring meldet für die kommende Skisaison eine spannende Neuerung: Von Deutschland aus gesehen ganz links auf der Tiroler Skigebietsseite löst die Sechsersesselbahn Bäreck den laut Bergbahn „in die Jahre gekommenen“ Vorgänger ab.
Die Strecke bleibt ebenso unverändert wie die insgesamt sehr sportliche Skiabfahrt. Die Kapazität erhöht sich allerdings deutlich, ebenso der Komfort, denn mit der neuen Bahn gibt es Wetterschutzhauben, Komfortsitze mit Sitzheizung und eine Fahrzeit von etwas weniger als sieben Minuten. Das Gebiet umfasst gut 40 Kilometer an Pisten.
Infos: Die Saison startet am 6. Dezember und geht bis in den April 2026 (winklmoosalm.de; steinplatte.tirol).
Fassatal: Kleiner ist stabiler
Alpenweit ist die Zeit der gigantischen Großraumgondelbahnen vorbei. Wo immer möglich, werden sie durch kleinere und flexiblere Kabinenbahnen ersetzt. So erging es jetzt auch der gerade mal 20 Jahre alten 125-Personen-Riesengondel von Campitello im Fassatal hoch zum Col Rodella auf 2395 Metern Seehöhe.
Zum neuen Winter musste sie einer modernen 3-S-Kabinenbahn weichen. Die mag mit ihren gerade mal 30 Personen Fassungsvermögen pro Kabine nicht ganz so spektakulär aussehen wie der Vorgänger, aber sie verdoppelt die Kapazität auf fast 2200 Personen pro Stunde und läuft zudem auch bei starken Winden dank ihrer Dreiseiltechnik ruhig wie auf Schienen. Das Val di Fassa ist Teil der Skischaukel Dolomiti Superski mit fast 200 Pistenkilometern.
Infos: Saisonstart ist in der Regel um den 6. Dezember, die Betriebe schließen Anfang April (fassa.com).
Zermatt: Neue Lust aufs Gifthittli
Die historische Gornergratbahn ist einer der Top-Attraktionen von Zermatt Schweizer Kanton Wallis. Von kaum irgendwo sieht man das weltberühmte Matterhorn (4478 m) besser.
Für Skifahrer kaum weniger spannend ist die Abfahrt vom Gifthittli, dessen Name übrigens nicht auf gefährliche Substanzen, sondern auf einen historischen Souvenir-Shop („Gift Shop“) aus dem 19. Jahrhundert verweist. Die zugehörige Seilbahn, wichtige Verbindung vom Rothorn zum Gornergrat, musste im vergangenen Sommer einem Neubau weichen – einer der ersten Achtersesselbahnen der Schweiz.
Infos: Die Skigebiet Matterhorn Ski Paradise wirbt mit „Skifahren und Snowboarden an 365 Tagen im Jahr“ und 360 Pistenkilometern (matterhornparadise.ch).
Flims-Laax: Gondel kommt auf Zuruf
Im Schweizer Skigebiet Flims-Laax-Falera mit 224 Pistenkilometern setzt man seit zwei Jahren auf eine komplett andere Seilbahntechnik, auch bei der neuen Gondelbahn „FlemXpress“. Bei ihr hängen sich in der Station wartende Gondeln nur noch auf Zuruf und bei Bedarf ans Seil. Die Technologie nennt sich Rope-Taxi, sie spart laut Betreiber mehr als die Hälfte Energie.
Ein Schnäppchen ist die Anschaffung allerdings nicht: Die Bergbahngesellschaft investiert stolze 80 Millionen Franken. In den vergangenen Wintern wurden bereits die Sektionen Flims–Foppa, Foppa–Startgels sowie die Stationen Segnes und Nagens Sura fertiggestellt.
Nun wurde auf der 2,3 Kilometer langen Strecke von Segnes nach Cassons die alte Seilbahn „Alp Naraus-Cassonsgrat“ aus dem Jahr 1956 durch die modernen Gondeln des „FlemXpress“ ersetzt. Auch auf der Verbindung zwischen Fuorcla und dem Crap Masegn und auf dem Abschnitt zwischen Fuorcla und Vorab pendeln die neuen Hightech-Gondeln.
Infos: Die kommende Skisaison geht vom 29. November 2025 bis 19. April 2026 (flimslaax.com).
Skigebiet Les 3 Vallées: Drei neue für die drei Täler
Das größte Skigebiet der Welt umfasst sagenhafte 600 Pistenkilometer in Frankreichs savoyischen Alpen. Von den mehr als 150 Bergbahnen wurden für dieses Jahr vier ziemlich wichtige modernisiert.
So schwingt sich nun die Zehnerkabinenbahn „Face Nord“ anstelle zweier alter Sesselbahnen hinauf zum Glacier de Thorens auf 3000 Meter Höhe – das bedeutet auch für die Gäste aus dem Skiort Orelle eine deutliche Verbesserung der Rückfahrt.
Auch im mittleren der drei Täler surrt eine neue Bahn: die Zehnergondel „Rhodos 1 & 2“ ab der Talstation in Méribel Richtung Col de la Loze und Courchevel. Und auch das dritte Tal, das von Courchevel, erhielt mit der Zehnergondel „Chenus“ einen zeitgemäßen Neubau, der zwei museumsreife Bahnen ab Courchevel-Morions Richtung Chenus und weiter zum Col de la Loze ersetzt.
Infos: Geöffnet hat Les 3 Vallées vom 16. Dezember bis 17. April (les3vallees.com).
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