Welche Kanareninsel ist die Richtige für mich?
Milde Temperaturen, Sonnenschein, Natur, der Atlantik: Das versprechen die Kanaren – und zwar ganzjährig. Kein Wunder, dass vor allem im Herbst und im Winter viele Urlauber der deutschen Kälte auf die spanische Inselgruppe vor der Küste Afrikas entfliehen.
Dabei sind die Eilande trotz ihrer geografischen Nähe zueinander jede für sich einzigartig: Mondlandschaften aus Lava auf Lanzarote, wüstenähnliche Dünen auf Gran Canaria und Fuerteventura, satte Natur und ein alpenhoher Gipfel auf Teneriffa.
Und so stellt sich nicht nur für Kanaren-Einsteiger die Frage: Welche ist die Richtige für mich? Ist es einer der vier großen Klassiker, oder doch eine der weniger frequentierten Inseln?
Fuerteventura: Traumstrände und karge Landschaften
Wer auf der Fernstraße FV-2 vom Flughafen im Nordosten Richtung Süden über die lang gezogene Insel fährt, fragt sich: Wo ist das Leben? Die Landschaft ist karg und felsig, Bäume sieht man kaum, ein Panorama aus grauen und gelben Tönen.
Dann aber kommt man in Orten wie Costa Calma oder Morro Jable an und sieht das Pfund Fuerteventuras: die Strände. Und man spürt Wind. In den Buchten von Jandia tummeln sich Kiteboarder und Windsurferinnen.
Im Norden indes geht man in den Dünen von Corralejo durch schier endlose Sandberge zum Meer hin. Ruhiger ist es an der Westküste, hier ist das Meer aber auch deutlich schroffer und Baden mitunter lebensgefährlich.
Fazit: Fuerteventura ist das Richtige für Familien, die Strandurlaub machen wollen, Surfer und Ruhesuchende.
Infos: visitfuerteventura.com
Gran Canaria: Minikontinent für alle
Wie würden große Reiseveranstalter die Kanareninseln charakterisieren? Von „Minikontinent“ war bei einer kleinen Umfrage meist die Rede. Dünenstrände in Maspalomas, Partynächte an der Playa del Inglés und ursprüngliche Bergdörfer wie Teror und Artenara: All das findet man hier, zählt ein Sprecher von Tui Deutschland auf.
Deutsche Urlauber reisen demnach bevorzugt in den Süden und kämen meist nur für Ausflüge in den Norden, wo die Inselhauptstadt Las Palmas liegt. In der Inselmitte tummeln sich fast drei Dutzend Naturschutzgebiete.
Der Tui-Sprecher empfiehlt die Insel explizit auch für die LGBTQ+-Community: Mitte November und Anfang Mai finden in Maspalomas große Pride-Events statt.
Fazit: Strand, Party und Natur gesucht? Wer diese Mischung sucht, ist auf Gran Canaria gut aufgehoben.
Infos: grancanaria.com
Teneriffa: Hoch hinaus auf der größten Insel
Sie ist kleiner als das Saarland, aber im Ensemble der Kanareninseln die größte und bevölkerungsreichste: Teneriffa hat auf seinen gut 2000 Quadratkilometern von subtropischen Nebelwäldern bis zu kargen Wüsten alles zu bieten. Und sie hat den Teide.
Mit 3715 Metern ist der Vulkan höher als die meisten Alpengipfel und der höchste Berg Spaniens. Rund um den Fixpunkt in der Inselmitte, auf den eine Seilbahn bis knapp unter dem Gipfel fährt, erstreckt sich auch der gleichnamige Nationalpark mit zahlreichen Wanderwegen. Auch im grünen Norden der Insel werden Wanderer fündig.
Aber auch schöne Strände fährt die Insel auf: im Nordosten etwa den Playa de Las Teresitas, im Süden hat man die Auswahl unter einigen: Playa del Duque, Playa de Fañabé oder Playa de la Tejita zu Füßen des Vulkankegels Montaña Roja, aber auch in Flughafennähe gelegen.
Fazit: Sonnenliebhaber kommen auch auf Teneriffa auf ihre Kosten, gegenüber den anderen Kanaren vor allem aber Wanderurlauber, die rund um den Teide spektakuläre Landschaften vorfinden.
Infos: visittenerife.es
Lanzarote: Feurig, feinsinnig, weinselig
Unter den großen vier Inseln ist Lanzarote die Feinsinnige. Schwarze und rote Lavafelder – besonders eindrucksvoll im Nationalpark Timanfaya – ziehen sich über die Insel, auf den Vulkanböden wachsen Bananen, Ananas, Grünkohl, Tomaten und Wein.
Der Künstler César Manrique hat die Insel geprägt mit seinen Werken, die Natur und Kunst zusammenbringen: wie dem Vulkantunnel Jameos del Agua oder dem Aussichtspunkt Mirador del Río ganz im Norden. Kultur spielt eine Rolle, gleichwohl bietet die Insel auch tolle Strände wie den Playa del Caletón Blanco oder den weitläufigen Playa de Famara.
Fazit: Wer karge Landschaften, Architektur mit Stil und Weinbau auf Vulkangestein schätzt, aber nicht unbedingt nur zum Baden kommt, ist goldrichtig. Lanzarote sei ein Reiseziel, das mehr Paare als Familien anziehe, so der Tui-Sprecher.
Infos: turismolanzarote.com
La Palma, La Gomera, El Hierro: Trio im Windschatten
Neben den Klassikern, die von vielen deutschen Flughäfen angeflogen werden und auf denen es ein großes Unterkunftsangebot gibt, stehen diese drei Inseln weniger im Fokus:
La Palma liegt ganz im Nordwesten den Kanaren und wurde als „Starlight Reserve“ ausgezeichnet: Die Lichtverschmutzung ist aufgrund eines Gesetzes gering, der nächtliche Blick in den Sternenhimmel dadurch besonders klar. Zum Beispiel am Observatorium am Roque de los Muchachos auf mehr als 2400 Metern.
La Gomera ist die zweitkleinste der Hauptinseln im Archipel und ist nur per Fähre von Teneriffa aus erreichbar. Hippies wählten das Valle Gran Rey einst zum Refugium. Wanderer erfreuen sich unter anderem am größten zusammenhängenden Lorbeerwald der Welt; er zählt zum Garajonay-Nationalpark, ein Unesco-Weltnaturerbe.
El Hierro ist die kleinste der touristisch erschlossenen Kanareninseln. Wenig Strände, dafür Lavafelsen und Naturpools zählen zu den Highlights. Wer Ursprünglichkeit und Abgeschiedenheit sucht, ist auf der Insel richtig. Sie wird von Teneriffa oder Gran Canaria aus angeflogen. Von Teneriffa aus gibt es eine Fährverbindung.
Infos: visitlapalma.es; lagomera.travel; elhierro.travel
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