Wie Materialien, Membranen, Imprägnierung und Passform bestimmen, ob Ihre Wanderschuhe bei Regen, Pfützen und Tauwetter dicht halten.

Wenn Sie bei Nieselregen loswandern, über taufeuchte Wiesen steigen oder plötzlich eine Schauerwolke über dem Trail hängt, wollen Sie im Bestfall nur eines: trockene Füße. Doch was heißt eigentlich "wasserdicht" bei Wanderschuhen, und worauf sollten Sie beim Kauf genau achten? Schon beim ersten Blick auf das vielfältige Angebot an Schuhmodellen, fallen immer wieder Begriffe wie Gore-Tex, Sympatex, hydrophobes Leder oder wasserabweisende Beschichtung – und jede Technik bringt Vor– und Nachteile mit sich. Leder etwa ist robust und passt sich oft gut an den Fuß an, braucht aber Pflege, damit es seine wasserabweisenden Eigenschaften nicht verliert. Synthetische Materialien sind meist leichter und trocknen schneller, haben aber oft mit ihrer Widerstandskraft zu kämpfen, wenn sie ohne gute Membran oder Schutz verarbeitet sind.

Damit ein Schuh wirklich wasserdicht ist, genügt nicht, dass das nur das Obermaterial dem Regen standhält: auch Nähte, Verbindungsstellen und die Sohle müssen so konstruiert sein, dass kein Wasser eindringen kann. Membranen wie Gore-Tex oder porenlose Alternativen übernehmen die Hauptarbeit: sie verhindern, dass Wasser von außen eindringt, lassen aber Schweiß in Form von Wasserdampf entweichen. Dazu kommt die Imprägnierung, die das Außenmaterial wasserabweisend macht, dabei aber nicht ewig hält und regelmäßig erneuert werden muss. Auch der Schnitt des Schuhs, etwa wie hoch der Schaft ist, wie stark die Lasche gegen Spritzwasser abschirmt, und ob es eine Zehenschutzkappe gibt, spielen eine Rolle. Im Folgenden zeigen wir, worauf Sie beim Kauf wasserdichter Wanderschuhe wirklich achten sollten, wie Sie sie pflegen und wir stellen bewährte Modelle vor, die sich in verschiedenen Einsatzbereichen bewährt haben.

Materialien, Membranen und Konstruktion

Wer wasserdichte Wanderschuhe haben möchte, muss sich zunächst zwischen Leder, synthetischen Materialien oder Mischformen entscheiden. Glattleder oder Nubukleder sind von Natur aus relativ widerstandsfähig gegen Spritzwasser; hydrophobiertes Leder nimmt deutlich weniger Feuchtigkeit auf. Synthetische Stoffe wie Nylon, Cordura oder technische Mesh-Gewebe sind leichter und trocknen schneller, verlieren aber ohne Membran oder wasserdichte Beschichtung oft schneller an Schutz gegenüber starker Nässe.

Membranen sind zentrale Bausteine bei wirklich wasserdichten Schuhen. Mikroporöse Varianten wie Gore-Tex erlauben, dass Schweiß in Form von Wasserdampf entweicht, während Wasser von außen nicht eindringen kann. Porenlose Membranen (z. B. Sympatex) arbeiten anders: Sie nehmen Feuchtigkeit auf der Innenseite auf und geben sie nach außen ab, ohne dass Poren vorhanden sind, die theoretisch eine Schwachstelle darstellen könnten. Wichtig: Die Membran allein reicht nicht. Auch die Konstruktion des Schuhs muss so gestaltet sein, dass keine Schwachstellen entstehen. Nähte, Klebenähte oder schlecht geschützte Übergänge sind häufige Einfallsstellen für Wasser.

Ein weiterer Unterschied liegt in der Bezeichnung "wasserfest", "wasserabweisend" und "wasserdicht". Wasserabweisende Materialien oder Beschichtungen (z. B. DWR – Durable Water Repellency) lassen Regen abperlen, sind aber nicht so belastbar wie eine Membran, besonders bei anhaltendem Regen oder wenn das Material verschleißt. Wasserfest kann heißen, dass das Außenmaterial relativ resistent gegen Feuchtigkeit ist, aber nicht unbedingt, dass der gesamte Schuh dauerhaft dicht bleibt.

Passform, Schnitt und Einsatzszenarien

Ein Schuh kann technisch perfekt sein, doch wenn er nicht richtig sitzt, nutzt das alles nichts. Der Fuß braucht vorne etwas Spielraum (häufig wird eine Daumenbreite vor der Zehe als Richtwert genannt), damit er beim Bergabgehen nicht vorne aufstößt. Der Schaft sollte das Sprunggelenk stabil halten, besonders in unebenem Gelände oder mit schwerem Rucksack. Eine gute Schnürung, die nicht nur vorne, sondern auch mittig und am Schaft gut greift, trägt wesentlich dazu bei, dass der Schuh dicht bleibt und nicht Wasser eintritt, etwa an der Lasche oder durch ein zu lockeres Obermaterial. Wer oft in matschigen, feuchten oder alpinen Regionen unterwegs ist, wird einen höheren Schaft und starke Zehenschutzkappen zu schätzen wissen, um Spritzwasser, Schnee und Geröll abzuhalten. Für kürzere Touren, warme Temperaturen oder bei trockenem Wetter sind niedrigere Modelle vorzuziehen.

Für welche Bedingungen welcher Schuh?

Wenn Sie häufig in dauerhaft nassem Klima oder in Regionen mit starkem Regen unterwegs sind, sind Modelle mit wasserdichter Membran Pflicht. Für Schneefelder, matschige Wege und Übergänge durch Wasser sind hoch geschnittene Modelle mit geschlossener Lasche, guter Zehenschutzkappe und robuster Sohle sinnvoll. In wärmeren oder trockeneren Regionen kann ein leichter Wanderschuh ohne Membran Vorteile bringen: bessere Belüftung, weniger Gewicht, schnelleres Trocknen. Wenn Sie Touren mit Gepäck oder Mehrtageswanderungen planen, dann lohnt sich, in ein robustes Modell zu investieren, das länger hält, auch wenn das initial mehr kostet.

Hier sind einige Modelle aus dem aktuellen Angebot, die sich ihrer jeweiligen Klasse bewährt haben. Sie decken verschiedene Ansprüche ab, vom ultraleichten Zustieg bis zum robusten Trekking mit hohem Anspruch. Alle bieten wasserdichte Eigenschaften, sei es durch Membranen oder andere  hochwertige, wasserfest-konstruierte Materialien.

Der Lowa Renegade EVO GTX Mid ist ein bewährter Allround-Trekkingschuh mit Gore-Tex-Membran, der sich besonders für wechselhafte Bedingungen eignet. Er macht auf nassen Wegen, Schotter und leichterem Fels eine gute Figur, ohne überdimensioniert zu sein. Viele Nutzer schätzen diesen Schuh so sehr, dass sie ihn immer wieder kaufen und empfehlen ihn auch für andere Freizeitaktivitäten, wie Gassi gehen mit dem Hund oder sogar Rettungseinsätze.

Der Adidas Terrex Skychaser Mid GTX bietet ein etwas sportlicheres Profil, eine relativ leichte Konstruktion und einen guten Grip. Ideal, wenn Sie viel unterwegs sind, aber nicht unbedingt das schwerste Schuhwerk tragen wollen.

Der Hanwag Alaska Wide GTX ist mit seiner klassischen Bergstiefel-Optik und der umlaufenden Gummierung für robustere Einsätze gedacht: breite Passform, stabiler Schaft, dicke Sohle. Ideal für lange Trekkingtouren oder wo es eher kühn zur Sache geht.

Wer dagegen nicht so häufig auf herausfordernden Trails in der Natur unterwegs ist, sondern mal im Wald oder auch in der Stadt mit seinem Schuh laufen möchte, wird einen höheren Komfort zu schätzen wissen. Der Keen Hightrail Mid WP Herren ist ein wasserdichtes Modell in Joggingschuhausführung aber mit hoher Sohlenprofilierung, das sich auf Pisten und nassen Wegen gut schlägt.

Und mit dem On Cloudrock Mid WP Damen hat man ein halbhohes Modell, das auch in der Stadt oder auf Strecken funktioniert, bei denen das Wetter oft wechselt. Der halbhohe Schaft, bietet guten Halt und das Material ist atmungsaktiv. Mit dem modernen Design in hellen Farben wird man auch in der Innenstadt nicht komisch beäugt.

Wer dagegen einfach ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis sucht, findet mit dem Columbia Transverse Hike einen soliden Einsteigerstiefel – wasserdicht, aber nicht übermäßig schwer oder massiv – ideal für Gelegenheitswanderungen oder Einsätze, bei denen der Schuh nicht täglich härtesten Bedingungen gewachsen sein muss. Zudem ist er mit modischem Schnitt und Farbkombinationen auch im Alltag nutzbar.

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