Paris: Jardin du Luxembourg – Der Garten der Medici

Das Schöne ist, dass man sich hier schnell einheimisch fühlen kann, denn auch die Pariser spazieren gern durch die prächtigen vergoldeten Tore hinein in den Jardin du Luxembourg.

Die einen lustwandeln Händchen haltend, andere joggen durch die großzügige Anlage, vorbei an Studenten der nahen Uni, die sich auf einer Wiese durch einen Stapel Bücher arbeiten, während sich nebenan Kinder auf einem Karussell vergnügen, das Rainer Maria Rilke 1906 während eines Paris-Aufenthalts bedichtete.

Den ursprünglich barocken Garten ließ die aus Italien stammende Maria von Medici ab dem Jahr 1611 anlegen – für ihr damals außerhalb der Stadtgrenzen entstehendes Landschloss. Heute tagt im Palais du Luxembourg der Senat, das Oberhaus des französischen Parlamentes.

Im Frühsommer stehen die Rosengärten in voller Blüte. Sehenswert ist auch der Judasbaum (Cercis siliquastrum), dessen auffällige rosafarbenen und weißen Blüten direkt an den Ästen wachsen. Der Taschentuchbaum (Davidia involucrata) hingegen sieht skurril aus, seine weißen Blüten wirken wie angepinnte Papiertaschentücher.

Der Jardin du Luxembourg mit seinen 3000 Bäumen umfasst 25 Hektar, davon sind 5000 Quadratmeter Blumenbeete. Ein eigenes Idyll ist der Obstgarten mit mehr als 500 alten Birnen- und Apfelbaumsorten.

Damit all das gut versorgt ist, bringt schon seit 1624 das Medici-Aquädukt das nötige Gießwasser. Die Anlage versorgt auch das große Wasserbecken, in dem so gut wie immer Modellboote im Wind segeln. All das zog von Anfang an ein breites Publikum an und der Garten entwickelte sich bald zum Promenaden-Revier für Pariser und Reisende.

Überall im Park sind Marmorstatuen platziert, darunter ein Standbild der Maria von Medici, aber auch ein kleineres Exemplar der Freiheitsstatue. Es handelt sich um die Kopie einer Bronzefigur, die hier 1906 aufgestellt wurde.

Und wer vom Flanieren müde geworden ist, kann sich auf einem der klassischen, grün gestrichenen Stahlstühle erholen. Das elegante Modell namens „Senat“ wurde Anfang des 20. Jahrhunderts eigens für diesen Park entworfen – bis 1974 war ihre Benutzung kostenpflichtig, inzwischen ist das Sitzen glücklicherweise umsonst.

Infos: jardin.senat.fr; Eintritt frei, im Sommer täglich geöffnet von 7:30 Uhr bis kurz vor Sonnenuntergang

München: Englischer Garten – ein Park für das Volk

Ein englischer Landschaftspark ist das Gegenteil eines französischen Barockgartens. Während in letzterem Geometrie und Symmetrie als Maß aller Dinge gelten und Rasen aussehen, als wären sie mit der Nagelschere geschnitten, tut ein Englischer Garten so, als wäre er wilde Natur.

Tatsächlich ist er das Ergebnis genauer Planung. So wie der Englische Garten in München: 1789 begann der Gartengestalter Friedrich Ludwig von Sckell am Westufer der Isar mit der Anlage des ausgedehnten Parks. Heute gehört der 3,75-Quadratkilometer-Garten zu den größten innerstädtischen Parkanlagen der Welt – flächenmäßig sticht er sogar den Central Park in Manhattan und das Tempelhofer Feld in Berlin aus.

Der Englische Garten war von Anfang an ein Volksgarten, alle durften hinein. Heute besuchen ihn rund fünf Millionen Besucher jährlich. Im Südteil des Parks stehen bekannte Gebäude wie der kleine runde Tempel namens Monopteros und der Chinesische Turm. Die nördlich angrenzende Hirschau ist wie einst ein eher ruhiger Stadtwald.

Natürlich gehört zu einem Park in München mindestens ein Biergarten, hier sind es gleich vier: Aumeister, Chinesischer Turm, Hirschau und das elegante Seehaus. Vor einem Biergartenbesuch lohnt sich der kleine Aufstieg zum Monopteros mit schöner Aussicht über den gesamten Englischen Garten.

Auf dessen Grünflächen blüht es seit ein paar Jahren besonders naturnah: Auf vielen Wiesen sprießen insektenfreundliche Wildblumen, sie bieten ein buntes Farbenmeer. Empfohlen seien etwa die Schönfeldwiese nur wenige Gehminuten vom Monopteros entfernt sowie die Fläche am Kleinhesseloher See. Hier kann man den Sommer quasi hören, denn es summt und brummt ganz wunderbar.

Infos: schloesser.bayern.de/deutsch/garten/objekte/mu_engl.htm; Eintritt kostenlos, rund um die Uhr geöffnet

Krakau: Botanischer Garten – der älteste im ganzen Land

Im Krakauer Botanischen Garten grünt es seit fast 250 Jahren. An der Jagiellonen-Universität wurde ab Ende des 16. Jahrhunderts Botanik unterrichtet, nur fehlte der Hochschule ein eigener Garten. Die Anlage öffnete 1783 als Lehrmittel der Fakultät für Chemie und Naturkunde – und ist heute der älteste noch bestehende Botanische Garten in Polen.

Ab Mai bis weit in den Juni entfalten Lilien, Pfingstrosen und Iris ihre volle Blütenpracht. Auch bei den Azaleen sind schon viele leuchtende Farben zu bewundern. Sehenswert sind auch die vielfältigen Bäume und Sträucher im Arboretum, darunter die berühmte Jagiellonen-Eiche, die vermutlich so alt ist wie die ganze Anlage selbst.

Zudem beherbergt der Botanische Garten mit etwa 500 Arten die älteste und größte Orchideensammlung Polens. Den Tropenpflanzen wurde 1954 ein eigenes Glashaus spendiert. Die Orchideen blühen das ganze Jahr über, auch im Sommer entfalten einige ihre eleganten Blüten.

Das älteste der Gewächshäuser heißt „Victoria“, der Name leitet sich von der Wasserpflanze Victoria amazonica ab, einer Riesenseerose. Im Palmenhaus und den Tropenhäusern sind um die 50 Palmengattungen, fleischfressende Pflanzen und die älteste polnische Sammlung von Palmfarnen zu bewundern. Einheimisch grünt es in einer anderen Ecke: Hier wachsen Pflanzen der polnischen Flora, die gefährdet sind und besonderen Schutz benötigen.

Infos: ogrod.uj.edu.pl/english; im Sommer täglich geöffnet von 9 bis 19 Uhr, Eintritt umgerechnet fünf Euro

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