Es liegt ein Trend in der flirrenden Luft, er nennt sich Coolcation. Während die Sommer immer heißer werden, kehren entsprechend mehr Urlauber dem klassischen Strandurlaub mit Sonnenbad und Braunwerden den Rücken. Wir hätten hier Inspirationen für kühlere Alternativen in Europa.

Schlemmen in Finnland

Saunagänger und Angler lieben Finnlands Seenlandschaft. Mittlerweile sind auch einige Feinschmecker dazu gekommen. Denn die Saimaa-Region mit dem größten See Finnlands ist Gastronomie-Hotspot.

Auf den Tisch kommen Wild, Pfifferlinge und Blaubeeren, dazu Barsche und Maränen aus dem See. Särä, ein Gericht aus gebratenem Lamm und Kartoffeln, ist eine Spezialität von Lemi, während sich auf den Märkten von Lappeenranta und Mikkeli alles von finnischem Kaviar über frische Erdbeeren und Fleischpasteten bis zu geräuchertem Rentier angeboten wird.

Im Spätsommer und Herbst quillt der Wald mit Pfifferlingen, Steinpilzen und Nordischen Milchlingen über. Und nach den Grundsätzen des Jedermannsrechts ist der „Supermarkt der Natur“ für alle geöffnet.

Hiken in Albanien

Albaniens Strände sind ganz kurz erst kein Geheimtipp mehr, und schon zieht es Avantgarde-Traveller ins Landesinnere: Da erheben sich die albanischen Alpen.

Im Dreiländereck mit Montenegro und Kosovo locken schroffe Karstgipfel und das allen Karl-May-Fans bekannte Land der Skipetaren, in dem noch Luchse durch Fichtenwälder streifen und Wildblumen die Talböden bedecken.

Anspruchsvolle Wanderwege verbinden den Valbona-Nationalpark mit dem Weiler Kukaj und dem Dörfchen Theth im Herzen der Albanischen Alpen. Die Anreise erfolgt über Tirana und Shkoder.

Whiskytrinken in Wales

Schottland mag die Wiege des Whiskys sein, aber auch Wales hat eine jahrhundertealte Tradition. Die ging allerdings im 19. Jahrhundert zurück, und erst in den 1990er-Jahren erlebte das Handwerk einen neuen Aufschwung.

Seitdem floriert die Branche – vor zwei Jahren wurde dem walisischen Single Malt Whisky der britische GI-Status (geografische Angabe) verliehen. Damit erhielt er den gleichen begehrten Schutz wie walisisches Lammfleisch und Anglesey-Meersalz.

Mehr über die Produktionsmethoden erfahren Whiskyfreunde in Brennereien wie „In The Welsh Wind“, die in den hügeligen Feldern oberhalb der Cardigan Bay zu Hause ist, und „Penderyn“ in Bannau Brycheiniog (Brecon Beacons). Danach lohnt ein Besuch der Schluchten des Vale of Neath, auch bekannt als Waterfall Country.

Schiffstour in Schottland

Schiffshebewerke sind ja überall ein Hingucker. Dieses aber ist ein ganz besonderer Eyecatcher: Falkirk Wheel ist das weltweit einzige Schiffshebewerk, das sich dreht. Dort werden Schiffe nicht hochgehoben und heruntergelassen, sondern wie in einem Riesenrad kreisförmig bewegt.

In die Gondeln, wie die kreisenden Bassins genannt werden, passen exakt je acht Boote. Das 24 Meter hohe Unikum liegt am Union-Kanal zwischen Edinburgh und Glasgow.

Wer nicht zufällig mit einem Hausboot oder Sportkajak den Kanal entlang schippert, kann den einmaligen Lift auch auf einem Ausflugsboot testen. Die Schiffe fahren von Juni bis Oktober auf dem schwimmenden Riesenrad, eine Fahrt kostet umgerechnet rund 21 Euro.

Radfahren in Norditalien

Die Tour de France startete im vergangenen Jahr nicht in Frankreich, sondern in Italien. Der Grand Départ fand in Florenz statt. Aber der Schwerpunkt der ersten drei Etappen lag zwischen den Dörfern und Weinbergen der benachbarten Emilia-Romagna – in Rimini, Bologna und Piacenza.

Dieses Jahr sind die Strecken wieder frei für Hobbyradler. Und wer die Gegend selbst mit dem Fahrrad entdecken will, der braucht kein Begleitteam. Einsteiger verbinden Ferrara, Parma und Modena mit kulinarischen Stopps. Cracks machen sich auf die Ciclovia di Dante – von Ravenna, wo der Dichter 1321 starb, zu seinem Geburtsort Florenz, vorbei an Bergstädten und durch Kastanienwälder.

Roadtrip in Norwegen

Norwegens Nordland ist eine Küstenregion mit wilden Gletschern und kleinen Fischerdörfern. In den Blick geriet das Gebiet im vergangenen Sommer, weil das Städtchen Bodø 2024 zur Kulturhauptstadt Europas gewählt wurde.

Für die Kenner war das eher abschreckend. Sie reisen dieses Jahr hin, wenn die Adabeis schon lange in den neuen Kulturhauptstädten Chemnitz und Nova Gorizia ihre Cocktails schlürfen.

Neben den vielfältigen künstlerischen und musikalischen Überbleibseln unter der Mitternachtssonne bietet sich in der Gegend ein ganz besonderer Roadtrip an: Die kurvenreiche Strecke auf der E10 von Svolvaer nach Å über die Lofoten-Inseln, die wie bucklige Drachen aus dem Meer emporragen, gehört zu den begeisterndsten Küstenstraßen der Welt. Wer Angst hat, dort doch einen Strandtag verbringen zu müssen, sei beruhigt: Die Wassertemperatur steigt in der Regel nicht über 13 Grad.

Kunst in Frankreich

Savoir-vivre in der Provence: Arles nannte sich früher mal das kleine Rom der Gallier. Doch längst hat die Stadt am Eingang zur Camargue mehr zu bieten als nur Amphitheater und römisches Forum.

Einst Caesars Militärkolonie, später Maler-Magnet für Genies wie Vincent van Gogh und Pablo Picasso, hat sich Arles in den vergangenen Jahren wieder neu erfunden als moderne Kunstmetropole des südlichen, beschwingten Frankreich.

Mit dem Geld der Roche-Erbin Maja Hoffmann entsteht seit zehn Jahren der Kultur-Campus „Luma“, ein gewaltiges Kunstareal im ehemaligen Eisenbahn-Ausbesserungswerk. Mittlerweile ist der zentrale Turm von Frank Gehry als öffentlicher Aussichtsturm ebenso geöffnet wie der aus Ruinen entstandene Landschaftspark zwischen den Gebäuden. Hinzu kommen regelmäßig grandiose Ausstellungen. Geblieben ist die gemütliche Altstadt mit ihren hübschen Freiluftcafés und Brasserien.

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