Merz kritisiert die Lage in Gaza, Schwarzgeld soll Argentinien retten,im Kardashian-Prozess fällt heute das Urteil und was heute noch wichtig wird.

Liebe Leserinnen und Leser,

die diplomatischen Beziehungen zwischen Deutschland und Israel feiern heute ihr 60. Jubiläum. Eigentlich wäre das ein Grund zum Feiern, wäre da nicht der Schussangriff gestern in Washington, bei dem zwei israelische Botschaftsangehörige getötet wurden. Oder der Krieg im Gazastreifen.

Bröckelt die deutsche Staatsräson?

In dem umkämpften Küstenstreifen bahnt sich eine humanitäre Katastrophe an. Tausende Menschen stehen vor dem Hungertod, weil Israel Hilfslieferungen blockiert. Die Regierung in Tel Aviv rechtfertigt das mit dem Ziel, die terroristische Hamas auszulöschen. Den Gazastreifen will sie mit einer neuen Offensive vollständig einnehmen. Und alles nur wegen des blutigen Überfalles der Hamas am 7. Oktober 2023.

Allerdings steht auch die Frage im Raum, ob dieser Angriff das Blutvergießen im Gazastreifen überhaupt noch rechtfertigt. Die Kritik kommt aus immer mehr Ländern. Deutschland hat sich bisher zurückgehalten – die deutsche Staatsräson, Sie wissen schon. Aber offenbar sieht auch Kanzler Friedrich Merz die Lage in Gaza mittlerweile sehr kritisch. "Wir sind sehr besorgt über die Lage im Gazastreifen und auch über die Intensivierung der Operation der israelischen Armee", sagte der bisherige Netanjahu-Ultra gestern am Rande einer Pressekonferenz. Zuletzt soll er gar von einer Katastrophe in dem Küstenstreifen gesprochen haben. Ist das schon Kritik an Israel? Meine Kollegen aus dem Hauptstadtbüro analysieren:

Schwarzgeld für Argentinien

Javier Milei mit der Kettensäge – erinnern Sie sich noch an diese Bilder? Über fünf Jahre ist das jetzt her. Argentiniens Präsident, damals noch Präsidentschaftskandidat, wollte das Land radikal umbauen und die Wirtschaft stärken. Heute muss man sagen: Die Bilanz ist durchwachsen. Die Wirtschaft in Argentinien siecht. Im April vergangenen Jahres erreichte die Inflation einen Spitzenwert (289 Prozent!), mittlerweile liegt sie bei unter 50 Prozent. Das Land hat eine der höchsten Inflationsraten der Welt und mehr Schulden als jedes andere Land. Wie kommt man da am besten wieder raus?

Präsident Milei wollte das Haushaltsdefizit senken und die Landeswährung Peso durch den Dollar ersetzen. Warum auch nicht, andere Länder wie Ecuador oder Panama haben das schließlich auch recht erfolgreich umgesetzt. Was Milei nicht bedacht hat: Will man eine Währung austauschen, dann sollte das Land wenigstens etwas Geld in den Staatskassen haben. Und das hat Argentinien de facto nicht. Jetzt soll es die Bevölkerung richten. Der Präsident will, dass sie ihr Erspartes ausgeben, um die Wirtschaft wieder anzukurbeln. Was das alles mit Schwarzgeld zu tun hat, erfahren Sie hier:

Mileis Kurswechsel Wie Schwarzgeld Argentinien retten soll

Kim Kardashian kann (wahrscheinlich) feiern

2016 wurde Kim Kardashian in einem Hotelzimmer in Paris überfallen, gefesselt, geknebelt und ausgeraubt. Dafür mussten sich in den vergangenen Wochen zehn Personen – auch bekannt als Opa-Gangster – vor Gericht in der französischen Hauptstadt verantworten. Frankreich-Korrespondentin Andrea Ritter hat den Prozess vor Ort verfolgt. Als Kardashian persönlich erschien, um auszusagen, wurde es sehr emotional, wie meine Kollegin in ihrem Bericht schreibt.

Das Urteil soll heute fallen. Vielleicht kann Kardashian dann noch einmal die Korken knallen lassen, denn seit gestern darf sich die 44-Jährige offiziell Juristin nennen. Sechs Jahre hat sie für die Ausbildung in den USA gebraucht und den Abschluss nun im engsten Kreis im eigenen Garten gefeiert. Glückwunsch!

Prozess in Paris Unter Tränen steht Kim Kardashian im Zeugenstand

Was heute noch passiert

  • Ab heute finden in ganz Deutschland Demonstrationen und Kundegebungen gegen steigende Mieten statt. Dazu aufgerufen hat die Kampagne "Mietenstopp". Meine Kollegen aus dem Daten- und Wirtschaftsressort haben sich angesehen, wo das Gehalt noch zu den Lebenshaltungskosten passt. Den Beitrag finden Sie hier.
  • Im April hatten sich der Iran und die USA unter Vermittlung des Oman für neue Atomverhandlungen zusammengesetzt. Heute gehen sie in die fünfte Runde. Westliche Staaten werfen dem Iran seit Jahren vor, den Bau von Atomwaffen anzustreben, was Teheran bestreitet.
  • Zwei AfD-Landtagsmitglieder erwarten ihr Urteil. Ihnen wird vorgeworfen, die Symptome einer Parkinson-Erkrankung eines Linken-Abgeordneten während einer Landtagsrede nachgeäfft zu haben. Die Beschuldigten weisen das zurück und haben ihrerseits geklagt.

Falls Sie heute Abend oder am Wochenende noch nichts vorhaben, dann empfehle ich Ihnen die neue stern-True-Crime-Podcast-Serie meines Kollegen Matthias Bolsinger. Eines Tages erhielt er eine ominöse Nachricht von einem Mann, der zu wissen glaubte, wo die Leiche des Berliner Prominenten Alexander Luchterhandt vergraben liegt. Außerdem kenne er den Mörder des Mannes. Gruselig, oder? Wie mein Crime-Kollege reagierte und wie die Geschichte weiterging, erzählt er im Podcast:

Viel Spaß beim Gruseln, einen angenehmen Freitag und später ein schönes Wochenende wünscht Ihnen

Christine Leitner
(Nachrichtenredakteurin)

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