Der frühere Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) hat in einem Interview mit der Migrationspolitik von Ex-Bundeskanzlerin Angela Merkel abgerechnet. In dem Magazin „Kontrovers“ des Bayerischen Rundfunks sagte Seehofer: „Seit der fatalen Fehlentscheidung von Angela Merkel 2015 die Grenzen aufzumachen oder durchlässig zu machen, haben wir das Aufwachsen der AfD. Sie sind dann in alle Parlamente eingezogen.“

Seehofer, der zwischen 2018 und 2021 unter Merkel Innenminister war, bringt in dem Interview zudem seine Verwunderung über den Satz der Altkanzlerin zum Ausdruck, sie habe die AfD nicht verdoppelt. „Bissel schräg“, nennt Seehofer diese Behauptung unverblümt.

In dem Interview hält der Minister a.D. der Kanzlerin a.D. zudem vor, keine Asylbewerber an den Grenzen zurückgewiesen zu haben. „Da können Sie Innenminister sein, solange Sie wollen: Wenn der Kanzler diese Grundlage nicht mitträgt, können Sie nichts machen“, wird Seehofer deutlich. Mit Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) und Alexander Dobrindt (CSU) sei ein solches Vorgehen jedoch nun machbar.

Seehofer konstatierte, dass eine Zuwanderung, wie Deutschland sie 2015 und 2016 und in den vergangenen zwei Jahren erlebt habe, nicht zu bewältigen sei. „Dann stellen wir fest, dass wir es einfach nicht mehr schaffen“, so das Fazit des früheren bayerischen Ministerpräsidenten.

Mit Blick auf den aktuellen Umgang mit der AfD sagte Seehofer: „Sie kriegen die AfD nicht durch Demonstrationen oder durch Verbotsüberlegungen wieder klein, sondern nur durch eine gute Politik, die das Vertrauen der Bevölkerung bekommt.“

Sogar sein Parteikollege und Nachfolger in der Staatskanzlei, Markus Söder, bekam sein Fett weg. Seehofer nahm Bezug auf Aussagen von Söder, die Bundesregierung sei die „letzte Patrone der Demokratie“ und andere Zitate: „Da kann ich nur den Kopf schütteln: ‚Ein Hauch von Weimar‘, ‚das war jetzt die letzte Chance‘ - das ist ja so eine Weltuntergangsstimmung, die ich überhaupt nicht teile.“

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