Putin nennt Telefonat mit Trump "sehr nützlich" – Verhandlungen im Vatikan?
Im Ringen um ein Ende des russischen Angriffskrieges haben US-Präsident Donald Trump und Kremlchef Wladimir Putin erneut miteinander telefoniert. Das Weiße Haus und der Kreml bestätigten den Beginn des Telefonats am späten Montagnachmittag deutscher Zeit. Nach ersten russischen Angaben dauerte das Gespräch mehr als zwei Stunden.
Das Telefonat sei "sehr, sehr, informativ und nützlich" sowie "sehr ehrlich" gewesen, sagte Putin im Anschluss laut russischen Staatsmedien. Putin rief die Ukraine auf Kompromisse zu finden, "die allen Seiten passen".

Verhandlungen in Istanbul Gescheiterte Friedensverhandlungen nützen vor allem einem: Putin
Moskau sei bereit, mit der Ukraine an einem Memorandum über künftige Friedensgespräche zu arbeiten. Trump sei für eine friedliche Lösung des Ukraine-Konflikts. Eine Waffenruhe sei möglich, wenn das Memorandum ausgearbeitet sei.
Trump schreibt vom Vatikan als Verhandlungsort
Trump hat sich auf seiner Plattform Social Truth zufrieden über das Gespräch mit Putin geäußert. Russland und die Ukraine würden sofort Verhandlungen beginnen, die zu einer Waffenruhe führen sollten. Russland wolle nach einem Kriegsende umfassenden Handel mit den USA. Deutschland, Frankreich, Italien und Finnland seien über das Telefonat informiert worden. Trump schrieb auch, der Papst habe den Vatikan als Verhandlungsort angeboten. Weitere Details nannte er nicht.
Wo die USA und Russland sich ähnlicher sind, als man denkt

Italien zufolge ist die Bereitschaft des Vatikans zur Ausrichtung etwaiger Ukraine-Gespräche allgemein begrüßt worden. Das Angebot des neuen Papstes Leo sei bei einem Telefonat von US-Präsident Trump mit den Staats- und Regierungschefs aus Deutschland, Frankreich und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj positiv bewertet worden, berichtete das Büro der italienischen Ministerpräsidentin Giorgia Meloni. Eine russische Stellungnahme zu dem Vorschlag lag zunächst nicht vor.
Russland und die USA wollen in einem neuen Gefangenenaustausch nach Kremlangaben jeweils neun Inhaftierte freilassen. Darüber hätten Putin und Trump bei ihrem Telefonat gesprochen, teilte Kremlberater Juri Uschakow der russischen Agentur Interfax zufolge mit.
Gefangenenaustausch "humanitäre Aktion"
Washington und Moskau tauschen trotz politischer Spannungen immer wieder Gefangene aus. "Das ist eine wichtige humanitäre Aktion", sagte der außenpolitische Berater Putins. Das konstruktive und offene Gespräch mit Trump habe zwei Stunden und fünf Minuten gedauert, sagte Uschakow.

Ukraine-Verhandlungen Finten und Bluffs – was von dem Gespräch zwischen Trump und Putin zu erwarten ist
Der US-Präsident hat das Ziel ausgerufen, den russischen Angriffskrieg in der Ukraine zu beenden. Die Verhandlungen sind aber bisher nicht wirklich vorangekommen – Trump lässt seinen Unmut darüber regelmäßig erkennen: Washington droht seit einigen Wochen, sich aus den Vermittlungen zurückzuziehen.
US-Vize Vance: "Ein bisschen in einer Sackgasse"
Kurz vor dem Gespräch seines Chefs mit Putin machte US-Vizepräsident JD Vance noch einmal klar, dass die USA mit ihrer Geduld langsam am Ende seien. "Wir merken, dass wir uns hier ein bisschen in einer Sackgasse befinden", sagte Vance an Bord der Air Force Two zu Reportern nach einem Besuch in Rom. Wenn Russland nicht dazu bereit sei, sich zu bewegen, müsse die US-Regierung irgendwann sagen: "Das ist nicht unser Krieg".

Die USA hätten aber immer deutlich gemacht, dass es viele wirtschaftliche Vorteile gäbe, wenn sich die Beziehungen zwischen Russland und dem Rest der Welt verbessern würden, sagte Vance weiter. Russland werde diese Vorteile aber nicht bekommen, wenn es weiterhin "viele unschuldige Menschen" umbringe. Trump hatte vor dem Telefonat gesagt, dass er mit dem Kremlchef auch über Handelsfragen sprechen wolle.
Drittes Telefonat zwischen Trump und Putin
Nach seinem Amtsantritt im Januar hatte Trump Mitte Februar und Mitte März mit Putin telefoniert. Unter Trumps Amtsvorgänger Joe Biden herrschte dagegen zwischen Washington und Moskau über längere Zeit weitgehend Funkstille. Während des Telefonats am Montag hielt sich Putin für einen Arbeitsbesuch in Sotschi am Schwarzen Meer auf, wo er einen Amtssitz hat. Das Gespräch mit Trump führte der Präsident aber im neuen Gebäude einer Musikschule über einen geschützten Kanal, wie Putins Haus- und Hofreporter beim Staatsfernsehen, Pawel Sarubin, von dort berichtete.
Wer hat das Zeug zum Trump-Schreck?

Doch an der Verehrung, die AOC unter Progressiven genießt, mangelt es ihr im gesamten politischen Restspektrum. Auch in der eigenen Partei. Die 35-Jährige, die sich selbst als demokratische Sozialistin beschreibt, ist den meisten gemäßigten Demokraten zu extrem. Ihr Auftreten zu aggressiv, ihre Ansichten kaum mehrheitsfähig. Will sie mehr sein als eine populäre Randerscheinung, will sie die Rolle der Versöhnerin einnehmen, muss sie einen exakt bemessenen Schritt in Richtung Mitte machen – gerade so weit, um ernstgenommen zu werden, ohne ihre Fanbasis zu verprellen. Ein Kunststück. © Christopher Brown / ZUMA Press Wire / Action Press
Trump wollte sich am Montag auch mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und Vertretern der Nato-Mitgliedstaaten austauschen. Unbestätigten Medienberichten zufolge hat Trumps anders als erwartet zuerst mit Selenskyj und dann mit Putin gesprochen. Vor dem Telefonat zwischen Trump und Putin hatten die USA und europäische Verbündete der Ukraine den Druck auf Russland erhöht. Die Staats- und Regierungschefs aus Großbritannien, den USA, Deutschland, Frankreich und Italien hätten in einem Telefonat auch die Anwendung von Sanktionen erörtert, teilte eine Sprecherin der britischen Regierung mit.
Die Ukraine verteidigt sich mit westlicher Unterstützung gegen die russische Invasion, geriet zuletzt aber unter Druck – auch weil die US-Regierung unter Trump ihre militärische Hilfe für Kiew deutlich reduzierte. Putin zeigte auf die Bemühungen der USA wenig Entgegenkommen, einziges Zugeständnis war bisher die Entsendung einer rangniedrigen Delegation zu Verhandlungen mit einer ukrainischen Vertretung in Istanbul. Einzig konkretes Ergebnis dieses Treffens unter türkischer Vermittlung am Freitag war die Vereinbarung zu einem baldigen Austausch von jeweils 1000 Kriegsgefangenen. Ein genauer Zeitpunkt dafür wurde nicht genannt.
Ukraines Wolodymyr Selenskyj: Russen haben in Verhandlungen gedroht
Selenskyj ordnete in Kiew nun die Schaffung einer permanenten nationalen Verhandlungsgruppe an. Ziel der diplomatischen Bemühungen sei ein echter und nachhaltiger Frieden, teilte Selenskyj er mit. Er habe sich von Verteidigungsminister Rustem Umjerow über den Verlauf der Gespräche mit der russischen Delegation am vergangenen Freitag in Istanbul informieren lassen, sagte er. Als bedeutendstes Ergebnis bezeichnete Selenskyj die Vereinbarung über den Austausch der jeweils 1.000 Kriegsgefangenen. Es wäre die bisher größte Freilassung von Kriegsgefangenen auf beiden Seiten.
Zugleich berichtete Selenskyj nach dem Gespräch mit Umjerow, dass die Russen in den Verhandlungen Drohungen ausgestoßen hätten. Die ukrainische Seite habe diese zurückgewiesen. Details nannte der Präsident nicht. Laut Medien soll die russische Seite gedroht haben, den seit mehr als drei Jahren andauernden Krieg gegen die Ukraine auf unbestimmte Zeit fortsetzen zu können.
Selenskyj betonte, dass die Ukraine bei den Gesprächen am Ziel einer bedingungslosen Waffenruhe für mindestens 30 Tage festhalte, damit Menschenleben gerettet würden und die Grundlage für Diplomatie geschaffen werden könne. Er bekräftigte auch die Bereitschaft zu einem Treffen mit Putin, "um Schlüsselfragen zu lösen" in dem Konflikt. "Die Ukraine hat keine Angst vor direkten Gesprächen mit Russland."
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