Ukraine-Teilnahme plötzlich unklar – wackelt der Friedensgipfel?
Ohne Russlands Präsidenten Wladimir Putin sollen heute in Istanbul die Verhandlungen mit Vertretern Kiews zur Beendigung des Ukraine-Kriegs beginnen. Der Kremlchef ließ nach tagelangem Schweigen mitteilen, er reise nicht selbst an – die mehrköpfige Delegation Moskaus werde stattdessen von seinem Berater Wladimir Medinski angeführt. Kurz darauf berichteten CNN und Fox News, dass auch US-Präsident Donald Trump – der zurzeit im Nahen Osten unterwegs ist – auf eine Reise in die Türkei verzichte.

Verhandlungen in Istanbul Gescheiterte Friedensverhandlungen nützen vor allem einem: Putin
Neben dem russischen Präsidenten wird auch Putins erfahrener Außenminister Sergej Lawrow den Gesprächen fernbleiben. Medinski wiederum, der früher einmal Kulturminister war und als politisches Leichtgewicht gilt, war bereits 2022 an den Verhandlungen zur Beendigung des Krieges beteiligt. Die Gespräche endeten damals – ebenfalls in der Türkei – ohne Ergebnis.
Putin kommt nicht zum Friedensgipfel in Istanbul, wie reagiert die Ukraine?
Unklar war zunächst, wie die Ukraine auf das Fernbleiben Putins reagiert. Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte vor Bekanntwerden der russischen Delegationsbesetzung in seiner abendlichen Videobotschaft erklärt: "Die Ukraine ist zu jedem Format von Verhandlungen bereit, und wir haben keine Angst vor Treffen." Zuvor hatte Selenskyj immer wieder bekräftigt, dass er persönlich in der Türkei auf Putin warten werde und der Kremlchef selbst am Verhandlungstisch sitzen müsse, da er allein in Russland über Krieg und Frieden entscheide.

"Am Vorabend des Abflugs unserer Delegation nach Istanbul hat Präsident Putin Beratungen zur Vorbereitung der Verhandlungen mit der ukrainischen Seite geführt", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow der staatlichen Nachrichtenagentur Tass zufolge. Bei der Sitzung waren demnach nicht nur die Unterhändler, sondern auch enge Berater Putins anwesend.Link kopierenAuf Facebook teilenAuf X teilenPer E-Mail teilenPhil Göbel

Donald Trump hat eine Teilnahme an Gesprächen zwischen der Ukraine und Russland in der Türkei nicht vollkommen ausgeschlossen. Er könne am Freitag zu den russisch-ukrainischen Gesprächen reisen, "wenn es angemessen" sei, sagt Trump bei einem Besuch in Katars Hauptstadt.
"Ich habe darüber nachgedacht hinzugehen, aber es ist sehr schwierig", sagt Trump. "Falls etwas passieren sollte, würde ich am Freitag hinfahren, wenn es angemessen wäre." Link kopierenAuf Facebook teilenAuf X teilenPer E-Mail teilenSteffen GasselGuten Morgen, liebe Leserinnen und Leser!
Ich habe gleich mal ein bisschen Background zu den Wadephul-News mitgebracht:
3,5 Prozent + 1,5 Prozent = 5 Prozent. Die Zusage des deutschen Außenministers von heute Morgen orientiert sich am Vorschlag von Nato-Generalsekretär Mark Rutte, die Mitgliedstaaten sollten bis zum Jahr 2032 3,5 Prozent der Wirtschaftsleistung für Verteidigung und 1,5 Prozent für Infrastruktur ausgeben.
Wadephul: "Ich glaube, dass das ein Vorschlag ist, der mit der US-Seite abgestimmt ist." – Klingt, als gebe es noch Abstimmungsbedarf innerhalb der Nato zur neuen 5-Prozent-Arithmetik.Link kopierenAuf Facebook teilenAuf X teilenPer E-Mail teilenPhil Göbel


Präsident Selenskyj wird sich heute 13 Uhr Ortszeit mit Erdogan in Ankara treffen.
Laut ukrainischen Medien werde erst danach überhaupt entschieden, ob und in welcher Form eine ukrainische Delegation an den Verhandlungen mit den Russen in Istanbul teilnehme. Link kopierenAuf Facebook teilenAuf X teilenPer E-Mail teilenPhil Göbel

Putin sei dabei, "seine Karten zu überreizen", sagte Wadephul. "Die Welt wartet darauf, dass er endlich der Aufforderung folgt, an den Verhandlungstisch zu kommen, und zwar mit einer Delegation, die auch der Notwendigkeit der aktuellen Situation gerecht wird."Link kopierenAuf Facebook teilenAuf X teilenPer E-Mail teilenMoritz Gathmann

Könnte es ein weiterer Schachzug der Russen sein, um die Ukrainer schlecht aussehen zu lassen? Nach dem Motto: Wir sitzen am Verhandlungstisch und die Ukrainer sind nicht da.

Johann Wadephul hat sich öffentlich hinter die Forderungen von US-Präsident Donald Trump nach einer massiven Erhöhung der Verteidigungsausgaben der Nato-Staaten auf jeweils fünf Prozent ihrer Wirtschaftsleistung gestellt. Man folge Trumps Einschätzung, dass dies notwendig sei, sagte der CDU-Politiker.Link kopierenAuf Facebook teilenAuf X teilenPer E-Mail teilenPhil Göbel

Nach Aussagen von Außenminister Rubio ist er für jeden Mechanismus offen, der zu einem gerechten Frieden zwischen der Ukraine und Russland führen würde.
Die USA wollten in den nächsten Tagen Fortschritte sehen, sagt Rubio. Aber er betonte auch: Eine militärische Lösung für den Konflikt gebe es nicht.Link kopierenAuf Facebook teilenAuf X teilenPer E-Mail teilenPhil Göbel

"Die USA und Europa lesen vom selben Blatt", so Wadephul. "Wir sehen ein klares Bekenntnis der USA zur Nato und zu Artikel 5."
Der Artikel 5 des Nato-Vertrags ist der sogenannte "Büdnisfall". Kurz gesagt: Wenn ein Nato-Land angegriffen wird, wird dies als Angriff auf alle Nato-Partner betrachtet.Link kopierenAuf Facebook teilenAuf X teilenPer E-Mail teilenPhil Göbel



Vielsagend heute nicht nur, wer nicht kommt: Wladimir Putin, Donald Trump. Sondern auch, wer überraschend aufgetaucht ist: Der US-Sondergesandte Steve Witkoff, der gerade mit der Hamas und Israel verhandelte, ist in Antalya aufgetaucht.
Und auch: Lindsay Graham, einflussreicher US-Senator aus South Carolina. Von Graham stammt ein Gesetzentwurf für neue US-Sanktionen gegen Russland. "Knochenbrecher" nennt er sie.
Grahams Entwurf sieht Zölle von 500 Prozent auf US-Importe aus Staaten vor, die weiter von Russland Öl oder Gas kaufen. Wenn Russland Bemühungen für einen Waffenstillstand weiter blockiert, könnten diese Pläne bald eine zentrale Rolle spielen bei der Reaktion des Westens.Link kopierenAuf Facebook teilenAuf X teilenPer E-Mail teilenPhil Göbel

Dabei sei es darum gegangen "die Positionen in dieser kritischen Woche zu koordinieren", schrieb Sybiha nach dem Treffen im Onlinedienst X.Andrii Sybiha 🇺🇦 on Twitter / XI met with @SecRubio and @LindseyGrahamSC in Antalya to share President @ZelenskyyUA’s vision of further peace efforts and coordinate positions during this critical week. We discussed in detail the logic of further steps and shared our approaches.I reaffirmed Ukraine's strong… pic.twitter.com/jyRwGhzRmE— Andrii Sybiha 🇺🇦 (@andrii_sybiha) May 14, 2025x.comLink kopierenAuf Facebook teilenAuf X teilenPer E-Mail teilenMoritz Gathmann

Vor zwei Monaten ließ er seinen wichtigsten politischen Gegner festnehmen, heute nennt ihn NATO-Generalsekretär Rutte von Antalya aus auf TRT World einen "Freund seit vielen Jahren" und "amazing leader", der von den Kollegen respektiert werde.Link kopierenAuf Facebook teilenAuf X teilenPer E-Mail teilenMehr ladenTickarooLive Blog Software
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