„Auch wegen der Zeiterfassung“ – Bas sieht wöchentliche Höchstarbeitszeit skeptisch
In der Debatte um eine wöchentliche Höchstarbeitszeit hat sich Bundesarbeitsministerin Bärbel Bas (SPD) skeptisch geäußert. „Bevor wir da ein Gesetz machen, werden wir uns mit den Sozialpartnern austauschen“, sagte Bas den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Montag). Sie verwies dabei auch auf die Wirtschaft: „Ich höre, dass auch die Unternehmen ihre Probleme mit einer wöchentlichen Arbeitszeit haben – auch wegen der Arbeitszeiterfassung.“
Laut Koalitionsvertrag soll eine wöchentliche Höchstarbeitszeit den Acht-Stunden-Tag ablösen. Dies sei nicht die Idee der SPD gewesen, machte Bas deutlich. Sie verwies auf eine andere Passage im Koalitionsvertrag, wonach niemand gegen seinen Willen zu längerer Arbeitszeit gezwungen werden könne und der Arbeitsschutz gewahrt werde.
Appellen wie zuletzt vom baden-württembergischen Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann (Grüne), die Deutschen müssten in der Krise mehr arbeiten, erteilte Bas eine Absage. „Ich kenne so viele, die arbeiten und trotzdem zum Amt müssen“, sagte die Ministerin. „Denen zu sagen, ihr seid zu faul und müsst noch mehr arbeiten, ist nicht meine Rhetorik.“
Forderungen nach einer Vier-Tage-Woche wollte sich Bas aber auch nicht anschließen. „Eine Vier-Tage-Woche würde ich zwar auch schön finden, aber sie ist unrealistisch“, sagte sie mit Blick auf den Fachkräftemangel. Dies gelte insbesondere für „überlastete“ Branchen wie die Pflege.
Aktuell ist die Arbeitszeit für Arbeitnehmer auf acht Stunden pro Tag begrenzt. In Ausnahmefällen ist eine Verlängerung auf bis zu zehn Stunden möglich. Union und SPD wollen statt dieser täglichen Höchstarbeitszeit eine wöchentliche Obergrenze.
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