Kanzler Merz mit erster Regierungserklärung
- Merz spricht sich für längere Arbeitszeiten aus
- Bundesminister stellen ihre Ziele im Parlament vor
- Grüne erwarten "übliche Ankündigungen"
Gut eine Woche nach dem Start der schwarz-roten Koalition gibt Bundeskanzler Friedrich Merz heute seine erste Regierungserklärung im Bundestag ab. Merz wird nach Parlamentsangaben gegen 13 Uhr rund 45 Minuten sprechen. Danach folgen zwei Stunden Debatte.
Merz: Mit 4-Tage-Woche und Work-Life-Balance ist Wohlstand nicht zu halten
Aussagen im Vorfeld lassen erwarten, dass Merz die Menschen in Deutschland zu Anstrengungen aufrufen wird, um das Land wettbewerbsfähiger zu machen. Auf dem CDU-Wirtschaftstag sagte Merz am Dienstagabend: "Wir müssen in diesem Land wieder mehr und vor allem effizienter arbeiten." Mit einer Vier-Tage-Woche und Work-Life-Balance könne der Wohlstand dieses Landes nicht erhalten werden.
Merz verwies darauf, dass die Verankerung der 40-Stunden-Arbeitswoche im Koalitionsvertrag mit der SPD vereinbart sei. Das müsse nun "ziemlich bald" umgesetzt werden. Er nannte auch die Senkung der Energiepreise und den Abbau der Bürokratie als besonders dringliche Bereiche der Regierungsarbeit.
Außerdem deutete Merz schon in den ersten Tagen der Kanzlerschaft an, dass er angesichts der Weltlage einen großen Teil seiner Arbeit der Außenpolitik widmen wird. Er hat sich vorgenommen, dass Deutschland in Europa eine Führungsrolle wahrnimmt.
Bundesminister stellen ihre Ziele vor – Aussprache im Parlament
Bereits am Vormittag stehen Vizekanzler und Bundesfinanzminister Lars Klingbeil (SPD) sowie Kanzleramtsminister Thorsten Frei (CDU) in einer Fragestunde den Abgeordneten Rede und Antwort.
Die Regierungserklärung von Merz bildet im Bundestag den Auftakt für Aussprachen mit allen Ministerinnen und Ministern der schwarz-roten Regierung. Sie beginnen am Mittwochnachmittag mit den Ressorts Außen, Verteidigung und Entwicklung und dauern bis Freitagnachmittag.
Grüne erwarten wenig
Grünen-Fraktions-Geschäftsführerin Irene Mihalic sagte MDR AKTUELL, sie erwarte nicht mehr als die üblichen Ankündigungen. Was davon umgesetzt werde, stehe in den Sternen. Mihalic erklärte, schon die ersten Tage von Merz' Kanzlerschaft seien von Chaos und Unglaubwürdigkeit geprägt gewesen.
Als Beispiel nannte Mihalic die Abstimmungen mit den europäischen Partnern über die Zurückweisungen an den Grenzen. Derzeit wisse die Bundespolizei nicht, ob das alles rechtssicher sei, was sie tue.
Mihalic sagte: "Wir geben der neuen Bundesregierung eine Chance. Aber meine Erwartungen sind nicht besonders hoch." Als Risiko sieht sie auch die geringe Regierungserfahrung im Kabinett.
AFP/dpa(ans)
Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt bei seinem ursprünglichen Autor. Der Zweck dieses Artikels besteht in der erneuten Veröffentlichung zu ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Sollten dennoch Verstöße vorliegen, nehmen Sie bitte umgehend Kontakt mit uns auf. Korrektur Oder wir werden Maßnahmen zur Löschung ergreifen. Danke