Bei der großen Militärparade zum Weltkriegsgedenken fährt Wladimir Putin seine komplette Militärpropaganda auf. Auch ein Regierungschef aus der EU ist als Gast dabei.

Bei der großen Militärparade in Moskau anlässlich des 80. Jahrestages des Sieges über Nazi-Deutschland im Zweiten Weltkrieg hat der russische Präsident Wladimir Putin den Mut der in der Ukraine für Russland kämpfenden Soldaten gerühmt. "Wir sind stolz auf ihren Mut und ihre Entschlossenheit, auf ihre Unerschütterlichkeit, die uns immer zum Sieg geführt hat", sagte Putin am Freitag vor tausenden Soldaten und rund 20 ausländischen Staats- und Regierungschefs auf dem Roten Platz. 

Ganz Russland stehe hinter der Offensive in der Ukraine, sagte der Kreml-Chef. "Das ganze Land, die Gesellschaft und das Volk unterstützen die Teilnehmer dieser speziellen Militäroperation", sagte er. Unter den rund 11.000 anwesenden Soldaten waren Staatsmedien zufolge auch 1500, die in der Ukraine gekämpft haben.

Russland unter Putin Der ewige Krieger

Wladimir Putin zieht Parallelen zwischen Zweitem Weltkrieg und Ukraine-Krieg

Insgesamt nahmen den Angaben zufolge Soldaten aus 13 Ländern an der Parade teil, darunter Nordkorea, China, Vietnam, Myanmar und Ägypten. "Ich wünsche Ihnen und all Ihren Soldaten alles Gute", sagte Putin zu mehreren nordkoreanischen Offizieren in Uniform, wie auf im Staatsfernsehen ausgestrahlten Bildern zu sehen war.

Putin zog in seiner Ansprache anlässlich des 9. Mai mehrfach Parallelen zwischen dem Zweiten Weltkrieg und der russischen Offensive in der Ukraine, die er im Februar 2022 angeordnet hatte. Russland "war und bleibt eine unzerstörbare Barriere gegen Nazismus, Russophobie und Antisemitismus", betonte er.

Russland präsentiert seine Drohnen

Erstmals wurden die massenhaft im Ukraine-Krieg eingesetzten Drohnen zur Schau gestellt. Über den Roten Platz rollten in der vom Fernsehen übertragenen Parade mehrere Lkw mit Aufklärungsdrohnen vom Typ Orlan und Kampfdrohnen vom Typ Lancet sowie der iranischen Bauart Geran. Gerade letztere werden häufig zu Angriffen auf Ziele in der Ukraine weit hinter der Front benutzt.

Daneben präsentierte das russische Militär vor den Augen internationaler Staatsgäste auch Panzer, gepanzerte Truppentransporter und Aufklärungsfahrzeuge, schwere Haubitzen, die modernen Flugabwehrsysteme S-400 und die Atomraketen "Jars".

Diese Diktatoren und Spione flüchteten nach Russland

Baschar al-Assad und Wiktor Janukowytsch Der gestürzte syrische Diktator Baschar al-Assad und der ehemalige ukrainische Präsident Wiktor Janukowytsch stoßen bei einer Zeremonie in Kiew im Dezember 2010 an. Beide ehemaligen Machthaber leben heute mutmaßlich in Russland © Sergey Dolzhenko/dpa / Picture Alliance
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Staatsgäste aus China – und einem EU-Land

Die Stadt war mit roten Fahnen geschmückt. Unter den hochrangigen Gästen aus dem Ausland waren neben Chinas Staatschef Xi Jinping auch der brasilianische Präsident Luiz Inácio Lula da Silva. Auch Vertreter aus Kasachstan, Belarus, Vietnam, Armenien, Kuba und Venezuela waren auf den Tribünen zu sehen.  

Als einziger Regierungschef aus der EU reiste – trotz Warnungen aus Brüssel – der slowakische Ministerpräsident Robert Fico an. Auch Serbiens Präsident Aleksandar Vucic, der gute Beziehungen zum Kreml pflegt, war anwesend. 

Selenskyj spricht von "Parade des Zynismus"

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte die Veranstaltung in Moskau als "Parade des Zynismus" bezeichnet. Putin hatte zuvor anlässlich der Gedenkfeiern einseitig eine dreitägige Waffenruhe im Ukraine-Konflikt verkündet. Kiew warf Russland aber vor, diese selbst zu brechen.

Die EU-Außenminister kommen am Freitag zu Beratungen in der westukrainischen Stadt Lwiw zusammen. Der Zweite Weltkrieg war vor 80 Jahren durch die Kapitulation der deutschen Wehrmacht zu Ende gegangen. In Westeuropa wird des Ereignisses am 8. Mai gedacht, in Russland wegen der Zeitverschiebung hingegen am 9. Mai.

AFP · DPA epp
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