Die USA begründen ihre tödlichen, laut Kritikern völkerrechtswidrigen Angriffe auf dem Meer mit dem Kampf gegen Drogen. Trumps Heimatschutzministerin will offenbar noch mehr.

Das US-Militär hat bei einem neuen Angriff auf ein angebliches Schmugglerboot im östlichen Pazifik einen Menschen getötet. Das Opfer der Attacke in internationalen Gewässern sei ein "Drogenterrorist" gewesen, teilte das zuständige Regionalkommando des US-Militärs (Southcom) auf der Plattform X mit.

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Das Militär veröffentlichte – wie auch in früheren Fällen dieser Art – einen kurzen Videoclip, der den Angriff aus der Vogelperspektive zeigen soll. Es sieht so aus, als seien auf das Boot zahlreiche Schüsse gefeuert worden. Bei den meisten bisherigen Angriffen sah es eher so aus, als seien die Boote von einer Rakete getroffen worden. Weder die Angaben des Militärs noch die Authentizität des Videos ließen sich zunächst unabhängig überprüfen.

USA bekämpfen mutmaßliche Drogenschmuggler: bisher mehr als 100 Tote

Seit September greifen die US-Streitkräfte unter Berufung auf angebliche Geheimdiensterkenntnisse in der Karibik und im östlichen Pazifik immer wieder Boote an, die mit Drogen beladen sein sollen. Konkrete Beweise für diese Darstellung werden dabei nicht vorgelegt. Im Zuge der Angriffe wurden Zählungen von US-Medien zufolge mittlerweile mehr als 100 Menschen getötet.

Die US-Regierung hält ihr Vorgehen für legitim und bezeichnet die Opfer durchweg als Drogenschmuggler und "Terroristen". Sie wird für die außergerichtlichen Tötungen aber massiv kritisiert. Aus Sicht von UN-Menschenrechtsexperten verstößt sie damit gegen das Völkerrecht.

US-Präsident Donald Trump wirft Venezuelas autoritär regierenden Präsidenten Nicolás Maduro vor, ein von den USA als Terrororganisation eingestuftes Drogenkartell zu kontrollieren und für den Schmuggel von Rauschgift in die USA verantwortlich zu sein. Experten zufolge ist Venezuela aber kein wichtiges Produktionsland von Drogen, sondern dient eher als Transitland – vor allem für den europäischen Markt. Maduro wirft Washington vor, unter dem Vorwand des Kampfes gegen Drogen einen Machtwechsel in Venezuela erzwingen zu wollen. 

Trump setzt Maduro zunehmend unter Druck – mit Sanktionen, den Angriffen auf die angebliche Drogenboote, einem massiven Militäraufmarsch in der Karibik sowie zuletzt auch mit der Beschlagnahmung von Öltankern. Der Verkauf von Öl ist für den venezolanischen Staat die wichtigste Devisen- und Einnahmequelle.

Heimatschutzministerin Noem: Venezuelas Präsident Maduro "muss weg"

Heimatschutzministerin Kristi Noem spricht offener. Sie will Maduro aus dem Amt jagen. Es gehe nicht nur um die Beschlagnahmung von Öltankern der sogenannten Schattenflotte auf dem Weg von oder nach Venezuela, es gehe auch darum, gegen die illegalen Aktivitäten vorzugehen, an denen sich Maduro beteilige, sagte die Ministerin dem Sender Fox News. "Er muss weg", sagte Noem. 

Trump hat zuletzt kaum Zweifel daran gelassen, dass er sich ein Venezuela ohne Maduro wünscht. Zuletzt sagte er etwa, dessen Tage an der Staatsspitze seien gezählt. Gleichzeitig vermied Trump es bislang, so offen einen Machtwechsel zu fordern, wie es nun Noem getan hat. 

DPA yks
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