Bewaffnete Angreifer entführen mehr als 200 Schüler einer katholischen Schule
In Nigeria haben Bewaffnete mindestens 227 Schüler und Lehrer einer katholischen Schule entführt. Das teilte der Verband der Christen in Nigeria (CAN) am Freitag mit. Zuvor hatte der örtliche Fernsehsender Arise News berichtet, 52 Schüler der St. Mary’s-Schule in der Gemeinde Papiri seien verschleppt worden. Die Regierung des Bundesstaates Niger bestätigte die Entführung, teilte jedoch mit, die genaue Zahl der Verschleppten werde noch geprüft. Die Sicherheitsbehörden suchten nach den Schülern.
Die Schule habe eine Anweisung missachtet, nach der Internate geschlossen werden sollten, hieß es weiter. Grund dafür seien Geheimdienstinformationen über eine hohe Wahrscheinlichkeit von Angriffen gewesen. „Bedauerlicherweise hat die St. Mary’s-Schule den Unterricht wieder aufgenommen, ohne die Landesregierung zu benachrichtigen oder deren Genehmigung einzuholen, und damit die Schüler und das Personal einem vermeidbaren Risiko ausgesetzt“, hieß es darin. Nach Angaben der Polizeibehörde des Bundesstaates Niger wurden in der Schule Kinder im Alter von 12 bis 17 Jahren unterrichtet.
In dem bevölkerungsreichsten Land Afrikas kommt es seit Längerem immer wieder zu Überfällen bewaffneter Gruppen, die Menschen entführen und Lösegeld erpressen wollen. Erst am Dienstag seien 38 Gläubige aus einer Kirche im Bundesstaat Kwara verschleppt worden, teilte ein Vertreter der Kirche am Freitag mit. Für jede Geisel würden 100 Millionen Naira an Lösegeld verlangt – umgerechnet fast 60.000 Euro. Bereits am Montag waren außerdem 25 Schülerinnen aus einem Internat im Bundesstaat Kebbi verschleppt worden. Die Bundesstaaten Kebbi, Kwara und Niger grenzen aneinander.
Die Angriffswelle veranlasste den nigerianischen Präsidenten Bola Tinubu, Auslandsreisen nach Südafrika und Angola abzusagen. Dort sollte er am G-20-Gipfel und einem Gipfeltreffen der Afrikanischen Union und der Europäischen Union teilnehmen. Tinubu entsandte zudem eine Delegation unter der Leitung des nationalen Sicherheitsberaters in die USA. Sie soll sich dort mit Abgeordneten und Regierungsvertretern treffen.
US-Präsident Donald Trump hatte Nigeria zuletzt wiederholt vorgeworfen, dass Christen in dem Land verfolgt würden. Der Republikaner drohte dem westafrikanischen Land mit einem Militäreinsatz. Die nigerianische Regierung wies Trumps Behauptung als Falschdarstellung zurück.
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