Merz stellt sich Junger Union beim Streit um Rentenpaket – und schießt gegen AfD
Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hat auf dem Deutschlandtag der Jungen Union Stellung zu aktuellen politischen Themen bezogen. Vor allem seine Positionen beim Thema Rente waren mit Spannung erwartet worden.
Hintergrund der Debatte ist ein Streit um das geplante Rentenpaket der schwarz-roten Bundesregierung. Das will die Junge Union und auch die Junge Gruppe der Unionsabgeordneten im Bundestag nicht mittragen.
Die Junge Gruppe stößt sich an einer Formulierung in dem vom Kabinett und damit auch von Merz beschlossenen Rentengesetzentwurf, nach dem auch nach 2031 das Rentenniveau um rund einen Prozentpunkt höher als im geltenden Recht liegen soll. Sie moniert, dass das nicht im Koalitionsvertrag vereinbart worden sei und 118 Milliarden Euro zusätzlich kosten würde. Die SPD will trotz der Kritik der jungen Abgeordneten am Rentenpaket festhalten.
Die Schwerpunkte seiner Rede im Überblick:
Rente
Im Streit um das Rentenpaket der Bundesregierung forderte Merz die Junge Union dazu auf, sich konstruktiv an der Debatte zu beteiligen. „Nehmt an dieser Debatte konstruktiv teil. Aber nicht, indem ihr sagt, was nicht geht“, sagte Merz.
Man müsse gemeinsam diskutieren, was gehe. „Ich möchte uns nicht in einem Unterbietungswettbewerb sehen: Wer bietet das niedrigste Rentenniveau“, sagte Merz. Damit gewinne man keine Wahlen.
Man habe bei den Koalitionsverhandlungen hart mit der SPD gerungen, die bis 2039 keine Änderungen am Rentenniveau habe vornehmen wollen. Er habe dann gesagt: Das gehe so nicht. Die junge Generation dürfe nicht für die Fehler der Eltern zahlen.
Nach seinen Äußerungen beim Thema Rente war es – anders als zuvor – still im Saal, Applaus blieb aus.
Positionierung gegenüber der AfD
Merz bekräftigte, dass es keine Zusammenarbeit seiner Partei mit der AfD geben werde. „Nicht, weil da eine Brandmauer zwischen uns steht – vergesst dieses Wort! Uns trennen Welten von dieser Partei“, sagte Merz beim Deutschlandtag der Jungen Union im südbadischen Rust. „Wir haben mit denen nichts gemeinsam.“ Für seine Ausführungen erntete der Kanzler lauten Beifall und Jubelrufe.
Er habe nicht die Absicht, das Erbe dieser Partei, das er mit den Namen von Helmut Kohl und Konrad Adenauer verbinde, aufs Spiel zu setzen, betonte der Kanzler.
Merz betonte auch, dass Deutschland unter seiner Führung ein für Zuwanderer offenes Land bleiben soll. Zuwanderer, die in Deutschland arbeiten wollten, seien auch in Zukunft willkommen, sagte er. Irreguläre Migration müsse dagegen konsequent bekämpft werden.
Klima
Den Ausbau des Klimaschutzes sieht Merz nur in Zusammenarbeit mit der Wirtschaft. „Wir machen in dieser Bundesregierung Deutschland keine Klimapolitik mehr gegen die Industrie. Wir machen sie mit der Industrie“, sagte er. Von der Industrie seien Innovationen zu erwarten, „die uns in der Umweltpolitik wieder an die Spitze der ganzen Welt“ bringen. „Das ist der Wechsel, den wir vollzogen haben.“
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