Als die Heimaufsicht kommt, beginnt das große Vertuschen
Plötzlich ist die Aufregung groß an diesem Frühsommertag in einer Alloheim Senioren-Residenz in einer westdeutschen Stadt. Pflegerinnen, Pflegehelfer, Pflegeleiterinnen, auch die Heimleitung – alle hetzen durch die Gänge.
Vor der Tür stehen unangemeldete Besucher. Sie kommen von der Heimaufsicht. Zur unangekündigten Kontrolle.
Hektisch wischt eine Mitarbeiterin über Küchenarbeitsplatten und ruft einer Kollegin zu: "Die Küche sieht gar nicht gut aus. Dreckig." Eine Vorgesetzte, im Flur, sagt: "So eine schlechte Pflege, wie wir sie jetzt haben, hatten wir noch nie!" Sie finde die Überprüfung richtig. Sie sagt aber auch: "Die gehen gleich auf jede Station. Die gucken sich die Bewohner an. Die gucken sich deren Fingernägel an." Die hätten seit Tagen kein Wasser gesehen. "Achtet darauf, dass sie saubere Hände haben."
Auf einer Station werden abgelaufene Medikamente hastig in einem Plastikbeutel vor den Kontrolleuren versteckt. Auf Station 3 ist ausgerechnet jetzt keine Pflegekraft in Sicht; zwei Kolleginnen sitzen draußen, Raucherpause. Ist gerade keine Fachkraft auf der Station? Das wäre illegal.
Aber das Verhalten des Personals wirkt auf eine Weise routiniert, als sei man in diesem Heim geübt darin, Missstände zu vertuschen.
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