Noch immer sind die Leichen von knapp 20 Israelis in der Hand der islamistischen Hamas. Nun ist das Rote Kreuz auf dem Weg, um zwei weitere Särge aus dem Gazastreifen zu holen.

Das Rote Kreuz ist nach israelischen Angaben unterwegs zur Übergabe weiterer toter Geiseln durch die islamistische Palästinenserorganisation Hamas im Gazastreifen. Das Rote Kreuz sei auf dem Weg in den Norden des Gazastreifens, wo "mehrere" Särge mit den Leichen von Hamas-Geiseln übergeben würden, teilten die israelische Armee und die Sicherheitsbehörden in einer gemeinsamen Erklärung mit. Derweil erklärte die Hamas, sie habe alle toten Geiseln übergeben, auf die sie Zugriff habe.

Der bewaffnete Hamas-Arm Essedin-al-Kassam-Brigaden hatte zuvor in einer Erklärung angekündigt, die sterblichen Überreste von zwei weiteren israelischen Geiseln um 22.00 Uhr (Ortszeit, 21.00 Uhr MESZ) zu übergeben. Laut dem Waffenruhe-Abkommen mit Israel hätte die Hamas eigentlich schon am Montag alle lebenden und toten Geiseln an Israel überstellen müssen.

Hamas hatte eigentlich zugesagt, die Leichen schon am Montag zu übergeben

Am Mittwochabend erklärten die Essedin-al-Kassam-Brigaden dann, ihre Verpflichtungen aus dem Abkommen seien "erfüllt". Für die Bergung der verbliebenen Geisel-Leichen benötige die islamistische Palästinenserorganisation "spezielle Ausrüstung".

Fragiler Friede Der Krieg scheint vorbei – in den Köpfen der Israelis aber geht er weiter

Das von US-Präsident Donald Trump vermittelte Abkommen war am vergangenen Freitag in Kraft getreten, nachdem Israel und die Hamas dem ersten Teil eines US-Friedensplans zugestimmt hatten. Der von Trump vorangetriebene und von zahlreichen Staaten unterstützte 20-Punkte-Plan zur Beendigung des Gaza-Kriegs sieht in einer ersten Phase die Übergabe aller Hamas-Geiseln aus dem Gazastreifen und die Entlassung inhaftierter palästinensischer Gefangener aus israelischen Gefängnissen vor.

Die letzten 20 überlebenden Hamas-Geiseln kamen wie vereinbart am Montag frei. Daraufhin entließ Israel knapp 2000 inhaftierte Palästinenser, darunter 250 wegen tödlicher Attentate Verurteilte.

Laut dem Waffenruhe-Abkommen hätte die Hamas bereits am Montag auch alle 28 toten Geiseln an Israel überstellen müssen. Die Islamisten übergaben am Montag jedoch entgegen der Vereinbarung lediglich vier tote Geiseln an Israel. Am Dienstagabend wurden dann ebenfalls vier Leichname übergeben - bei einem von ihnen handelt es sich israelischen Angaben zufolge jedoch nicht um eine Hamas-Geisel.

AFP pgo
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