Merz telefoniert mit Netanjahu und lobt Trumps Friedensplan
Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hat in einem Telefonat mit Ministerpräsident Benjamin Netanjahu die Unterstützung Israels für den Friedensplan von US-Präsident Donald Trump begrüßt. Fast zwei Jahre nach dem Terrorangriff des 7. Oktobers 2023 sei dieser Plan die beste Chance auf Freiheit für die Geiseln und Frieden für Gaza, sagte Merz nach Angaben von Regierungssprecher Stefan Kornelius.
Der angekündigte Rückzug der israelischen Streitkräfte in Gaza sei ein richtiger Schritt, so Merz. Nun müssten Gespräche in Ägypten eine schnelle Einigung über ein Ende der Kampfhandlungen, die umgehende Freilassung der Geiseln, vollen humanitären Zugang und die Entwaffnung der Hamas bringen. Die Bundesregierung bringe sich weiter diplomatisch ein, sie stehe mit den Partnern im Nahen Osten und den USA in Austausch. Sie werde sich bei der Umsetzung des Plans engagieren.
Außenminister Johann Wadephul (CDU) ist aktuell unterwegs in die Region. Nach einem Besuch im Golf-Emirat Katar will er am Sonntagabend nach Kuwait weiterfliegen, dort an einem Treffen von EU-Außenministern mit dem Golf-Kooperationsrat teilnehmen und am Montag auch nach Israel reisen.
Indirekte Gespräche zur Umsetzung des Friedensplans in Ägypten
Die Verhandlungsführer beider Seiten werden am Sonntag zu indirekten Verhandlungen in Kairo erwartet. Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu erklärte, er habe Unterhändler nach Ägypten entsandt, um „die technischen Details zu klären“. Der Vermittler Ägypten bestätigte, dass auch eine Hamas-Delegation am Sonntag erwartet werde.
Israels Regierungschef Netanjahu schrieb es „militärischem und diplomatischem Druck“ zu, der die Hamas dazu gezwungen habe, einer Freilassung der Geiseln zuzustimmen. Er hoffe, „dass wir in den kommenden Tagen alle unsere Geiseln zurückbringen werden können“, sagte Netanjahu am Samstag in einer Fernsehansprache. Konkret sprach er dabei vom jüdischen Laubhüttenfest Sukkot, das am Montagabend beginnt und eine Woche dauert.
Hamas-Vertreter „sehr interessiert“ an Einigung
Ein Hamas-Vertreter sagte am Sonntag der Nachrichtenagentur AFP, die Terrororganisation sei „sehr interessiert“ an einer Einigung mit Israel bei den indirekten Gesprächen in Ägypten. Die Gruppe wolle „unverzüglich“ mit dem Austausch der Geiseln gegen palästinensische Häftlinge beginnen. Dies solle „unter Berücksichtigung der Bedingungen vor Ort“ erfolgen.
Ziel der Verhandlungen sei es zunächst, „den Zeitplan für die Vorbereitung der Bedingungen vor Ort für die Überstellung“ der israelischen Geiseln aus dem Gazastreifen zu besprechen, sagte er weiter. Dies sei dann die „Vorstufe“ für die Einleitung des Austauschs der Geiseln gegen palästinensische Häftlinge. Entsprechende Listen wolle die Hamas vorlegen.
Die Hamas habe aber während der Gespräche mit den Vermittlern darauf bestanden, dass Israel sämtliche militärischen Aktivitäten „in allen Gebieten des Gazastreifens“ einstellen und sich aus der Stadt Gaza zurückziehen müsse, sagte der Hamas-Vertreter der Nachrichtenagentur zufolge weiter. Dazu gehörten demnach auch „alle Luft-, Aufklärungs- und Drohnenaktivitäten“. Parallel dazu würden dann auch die Hamas und ihre Verbündeten „ihre Militäroperationen und Aktionen einstellen“.
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