Drohnenvorfälle führen zu Störungen, in den USA wird Ex-FBI-Chef Comey angeklagt und warum sie sich nicht nur in Dithmarschen für Kohlgemüse interessieren sollten. Das ist heute wichtig.

Guten Morgen, liebe Leserinnen und Leser, 

schon wieder war der Flughafen im dänischen Aalborg vorübergehend geschlossen. Der Grund: eine vermutete Drohne. Diese Sichtung hat die Polizei zwar noch nicht bestätigt, doch bereits in den Tagen zuvor waren Drohnen nicht nur dort, sondern über mehreren Flughäfen in Dänemark und Norwegen entdeckt worden, sowie über dem dänischen Luftwaffenstützpunkt Skrydstrup. 

Dänemarks Regierungschefin spricht von "hybriden Angriffen", das mutmaßliche Ziel: für Verunsicherung sorgen. Unklar ist, wer dahintersteckt – Russland? Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius fand deutliche Worte: Ohne "dass wir es in dem Fall konkret sagen könnten", gehöre der Einsatz zur Strategie des russischen Präsidenten Wladimir Putin. Der SPD-Politiker sagte außerdem einen bemerkenswerten Satz: "Wir sind nicht im Krieg, aber wir sind auch nicht mehr im kompletten Frieden". 

Drohnen über Europa: "Wir sind nicht mehr im kompletten Frieden"

Und wie sind wir aufgestellt für diese Zeit im "nicht mehr kompletten Frieden"? Die europäischen Nato-Staaten hinterließen bei den vielen Vorfällen der Luftraumverletzungen bislang ein "Bild der Machtlosigkeit", sagt der Sicherheitsexperte Christian Möllig. Doch die Zwischenfälle der vergangenen Tage dürften nur ein Vorspiel sein für weitere russische Provokationen, so der Politikwissenschaftler. "Wir laufen auf viele Fragen zu, die Russland uns zwingt zu beantworten." 

Dringend nötig ist unter anderem, die kritische Infrastruktur in Deutschland besser zu schützen. Vor kurzem hat das Bundeskabinett den Entwurf des sogenannten Kritis-Dachgesetzes beschlossen. Experten bemängeln aber, dass darin die Drohnenabwehr nicht vorkomme. Hier gibt es also noch Nachbesserungsbedarf.

"Ein Moment, auf den Trump lange hingearbeitet hat" – Ex-FBI-Chef Comey angeklagt

Was ist da los in den USA? Gerade gibt es fast jeden Tag einen neuen Anlass zu dieser Frage. Erst kürzlich hat US-Präsident Donald Trump das Justizministerium öffentlich dazu aufgefordert, juristisch gegen politische Gegner vorzugehen. Nun wurde der ehemalige FBI-Chef James Comey, deutlicher Kritiker von Trump, angeklagt. 

Ihm werden "schwerwiegende Verstöße im Zusammenhang mit der Weitergabe sensibler Informationen" vorgeworfen, hieß es in der Erklärung des Justizministeriums. Im Falle einer Verurteilung drohen Comey bis zu fünf Jahre Haft, so Bundesstaatsanwältin Lindsey Halligan, erst vor wenigen Tagen von Trump ernannt.

USA Ehemaliger FBI-Chef James Comey wegen "schwerer Straftaten" angeklagt

"Es ist ein beispielloser Missbrauch der Justiz", schreibt mir unsere US-Korrespondentin Leonie Scheuble. "Und ein Moment, auf den Trump lange hingearbeitet hat." Ihre ausführliche Analyse können Sie in Kürze auf stern.de lesen.

Höchste Zeit, dass auch Sie zum Kohl-Ultra werden

Hätten Sie's gewusst? Das größte geschlossene Kohlanbaugebiet Europas befindet sich in Deutschland, genauer im schleswig-holsteinischen Dithmarschen. Gut 90 Millionen Kohlköpfe auf über 3000 Hektar reifen dort jedes Jahr heran. Dieser Tage kommen dort die größten Kohl-Fans zusammen, wie jedes Jahr im September, um das Feldgemüse zu huldigen. 

Aus dem einst wilden Kohl sind so unterschiedliche Pflanzen wie Blumenkohl, Brokkoli, Kohlrabi, Rotkohl, Wirsing, Weißkohl oder Rosenkohl hervorgegangen. Und der große Vorteil: alle sind gesund, sehr gesund sogar. "Die Kohl-Kreuzblütler sind eine wahre Fundgrube an Vitaminen, Mineralstoffen, Antioxidantien und anderen sekundären Pflanzenstoffen", schreibt unsere Autorin Nicole Simon. Kaum eine andere Gemüsegruppe könne mit dieser Vielfalt aufwarten. Höchste Zeit also, dass auch Sie zum Kohl-Ultra werden.

Brokkoli, Sauerkraut und Co. Superfood im Herbst: Kohlossal gesund!

Und sonst? Weitere Schlagzeilen

  • Trump kündigt 100-Prozent-Zoll auf Arzneimittel an
  • Erneuter Drohnenalarm in Dänemark: Flughafen Aalborg vorübergehend geschlossen
  • Trump stellt sich gegen Annexion des Westjordanlands durch Israel

Das passiert am Freitag, dem 26. September

  • Im Streit um die Nutzung einer Berliner Immobilie durch die AfD als Bundesgeschäftsstelle fällt das Urteil des Berliner Landgerichts
  • Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu spricht vor der Generalversammlung der Vereinten Nationen
  • Der Wasen, nach dem Münchner Oktoberfest das zweitgrößte Volksfest, beginnt in Stuttgart

Unsere stern+-Empfehlung des Tages

ist ein Text über Julia Klöckner und ihr neues Amt. Die Bundestagspräsidentin wurde öffentlich schon viel kritisiert, und mit einem übertreibt man nicht: Die CDU-Politikerin füllt den zweithöchsten Posten im Staat anders aus, als das ihre Vorgänger getan haben. Im Porträt von Miriam Hollstein kann man lernen, dass vieles oft anders ist, als es auf den ersten Blick scheint – aber trotzdem bleibe Klöckner zwei Beweise noch schuldig:

Bundestagspräsidentin Die Parlamentsprinzessin – ist Julia Klöckner im falschen Amt?

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Noch eine kleine Bemerkung zum Schluss: Es hat mir große Freude gemacht, in den vergangenen sechs Wochen diesen Newsletter für Sie zu schreiben. Ab der kommenden Woche übernimmt hier mein Kollege Maximilian Seidenfaden. Ich werde mich dann von Berlin aus wieder um den Politikbetrieb in der Hauptstadt kümmern – und freue mich, wenn Sie mir auch dann weiterhin schreiben wollen. Sie erreichen mich nach wie vor unter lisa.becke@stern.de.

Schönes Wochenende, und alles Gute!

Herzlich

Lisa Becke

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