Ramelow verteidigt Hayali und Theveßen – und will Einreiseverbot für Ex-Botschafter
Bundestagsvizepräsident Bodo Ramelow (Linke) hat sich in die Debatte über den öffentlich-rechtlichen Rundfunk und das Attentat auf den rechtskonservativen Aktivisten Charlie Kirk eingemischt. In einem Beitrag auf der Online-Plattform X verteidigte er die ZDF-Journalisten Dunja Hayali und Elmar Theveßen gegen Kritik für ihre Äußerungen über Kirk und die USA.
Der frühere Thüringer Ministerpräsident schrieb: „Solidarität mit Dunja Hayali und Elmar Theveßen! Einfach nur noch Irre, was da passiert. Hass und Hetze als Merkmal von unsozialen Medien und Unverantwortlichen Politikern. Richard Grenell fordert Visa-Entzug für Elmar Theveßen - wie wäre es mit einem Einreiseverbot für Grenell?“
Am Samstag hatte der frühere US-Botschafter Richard Grenell auf X einen Videoausschnitt von „Auslandsjournal - der Podcast“ geteilt, in dem ZDF-Korrespondent Theveßen sich unter anderem zu Stephen Miller äußert, dem stellvertretenden Stabschef von US-Präsident Donald Trump.
Theveßen über Trump-Berater und Kirk-Attentat
Theveßen sprach darin von einer Tech-Elite, die versuche, die US-Demokratie zu schwächen. „Und so wie die gibt es auch andere, wie zum Beispiel Stephen Miller (...), der sehr extreme Ansichten hat, der in seinen Überzeugungen auch ein Stück weit, ich sag mal, aus der Ideologie des Dritten Reiches kommt.“
Grenell, ein enger Vertrauter Trumps, schrieb mit Bezug auf Theveßen: „Dieser linksradikale Deutsche ruft immer wieder zu Gewalt gegen Menschen auf, mit denen er politisch nicht übereinstimmt.“ Als Journalist gebe er sich lediglich aus, so Grenell. „Sein Visum sollte widerrufen werden.“
In einem weiteren Online-Post unterstellte Grenell Theveßen, er rufe zur Ermordung Millers auf: „Wenn man instabilen Menschen sagt, dass jemand aus dem Dritten Reich stammt, fordert man sie dazu auf, einen Mord zu begehen“, schrieb Trumps Sondergesandter für Spezialmissionen der USA.
Kritik an Theveßen hatte es bereits vergangene Woche nach Äußerungen in der ZDF-Sendung „Markus Lanz“ gegeben. Theveßen sagte darin über den erschossenen Trump-Unterstützer Charlie Kirk: „Er hat gesagt beispielsweise, dass Homosexuelle gesteinigt werden müssten.“ Erst auf Nachfrage von Lanz räumte das ZDF ein, Kirk beziehe sich dabei auf die Bibel. „Elmar Theveßen bedauert, an der Stelle nicht ausführlicher gewesen zu sein.“
Hayalis Anmoderation zu Charlie Kirk
ZDF-Moderatorin Hayali hatte am Donnerstagabend im „heute-journal“ über Charlie Kirk gesagt: „Dass es nun Gruppen gibt, die seinen Tod feiern, ist mit nichts zu rechtfertigen, auch nicht mit seinen oftmals abscheulichen, rassistischen, sexistischen und menschenfeindlichen Aussagen. Offensichtlich hat der radikal-religiöse Verschwörungsanhänger aber auch genau damit einen Nerv getroffen. Charlie Kirk hatte nicht nur Millionen Follower auf den verschiedensten Plattformen, auch seine Veranstaltungen waren extrem gefragt und gut besucht.“ Die Formulierung löste scharfe, teils heftige Kritik aus.
Danach teilte Hayali in einem kurzen Video auf Instagram mit, in Kommentaren in den sozialen Netzwerken Morddrohungen erhalten zu haben. Wie etwa: „Hoffentlich erschießt dich einer, du miese dreckslesbe.“ In einem weiteren Beitrag kündigte sie an, ein paar Tage Pause zu machen.
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