Kampf um die Großstädte – In diesen NRW-Metropolen kommt es zur Stichwahl mit der AfD
Bei der Wahl der neuen Oberbürgermeister in Nordrhein-Westfalen haben es AfD-Kandidaten in drei Großstädten in die Stichwahl geschafft. In Gelsenkirchen und Duisburg entscheiden die Wählerinnen und Wähler in zwei Wochen zwischen den Bewerbern von SPD und AfD, wer ihr Rathauschef werden soll. In Hagen tritt der AfD-Kandidat gegen einen CDU-Politiker in der Stichwahl an.
In der langjährigen SPD-Hochburg Gelsenkirchen kam AfD-Kandidat Norbert Emmerich im ersten Wahlgang auf 29,8 Prozent. Das stärkste Ergebnis bekam SPD-Kandidatin Andrea Henze, die nach Auszählung aller Stimmen auf 37,0 Prozent kam, wie die Stadt auf ihrer Internetseite schrieb.
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In Duisburg erreichte Carsten Groß von der AfD mit 19,7 Prozent das zweitbeste Ergebnis aller Kandidaten – lag aber deutlich hinter dem seit 2012 amtierenden Rathauschef Sören Link (SPD), der 46,0 Prozent der Stimmen erzielt.
Auch in Hagen schaffte es AfD-Kandidat Michael Eiche in die Stichwahl. Er bekam 21,2 Prozent, Dennis Rehbein von der CDU erhielt 25,1 Prozent.
Stichwahlen auch in den drei größten Städten des Landes
In Köln gehen die Grüne Berivan Aymaz und der Sozialdemokrat Torsten Burmester in die Oberbürgermeister-Stichwahl. Nach Auszählung aller Wahlbezirke lag Aymaz mit 28,1 Prozent der Stimmen vorn und hat damit Chancen, als erste Grünen-Politikerin Oberbürgermeisterin der Millionenstadt zu werden. Burmester kam auf 21,3 Prozent, wie die Stadt auf ihrer Internetseite mitteilte.
In der Landeshauptstadt Düsseldorf geht Oberbürgermeister Stephan Keller (CDU) mit guten Aussichten auf eine zweite Amtszeit in die Stichwahl. Keller errang 43,6 Prozent der Stimmen, wie die Stadt mitteilte. Auf den zweiten Platz landete die Kandidatin der Grünen, Clara Gerlach, die auf gut 22 Prozent kam. Keller regiert die Landeshauptstadt seit der Kommunalwahl 2020 mit einer klaren Ratsmehrheit.
In der drittgrößten Stadt des Landes, in Dortmund, holte der amtierende Oberbürgermeister Thomas Westphal (SPD) die meisten Stimmen, muss sich aber einer Stichwahl stellen. Westphal bekam 27,4 Prozent der Stimmen. Von seinen elf Gegenkandidaten schaffte es Alexander Omar Kalouti (CDU) mit 17,0 Prozent in die Stichwahl.
Auch in anderen Großstädten weiter Wahlkampf
In Duisburg kam Amtsinhaber Sören Link auf 46,0 Prozent. Das reicht jedoch nicht für die absolute Mehrheit. In zwei Wochen muss der SPD-Politiker nun gegen den Zweitplatzierten Carsten Groß (AfD) antreten, der auf 19,7 Prozent kam. Gegenüber „Bild“ gab er sich trotz des großen Vorsprungs ernüchtert: „Der Kurs der SPD scheint nicht zu passen“, sagte er.
In Essen müssen die Bürger ebenfalls in zwei Wochen noch einmal an die Wahlurnen treten. Oberbürger Thomas Kufen (CDU) kam auf 42,3 Prozent, die Zweitplatzierte Julia Klewing von der SPD erreichte 20,2 Prozent.
In Bonn kommt es zum Duell zwischen Guido Déus (CDU, 38,9 Prozent) und der bisherigen Amtsinhaberin Katja Dörner von den Grünen (Grüne, 33,13 Prozent).
Münster wurde Zeuge eines denkbar knappen OB-Wahl-Ergebnisses. Grünen-Kanidat Tilman Fuchs kam auf 41,3 Prozent, CDU-Politiker Georg Lunemann erreichte 37,3 Prozent.
Stichwahlen am 28. September
Wenn bei den Abstimmungen über Oberbürgermeister, Bürgermeister oder Landräte in Nordrhein-Westfalen keiner der Bewerber im ersten Wahlgang mehr als 50 Prozent der Stimmen erhält, gehen die beiden Bestplatzierten am 28. September in eine Stichwahl.
Bei den Stichwahlen wollen CDU und SPD sich gemeinsam gegen AfD-Kandidaten unterstützen. Das kündigten Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) und SPD-Landesparteichefin Sarah Philipp im WDR an.
„Da, wo die CDU mit der AfD in der Stichwahl ist, da ist für mich als Sozialdemokratin ganz klar, wir unterstützen natürlich die CDU“, sagte Philipp. Das erwarte sie umgekehrt auch von der CDU. „Es muss eben auch ganz klar sein, was man ausschließen muss, was eben nicht geht: Und mit Rechtsextremen gemeinsame Sachen machen, geht nicht – nicht auf kommunaler Ebene und nicht auf jeder anderen Ebene.“
Wüst pflichtete bei: „Ja, klar gilt das für uns auch.“ Die CDU sei in der Frage glasklar aufgestellt. „Wenn jemand von der AfD in der Stichwahl ist und jemand von einer demokratischen Partei, dann wissen Demokraten, was zu tun ist.“
Bei den Kommunalwahlen in NRW kam die CDU nach vorläufigem Landesergebnis auf 33,3 Prozent der Stimmen. Die SPD kam im bevölkerungsreichsten Bundesland auf 22,1 Prozent, die AfD auf 14,5 Prozent, wie die Landeswahlleiterin im Internet mitteilte. Die Grünen erreichten 13,5 Prozent, die Linke holte 5,6 Prozent und die FDP 3,7 Prozent.
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