Seit dem Massaker der Hamas hat sich der Nahostkonflikt massiv verschärft. Israel führt Krieg in Gaza und in der Region – alle Entwicklungen im stern-Newsblog.

Das Massaker der islamistischen Hamas und anderer Terrorgruppen am 7. Oktober 2023 war ein Brandbeschleuniger für den Nahostkonflikt. Die Terrororganisation tötete 1200 Israelis auf bestialische Weise und verschleppte 251 von ihnen. Viele Geiseln wurden nach Verhandlungen frei gelassen, andere starben in der Gefangenschaft, nur noch wenige sollen am Leben sein.

Israel führt seither Krieg im Gazastreifen und bombardierte Ziele im Libanon, im Iran und sogar in der katarischen Hauptstadt Doha. Laut Angaben der Hamas starben bislang knapp 65.000 Menschen in Gaza, die humanitäre Situation ist durch die Zerstörungen katastrophal, die UN sprachen zwischenzeitlich von einer Hungerkrise. Währenddessen haben antisemitische Vorfälle weltweit zugenommen. Verfolgen Sie alle aktuellen Entwicklungen im stern-Newsblog.

Wichtige UpdatesStefan DüsterhöftVor der Zerstörung eines weiteren Hochhauses in der Stadt Gaza hat die israelische Armee einen neuen Räumungsbefehl für die Zivilbevölkerung veröffentlicht. Ein Militärsprecher forderte die Einwohner des südlichen Teils des Rimal-Viertels und der Hafengegend in arabischer Sprache dazu auf, diese umgehend zu verlassen. Sie sollten sich in die sogenannte humanitäre Zone Al-Mawasi weiter südlich begeben.

Die Armee griff kurz darauf das Hochhaus "Al-Kauthar-Turm" an. Hamas-Terroristen hätten dort "Mittel zur Informationsbeschaffung installiert und Beobachtungsposten eingerichtet, um die Positionen der israelischen Truppen in der Umgebung zu überwachen" sowie Angriffe auf Israel und die Soldaten vorzubereiten, teilte das Miltär mit. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen. Auf Videobildern war zu sehen, wie das Gebäude getroffen wurde und in sich zusammensackte.

Die Armee hat bereits Dutzende Hochhäuser in der Stadt Gaza zerstört. Israel hatte im August angekündigt, die Armee solle die gesamte Stadt einnehmen, um die dort vermuteten Einheiten der Hamas zu zerschlagen.

Bisher seien aus der Stadt, in der sich vorher rund eine Million Menschen aufgehalten hatte, rund 280.000 Menschen geflohen, berichteten israelische Medien unter Berufung auf Militärkreise. Das von der Hamas kontrollierte Medienbüro im Gazastreifen schätzte die Zahl der Geflohenen sogar auf 350.000.Link kopierenAuf Facebook teilenAuf X teilenPer E-Mail teilenLisa BeckeDer katarische Ministerpräsident Scheich Mohammed bin Abdulrahman al-Thani wird laut einem Medienbericht am Freitag New York und Washington besuchen. "Politico" zufolge wird Mohammed bin Abdulrahman al-Thani dort voraussichtlich mit US-Präsident Donald Trump, Vizepräsident JD Vance, Außenminister Marco Rubio und dem Sonderbeauftragten Steve Witkoff zusammentreffen. Dabei werde es um den israelischen Angriff auf die Hamas in Katar und den Stand der Waffenstillstandsverhandlungen in Gaza gehen, berichtet "Politico" unter Berufung auf eine mit der Angelegenheit vertraute Person.Link kopierenAuf Facebook teilenAuf X teilenPer E-Mail teilenThomas KrauseDie umstrittene Gaza Humanitarian Foundation (GHF) hat angekündigt, sie werde wegen angeblich geplanter Aktionen der islamistischen Hamas vorerst Verteilungen von Hilfsgütern aussetzen, die ausschließlich für Frauen im Gazastreifen gedacht sind. Bei einem Hilfszentrum in Chan Junis im Süden des Gebiets hätten sich im Laufe des Tages Hunderte Männer versammelt. "Wir wurden von vertrauenswürdigen lokalen Quellen darüber informiert, dass diese Männer zur Hamas gehören und planten, den Ort zu stürmen", teilt die von Israel und den USA unterstützte Stiftung mit.

"Wir erhielten außerdem glaubwürdige Informationen darüber, dass Hamas-Mitglieder planten, als Frauen verkleidet die nur für Frauen bestimmten Ausgaben zu infiltrieren", heißt es in einer Stellungnahme weiter.
Die Angaben konnten zunächst nicht unabhängig verifiziert werden.Link kopierenAuf Facebook teilenAuf X teilenPer E-Mail teilenThomas KrauseDer UN-Sicherheitsrat verurteilt die jüngsten Angriffe auf die katarische Hauptstadt Doha. In der Erklärung, die von allen 15 Mitgliedern – einschließlich der USA – einstimmig angenommen wurde, wird Israel jedoch nicht erwähnt. Das Gremium unterstreicht die Bedeutung einer Deeskalation und bekundet seine Solidarität mit Katar. Zudem wird die Freilassung der Geiseln und ein Ende des Krieges im Gazastreifen gefordert.Link kopierenAuf Facebook teilenAuf X teilenPer E-Mail teilenThomas Krause

Netanjahu erteilt Palästinenserstaat eine Absage


"Es wird keinen palästinensischen Staat geben", sagt Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu. Er äußert sich während der Unterzeichnung eines Abkommens im Westjordanland. Dort soll ein umstrittener Siedlungsausbau vorangetrieben werden, der Land durchschneidet, das die Palästinenser für einen eigenen Staat anstreben. Das Projekt war bereits im August genehmigt worden. Es würde das von Israel besetzte Westjordanland in zwei Hälften teilen und von Ostjerusalem abschneiden. Zahlreiche andere Länder fordern eine Lösung, bei der auch die Palästinenser einen eigenen Staat erhalten.Link kopierenAuf Facebook teilenAuf X teilenPer E-Mail teilenTim SchulzeIrland will den Eurovision Song Contest (ESC) im kommenden Jahr boykottieren, sollte Israel an dem Musikwettbewerb teilnehmen. Der irische Rundfunksender RTE erklärte am Donnerstag, er sei der Ansicht, dass Israels Teilnahme "angesichts des anhaltenden und entsetzlichen Verlusts von Menschenleben" im Gazastreifen unverantwortlich wäre.

Irland ist einer der schärfsten Kritiker des israelischen Militäreinsatzes im Gazastreifen, der durch den Überfall der islamistischen Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 ausgelöst wurde. Die Bevölkerung in Irland ist laut Umfragen zu großen Teilen pro-palästinensisch eingestellt.Link kopierenAuf Facebook teilenAuf X teilenPer E-Mail teilenTim SchulzeIsraelische Rüstungshersteller dürfen dieses Jahr nicht an der wichtigen Luft- und Raumfahrtmesse in Dubai teilnehmen. Israelische Unternehmen seien von der Dubai Air Show in den Vereinigten Arabischen Emiraten ausgeschlossen worden, bestätigte eine Sprecherin des israelischen Verteidigungsministeriums auf Anfrage. 

Israels Luftwaffe hatte am Dienstag versucht, die Führungsspitze der islamistischen Hamas in Katar anzugreifen. Dies hatte in der Region große Empörung ausgelöst.


Link kopierenAuf Facebook teilenAuf X teilenPer E-Mail teilenTim SchulzeDas Europaparlament fordert einen sofortigen Waffenstillstand im Gazastreifen und macht Israel schwere Vorwürfe. Eine Mehrheit der Abgeordneten stimmte für eine rechtlich unverbindliche Resolution, in der unter anderem kritisiert wird, Israel behindere humanitäre Hilfe und verursache eine menschengemachte Hungersnot im Gazastreifen. 

Die Resolution wurde von der sozialdemokratischen S&D-Fraktion, den Liberalen und den Grünen gemeinsam eingebracht. Auch aus der EVP-Fraktion, zu der unter anderem CDU und CSU gehören, gab es Unterstützung. Insgesamt stimmten 305 Abgeordnete für die Resolution, 151 dagegen und 122 enthielten sich.


Link kopierenAuf Facebook teilenAuf X teilenPer E-Mail teilenTim SchulzeDie Ausladung der Münchner Philharmoniker mit dem israelischen Dirigenten Lahav Shani von einem belgischen Festival hat in Deutschland extrem scharfe Reaktionen ausgelöst. Wieder geht es um Antisemitismus in der Kulturszene, um die immer hitzigere Debatte über den Gazakrieg, um Freiheit der Kunst und politische "Gesinnungsprüfungen". Es geht um sehr viel.

Das Flanders Festival Ghent hatte die kurzfristige Absage des für den 18. September geplanten Konzertes damit begründet, dass der in Tel Aviv geborene Shani auch Musikdirektor des Israel Philharmonic Orchestra ist. "Im Lichte seiner Rolle als Chefdirigent des Israel Philharmonic Orchestras sind wir nicht in der Lage, für die nötige Klarheit über seine Haltung dem genozidalen Regime in Tel Aviv gegenüber zu sorgen", heißt es in einer Erklärung auf der Homepage des Festivals.Link kopierenAuf Facebook teilenAuf X teilenPer E-Mail teilenTim SchulzeKatar reagiert mit scharfer Kritik auf die Aufforderung des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu zur Ausweisung von Anführern der islamistischen Terrororganisation Hamas. Das Emirat verurteile "die rücksichtslosen Äußerungen Netanjahus" zu Katars Gastgeberrolle für das Hamas-Büro auf das Schärfste, heißt es in einer auf X veröffentlichten Erklärung des katarischen Außenministeriums.

Israels Luftwaffe hatte am Dienstag versucht, die Führungsspitze der Hamas in Doha anzugreifen. Ein Ziel war Berichten zufolge Chalil Al-Haja, der höchste Hamas-Führer im Ausland, der auch die Hamas-Delegation bei den indirekten Verhandlungen mit Israel über eine Waffenruhe leitet. Nach Hamas-Angaben schlug die Attacke jedoch fehl, es sei kein Mitglied der Delegation getötet worden. Sechs Menschen seien aber ums Leben gekommen, darunter Al-Hajas Sohn und sein Büroleiter. Der Angriff war international verurteilt worden.Link kopierenAuf Facebook teilenAuf X teilenPer E-Mail teilenTickarooLive Blog Software
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