Der rechtskonservative Podcaster Charlie Kirk spricht an einer US-Universität im Freien. Dann fällt ein tödlicher Schuss. Wer war der einflussreiche Trump-Aktivist?

Er galt als einer der einflussreichsten rechten Aktivisten und engsten Unterstützer Donald Trumps, der die Jungen um den US-Präsidenten scharte. Ausgerechnet an einer seiner wichtigsten Wirkungsstätten wurde er nun getötet: auf einem Campus im US-Bundesstaat Utah. Dort wurde Charlie Kirk am Mittwoch von einem Schuss tödlich getroffen.

Die Todesnachricht überbrachte anschließend US-Präsident Donald Trump. "Der großartige und sogar legendäre Charlie Kirk ist tot", schrieb er in seinem Onlinedienst Truth Social. Er bezeichnete den 31-Jährigen zudem als "Märtyrer der Wahrheit" und teilte gegen die "radikale Linke" aus. Die Suche nach dem Täter dauert an. Die Sicherheitsbehörden des westlichen Bundesstaats gehen von einem "gezielten Angriff" aus.

Der 31-Jährige ist nicht irgendein Trump-Anhänger. Kirk gehört zu den bekannten rechtskonservativen Stimmen in den USA und unterstützte Trump im Wahlkampf sowie dessen Maga-Bewegung. Er zählt zu einem wichtigen Kreis an einflussreichen rechtskonservativen Aktivisten in den USA. 

Kirk gehörte zu einem Netzwerk von Trump-nahen, konservativen Influencern, die halfen, die Agenda des Präsidenten zu verbreiten. Seine Veranstaltungen auf Universitätsgeländen in den USA haben immer wieder zahlreiche Menschen angezogen.

Tod eines Trump-Jüngers Charlie Kirk sprach über Waffengewalt. Dann traf ihn ein Schuss

Der Aktivist war Podcaster und Mitbegründer der neokonservativen Organisation Turning Point USA (etwa: Wendepunkt USA), die sich an Studierende richtet und nach eigenen Angaben an 3000 Highschools und Universitäten in den USA präsent ist.  Somit wurde Kirk Trumps Sprachrohr für die Jugend. Er spielte eine Schlüsselrolle dabei, die Unterstützung junger Wähler für Trump bei der Präsidentschaftswahl im November zu mobilisieren. Er trug nach übereinstimmender Einschätzung von US-Medien somit zu Trumps politischem Comeback und seiner Rückkehr ins Weiße Haus im Januar bei.

Niemand habe die Jugend in den Vereinigten Staaten besser verstanden als Kirk, schrieb US-Präsident Trump. Er und Aktivisten der Maga-Bewegung (Make America Great Again, Macht Amerika wieder großartig) bezeichneten Kirk als "Märtyrer", der für konservative Werte gestorben sei. 

Kirk griff regelmäßig etablierte Medien an und befasste sich oft in provokantem Stil mit Kulturkampfthemen wie Migration, Gender und ethnischer Herkunft. Er hatte 5,3 Millionen Follower auf der Plattform X und moderierte einen beliebten Podcast sowie eine Radiosendung mit dem Titel "The Charlie Kirk Show". Zudem war er zuletzt Co-Moderator der Sendung "Fox & Friends" des konservativen US-Senders Fox News.

Charlie Kirk: "Wunderkind" und führende Stimme junger Aktivisten

Die "New York Times" bezeichnete ihn als "Wunderkind". Mit Podcasts, Büchern oder Vortragsreisen habe er viel dazu beigetragen, die Ultrarechte zu formen. "Kirk war möglicherweise die führende Stimme einer Gruppe junger konservativer Aktivisten, die während der Trump-Ära aufkamen. Er hatte wenig Verbindung zum republikanischen Establishment oder Respekt für die Ideen, die traditionell die konservative Bewegung stützten", schreibt die Zeitung.

So reagieren die USA auf den Tod von Trumps "Märtyrer"

Vor seiner Rede an der Utah Valley University verteilte Charlie Kirk noch Maga-Kappen an sein Publikum. Wenig später tötete ihn ein Schuss © Tess Crowley / The Deseret News / AP / DPA
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Seine Bücher tragen Titel wie "Right Wing Revolution" (etwa: Rechte Revolution) oder "The MAGA Doctrine: The Only Ideas That Will Win the Future" (etwa: Die MAGA-Doktrin: Die einzigen Ideen, die die Zukunft fördern). 

Die Zeitung "USA Today" beschreibt Kirk als "inspirierende Führungspersönlichkeit, die Millionen junger Amerikaner zu politischem Engagement anspornte". Er wollte in den nächsten Wochen an vielen weiteren Unis auftreten – unter dem Motto "American Comeback". 

Bestsellerautor und Millionen Follower in den sozialen Medien

Kirk wurde am 14. Oktober 1993 in einem Vorort von Chicago als Sohn eines Architekten und einer Psychologin geboren, so berichtet die "Washington Post". Er sei bereits als Teenager politisch aktiv geworden, schreibt der US-Sender CNN. Als Schüler in Chicago engagierte er sich 2010 für die Wiederwahl eines republikanischen Senators. Er sei kurz an der Universität eingeschrieben gewiesen, habe aber das Studium abgebrochen, um sich der Politik und dem Aktivismus zu widmen, so CNN. 

Der "Guardian" schrieb 2024, Kirk habe einen langen Weg zurückgelegt, seit er 2012 Turning Point USA als konservative Studentenorganisation gegründet habe. "Er war 18 und hatte nach eigenen Angaben 'kein Geld, keine Verbindungen und keine Ahnung, was ich tat'." Trotzdem schaffte es Kirk praktisch in einer Version des amerikanischen Traumes, Bestsellerautor und bekannte Medienpersönlichkeit zu werden. Er war seit 2021 mit Erika Frantzve verheiratet und hinterlässt zwei gemeinsame Kinder.

AFP · DPA · Reuters rw
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