Tausende Berliner müssen noch immer ohne Strom auskommen
Tausende Menschen müssen im Berliner Südosten weiter ohne Strom auskommen. Spätestens bis Donnerstagabend werde man wieder alle Kunden versorgen können, sagte ein Sprecher vom Netzbetreiber Stromnetz Berlin.
Am Mittwochabend hatte es einen Rückschlag gegeben: Gegen 20.00 Uhr sei eine zwischenzeitlich errichtete Verbindungsleitung ausgefallen, teilte die landeseigene Stromnetz Berlin mit. „Dadurch sind aktuell rund 6.100 Haushalte und 200 Gewerbekunden in Adlershof, Alt-Glienicke, Köpenick und Niederschönweide erneut vom Stromnetz getrennt.“ Insgesamt seien damit wieder rund 20.000 Kunden ohne Strom – wie bereits am Mittwochmorgen. Am Nachmittag war die Zahl der betroffenen Haushalte zwischenzeitlich auf rund 13.700 gefallen.
Von dem Störfall in der Nacht auf Dienstag waren zunächst 50.000 Haushalte und Gewerbekunden betroffen. Das galt auch für S-Bahnhöfe, Einkaufszentren, viele einzelne Geschäfte sowie Pflegeheime. Mehrere Schulen hatten am Mittwoch geschlossen, sollten am Donnerstag aber wieder normalen Unterricht abhalten.
Den Angaben zufolge ist der Stromausfall bereits der längste in Berlin seit mindestens 25 Jahren. Beim letzten großen Blackout 2019 in Köpenick waren mehr als 30.000 Haushalte rund 30 Stunden lang ohne Elektrizität.
Brandanschlag auf Strommasten
Grund für den großflächigen Stromausfall war ein mutmaßlich linksextremistischer Brandanschlag auf zwei Strommasten. Dabei wurden im Ortsteil Johannisthal Starkstromkabel zerstört, die schwer zu reparieren sind. In Teilen des Bezirks kam es beim Telefonieren mit dem Smartphone zu Problemen, weil es durch den fehlenden Strom kein Handynetz mehr gab.
Zu dem Brandanschlag wurde auf der linksradikalen Internetseite „Indymedia“ ein Bekennerschreiben veröffentlicht, das von der Polizei als vermutlich authentisch bewertet wurde. Der Anschlag gelte den Technologiefirmen und Forschungseinrichtungen aus den Bereichen IT, Robotik, Bio- & Nanotechnologie, Raumfahrt sowie Sicherheits- und Rüstungsindustrie am Standort Adlershof, hieß es.
Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) bezeichnete den Brandanschlag als gründlich geplante Tat. Es sei auffällig, „dass gezielt offensichtlich diese Verteilerstationen ausgesucht worden sind und nicht willkürlich“, sagte Dobrindt. „Das heißt, man hat sich darauf vorbereiten müssen, man hat Analysen erstellen müssen, an welcher Stelle man das Netz hier attackieren will, um einen möglichst großen Schaden auszuüben.“
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