Trump ordnet Trauerbeflaggung an – „Das ist ein dunkler Moment für Amerika“
In den USA ist nach dem Schusswaffenangriff auf den 31-jährigen rechtskonservativen US-Aktivisten Charlie Kirk eine Debatte über politische Gewalt in den USA entbrannt. Der 31-Jährige wurde am Mittwoch bei einer Veranstaltung auf dem Campus der Utah Valley University in Orem niedergeschossen und erlag seinen Verletzungen.
Kirk war Geschäftsführer und Mitbegründer der einflussreichen Jugendorganisation Turning Point USA und hatte eine große Anhängerschaft. Er gehört zu den bekannten rechtskonservativen Stimmen in den USA und unterstützte US-Präsident Donald Trump im Wahlkampf.
US-Präsident Donald Trump war so auch einer der ersten, der den Tod Kirks in einer emotionalen Nachricht auf seinem Onlinedienst „Truth Social“ bekannt gab. Auf Truth Social würdigte er den „großartigen, ja sogar legendären Charlie Kirk“. „Niemand verstand die Jugend in den Vereinigten Staaten von Amerika besser oder hatte ein besseres Gespür für sie als Charlie“, schrieb Trump. Kirk sei von allen geliebt und bewundert worden – „besonders von mir, und jetzt ist er nicht mehr unter uns“. Auch im Namen seiner Ehefrau Melania sprach er Kirks Frau Erika und seiner Familie sein „tiefstes Beileid“ aus. In einem weiteren Beitrag ordnete Trump eine mehrtägige Trauerbeflaggung im ganzen Land an.
„Das ist ein dunkler Moment für Amerika“
Am Mittwochabend (Ortszeit) dann veröffentlichte der Präsident ein Video auf Truth Social, in dem er politische Gewalt thematisierte. „Es ist längst überfällig, dass alle Amerikaner und die Medien sich der Tatsache stellen, dass Gewalt und Mord die tragische Folge davon sind, wenn man diejenigen, mit denen man nicht einer Meinung ist, (...) verteufelt“, sagte der Republikaner.
Direkt nach dieser Ansprache ging er zu einer Kritik an „radikalen Linken“ über, die seiner Darstellung nach Amerikaner wie Kirk mit „Nazis und den schlimmsten Massenmördern und Verbrechern der Welt“ verglichen hätten. „Diese Art von Rhetorik ist direkt verantwortlich für den Terrorismus, den wir heute in unserem Land erleben, und sie muss sofort aufhören.“ Seine Regierung werde jeden finden, der zu dieser Gräueltat und zu anderer politischer Gewalt beigetragen habe. Trump selbst wurde im vergangenen Jahr bei einer Wahlkampfveranstaltung angeschossen und dabei leicht am Ohr verletzt.
Zahlreiche Politiker – darunter Abgeordnete, Gouverneure sowie ehemalige Präsidenten – verurteilten die politische Gewalt ebenfalls. Trumps demokratischer Vorgänger Joe Biden schrieb auf X: „In unserem Land gibt es keinen Platz für diese Art von Gewalt. Sie muss sofort aufhören. Jill und ich beten für Charlie Kirks Familie und seine Angehörigen.“
Barack Obama kritisierte auf X, dass „verabscheuungswürdige Gewalt keinen Platz in unserer Demokratie hat“. Der frühere demokratische Präsident und die ehemalige First Lady Michelle Obama würden für Kirks Frau und die zwei kleinen Kinder beten.
Der ehemalige Präsident George W. Bush schrieb in einer Stellungnahme, Gewalt müsse „aus dem öffentlichen Raum verbannt werden“ und forderte, an einem Uni-Campus müsse „ein offener Austausch gegensätzlicher Ideen unantastbar sein“. In seiner Erklärung fügte Bush hinzu: „Mitglieder anderer politischer Parteien sind nicht unsere Feinde, sie sind unsere Mitbürger.“ Gott möge Kirk und seine Familie segnen und Amerika zu mehr Anstand und Zivilität führen.
Der ehemalige Präsident der Demokraten, Bill Clinton, schrieb auf X, dass er traurig und wütend über den Mord an Kirk sei, und fügte hinzu, er hoffe, dass „wir alle ernsthaft in uns gehen“ und „unsere Bemühungen verdoppeln, leidenschaftlich, aber friedlich zu debattieren“.
Die frühere demokratische Sprecherin des US-Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, sprach von einer „schrecklichen Schießerei heute an der Utah Valley University“. „Politische Gewalt hat in unserem Land absolut keinen Platz“, so Pelosi auf X. Pelosis Ehemann wurde 2022 in ihrem Haus in Kalifornien von einem Mann mit einem Hammer schwer verletzt, der laut Behörden ein Anhänger von Verschwörungstheorien war.
„Tragischer Tag für unser Land“
Der republikanische Gouverneur des US-Bundesstaates Utah, Spencer Cox, bezeichnete den tödlichen Schuss auf den rechtskonservativen US-Podcaster Charlie Kirk als „politisches Attentat“. Es sei ein „tragischer Tag für unser Land“, sagte er am Mittwochabend (Ortszeit).
Gesundheitsminister Robert F. Kennedy Jr. zog Parallelen zum Attentat auf seinen Vater 1968 und würdigte Kirk als „unermüdlichen Kämpfer für Redefreiheit“. Josh Shapiro, Gouverneur von Pennsylvania, sagte, die Attacke sei schockierend und dürfe nicht zur Normalität werden. Gretchen Whitmer, Gouverneurin von Michigan, rief dazu auf, sich gemeinsam jeglicher Gewalt zu widersetzen.
Trump Jr., der Sohn des Präsidenten, teilte mit, Kirk sei für ihn „wie ein kleiner Bruder“ gewesen und ein „Vorbild“. Sein Engagement habe seinem Vater die Präsidentschaft gesichert, Kirk sei effektiv und respektvoll gewesen – „genau das machte ihn zur Zielscheibe“.
Auch Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu meldete sich zu Wort. Kirk sei ermordet worden, „weil er die Wahrheit gesagt und die Freiheit verteidigt hat“. Als „mutiger Freund Israels“ habe er Lügen bekämpft und sich für die jüdisch-christliche Zivilisation eingesetzt. „Sein grenzenloser Stolz auf Amerika und sein unerschütterlicher Glaube an die Meinungsfreiheit werden einen bleibenden Eindruck hinterlassen“, schrieb der Regierungschef auf X.
„Ich weiß nicht, wohin wir von hier aus als Amerika gehen“
Politische Kommentatoren reagierten emotional auf die Nachricht von Kirks Tod. Der Moderator des konservativen US-Senders Fox News, Will Cain, wirkte während einer Live-Sendung sichtlich bewegt, als er Trumps Mitteilung über Kirks Tod vorlas. „Ich weiß nicht, wohin wir von hier aus als Nachrichtensendung gehen“, sagte Cain den Zuschauern, „und ich weiß nicht, wohin wir von hier aus als Amerika gehen.“ Kirk war regelmäßiger Gast bei Fox News und mehrfach als Moderator aufgetreten.
Megyn Kelly, eine bekannte US-Journalistin und frühere Moderatorin von Fox News, die heute ihren eigenen erfolgreichen Podcast und YouTube-Kanal betreibt, reagierte bereits vor der offiziellen Bestätigung der Nachricht bei einem Livestream auf YouTube. Sie beschrieb Kirk als einen Freund, der sie unterstützte, auch als ihre Beziehungen zur MAGA-Welt angespannt waren. „Es tut mir so leid, euch diese Nachricht überbringen zu müssen“, sagte Kelly.
Viele Menschen zeigten am Mittwochabend (Ortszeit) ihre Anteilnahme und legten etwa Blumensträuße zu Ehren von Kir am Haupteingang des Campus von Turning Point in Phoenix im US-Bundesstaat Arizona ab. Die Flaggen vor dem Hauptsitz der Organisation wurden auf halbmast gesetzt.
Kirk wurde an der Utah Valley University während der „American Comeback Tour“, erschossen, wo er als Gastredner auftrat. Die Veranstaltungsreihe wird von der von ihm gegründeten Organisation Turning Point USA produziert. Nach Angaben der Behörden des Bundesstaats Utah wurde Kirk mit einem einzigen Schuss getötet, der Angriff ist demnach vermutlich gezielt erfolgt. Ein zunächst in Gewahrsam genommener Verdächtiger wurde wieder freigelassen, wie FBI-Chef Kash Patel auf der Plattform X mitteilte. Es handelte sich dabei um eine Person, die Patel zuvor als tatverdächtig bezeichnet hatte.
Kirk galt als bekannter Vertreter der rechtskonservativen Bewegung in den USA und als Trump-Verbündeter. In den sozialen Medien hatte er ein Millionenpublikum. Beobachter schreiben Kirk eine Schlüsselrolle im Bemühen der Republikaner zu, mehr Unterstützung unter jungen Menschen in den USA zu gewinnen. Kirk war mit der Podcasterin Erika Frantzve verheiratet, mit der er zwei kleine Kinder hat.
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