Franz Josef Strauß bot sich als Informant für die USA an
Veröffentlichte Akten des US-Außenministeriums legen nahe, dass sich Franz Josef Strauß im Bundestagswahlkampf 1980 als Kanzlerkandidat der CDU/CSU den USA als geheimer Informant anbot. Darüber berichtet das Nachrichtenmagazin "Spiegel". Demnach rief Strauß am 27. März 1980 bei Zbigniew Brzezinski an, damals Sicherheitsberater von US-Präsident Jimmy Carter, und bot Informationen an.
Strauß wollte "niemanden denunzieren"
Wie der "Spiegel" berichtet, sagte Strauß laut Aufzeichnung: "Ich erhalte verschiedene Informationen über politische Ereignisse in Frankreich und Deutschland. Einige mögen für Sie wertvoll sein. Ich würde sie Ihnen unter der Bedingung senden, dass mein Name außen vor bleibt."
Brzezinski antwortete demnach, Strauß möge die Informationen an seine Sekretärin schicken. Strauß sagte dem Magazin zufolge, er wolle "niemanden denunzieren", verfüge aber über ein "spezielles Informationsnetzwerk". Er wolle Brzezinski nicht beunruhigen, aber es gebe Dinge, die ihn – Strauß – "beunruhigen würden".
Aus den Unterlagen geht dem Medienbericht zufolge nicht hervor, ob Strauß wirklich Informationen geliefert hat. Im November 1980 verlor Carter die US-Wahlen und damit Brzezinski seinen Posten. Brzezinski starb 2017.
Strauß war bis zu seinem Tod 1988 CSU-Vorsitzender und Ministerpräsident Bayerns. 1980 trat er für die Union als Kanzlerkandidat an – Helmut Schmidt (SPD) blieb aber nach der Wahl Kanzler.
AFP jk / wue- Franz Josef Strauß
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