Mutmaßlich russische Aktion – Flugzeug mit von der Leyen wird Ziel von GPS-Störung
Ein Flugzeug mit EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen an Bord ist am Sonntag vor der Landung in Bulgarien von einer GPS-Störung mutmaßlich russischen Ursprungs betroffen gewesen. „Wir können tatsächlich bestätigen, dass es GPS-Störungen gegeben hat“, sagte Kommissionssprecherin Arianna Podesta am Montag in Brüssel. Bulgarische Behörden hätten die Vermutung geäußert, dass die Störungen „auf eine unverhohlene Einmischung Russlands zurückzuführen ist“, fügte sie hinzu.
Die EU sei „an die Drohungen und Einschüchterungen gewöhnt, die regelmäßig Bestandteil des feindseligen Verhaltens Russlands“ seien, sagte Podesta. Demnach war allerdings zunächst unklar, ob von der Leyens Flugzeug gezielt ins Visier genommen wurde.
Nach Angaben der Sprecherin endete der Zwischenfall glimpflich. Nach einem Bericht der „Financial Times“ musste der Jet wegen der Störung allerdings rund eine Stunde länger als geplant in der Luft bleiben. Dann habe der Pilot die Entscheidung getroffen, manuell mithilfe von Papierkarten in der Stadt Plowdiw zu landen, hieß es. Plowdiw ist die zweitgrößte bulgarische Stadt. Der Flughafen dort wird vor allem von Low-Cost-Airlines und für Charterflüge benutzt.
Die Kommissionspräsidentin schließt am Montag eine mehrtägige Reise durch sieben EU-Staaten ab, die an Russland oder Belarus grenzen. Damit wolle sie den Mitgliedsländern „die uneingeschränkte Solidarität der EU“ bekunden. Von der Leyen begann ihre Reise am Freitag in Lettland und besucht zum Abschluss am Montag Litauen und Rumänien. Am Sonntag war sie von Polen aus nach Plowdiw im Süden Bulgariens geflogen.
Seit Präsident Wladimir Putin 2022 eine groß angelegte Invasion der Ukraine gestartet hat, haben GPS-Störungsvorfälle insbesondere in der Ostseeregion erheblich zugenommen.
Die gezielte Störung von GPS-Signalen wird als „Jamming“ bezeichnet. Es sei in den vergangenen Monaten „eine beträchtliche Anzahl solcher Stör- und Täuschungsaktivitäten beobachtet“ worden, sagte Kommissionssprecherin Anna-Kaisa Itkonen, „insbesondere an Europas Ostflanke“. Im Juni hätten 13 EU-Länder der Kommission einen Brief geschrieben, um auf „beinahe tägliche“ Vorfälle dieser Art aufmerksam zu machen, erläuterte Itkonen. Die Kommission arbeite mit verschiedenen Organisationen zusammen, um gegen das GPS-Jamming vorzugehen.
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