Steuererhöhungen? Union lehnt Klingbeil-Vorstoß rigoros ab
Mehrere Unionspolitiker haben einen Vorstoß von Finanzminister Lars Klingbeil (SPD) zu möglichen Steuererhöhungen für Spitzenverdiener und Vermögende zurückgewiesen. Der Koalitionsvertrag sehe keine Steuererhöhungen vor, sondern richtigerweise das Ziel von Steuersenkungen, sagte Kanzleramtsminister Thorsten Frei (CDU) der "Rheinischen Post".
Wie in der Vergangenheit werde die Koalition wesentliche Entscheidungen gemeinsam treffen. "Der Koalitionsvertrag bildet hierfür unsere Grundlage", so Frei. Darin heißt es zum Thema Steuern unter anderem: "Wir werden die Einkommensteuer für kleine und mittlere Einkommen zur Mitte der Legislatur senken."
"Nicht die Zeit, um über Steuererhöhungen nachzudenken"
Unionsfraktionschef Jens Spahn lehnte Steuererhöhungen ebenfalls ab. "Als Fraktion gehen wir derzeit jeden Etat durch und prüfen, wo noch gespart werden kann. Das ist jetzt nicht die Zeit, um über Steuererhöhungen auch nur nachzudenken", sagte er dem "Focus". Die Koalition müsse mit den vorhandenen Mitteln auskommen. "Ganz zentral ist, dass wir konsolidieren und die Sozialabgaben senken", sagte Spahn.

morgen|stern Klingbeil zündet das nächste Koalitionsbömbchen. Die Lage am Morgen
CSU-Generalsekretär Martin Huber sagte der "Bild", Steuererhöhungen seien mit der CSU nicht machbar. Auch der Parlamentarische Geschäftsführer der Unionsfraktion, Steffen Bilger, lehnte Steuererhöhungen ab. "Deutschland ist ein Hochsteuerland. Im OECD-Vergleich haben wir die zweithöchsten Steuer- und Sozialabgaben", sagte er der "Bild". Angesichts dieser Umstände sei die Debatte fehl am Platz.

Wollen Sie nichts mehr vom stern verpassen?
Persönlich, kompetent und unterhaltsam: Chefredakteur Gregor Peter Schmitz sendet Ihnen jeden Mittwoch in einem kostenlosen Newsletter die wichtigsten Inhalte aus der stern-Redaktion und ordnet ein, worüber Deutschland spricht. Hier geht es zur Registrierung.
Klingbeil hatte im "ZDF Berlin direkt Sommerinterview" deutlich gemacht, dass er zum Beseitigen der Milliardenlücken in den kommenden Haushalten höhere Steuern für Spitzenverdiener und Vermögende nicht ausschließt. "Da wird keine Option vom Tisch genommen", sagte der SPD-Vorsitzende.
Kollegial an einen Tisch setzen
Nötig sei ein Gesamtpaket, um eine Lücke von 30 Milliarden Euro im Haushalt 2027 zu füllen. Zur Ansage von CSU-Chef Markus Söder, dass es höhere Steuern nicht geben werde, sagte der Finanzminister: "Auch Herr Söder hat ja nun mit einigen Vorhaben, die ihm wichtig sind, dazu beigetragen, dass eine Lücke im Haushalt größer wird." Jetzt gehe es darum, sich kollegial an einen Tisch zu setzen und die jeweiligen Vorschläge abzugleichen, um diese Lücke zu verkleinern.
DPA nik- SPD
- Lars Klingbeil
- Koalitionsvertrag
- Große Koalition
- CDU
Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt bei seinem ursprünglichen Autor. Der Zweck dieses Artikels besteht in der erneuten Veröffentlichung zu ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Sollten dennoch Verstöße vorliegen, nehmen Sie bitte umgehend Kontakt mit uns auf. Korrektur Oder wir werden Maßnahmen zur Löschung ergreifen. Danke