Russlands Bürger sollen vor betrügerischen Anrufen geschützt werden – so begründet Moskau den jüngsten Vorstoß zur Internetkontrolle. Aber es geht auch um Anrufe aus Feindesland.

Russland schränkt zur angeblichen Abwehr von Terroristen und Betrügern Anrufe mit den ausländischen Messengerdiensten WhatsApp und Telegram ein. Die russische Telekommunikationsbehörde Roskomnadsor sprach in einer Mitteilung in Moskau von Einschränkungen bei Sprachanrufen. Allerdings berichteten Nutzer in Russland auf der Störungs-Website Downdetector, dass auch Videoanrufe gestört seien. 

Andere Funktionen von WhatsApp und Telegram seien nicht betroffen, teilte Roskomnadsor mit. Doch deren Telefondienste würden genutzt, um russische Bürger "zu betrügen, um Geld zu prellen, sie in Sabotage oder terroristische Aktivitäten zu verwickeln", hieß es. Tatsächlich sind auf den Messengern nicht nur Trickbetrüger aktiv, auch ukrainische Geheimdienste nutzen sie zur Kontaktaufnahme in Russland.

Russland: Messengerdienste sollen russische Gesetze einhalten

Die Einschränkungen würden zurückgenommen, wenn die ausländischen Messenger-Dienste sich an russische Gesetze hielten, teilte das Digitalministerium in Moskau der staatlichen Agentur zufolge mit. 

WhatsApp gehört wie Facebook oder Instagram zum US-Konzern Meta von Mark Zuckerberg und weigert sich, Daten mit russischen Behörden zu teilen. Telegram wurde von dem Russen Pawel Durow entwickelt. Gegen Telegram gibt es in Russland, aber auch in anderen Ländern den Vorwurf, dass der Dienst zu wenig gegen kriminelle Nutzer vorgehe.

Von "Zeit" bis "FAZ" Russland verbietet 81 europäische Medien auf eigenem Territorium

Seit Beginn des Angriffskriegs gegen die Ukraine 2022 baut die Moskauer Führung die Kontrolle über den russischen Teil des Internets immer weiter aus. Ausländische Messengerdienste sollen durch eine einheimische App namens Max ersetzt werden, bei der Kritiker aber einen Zugriff der Behörden auf die Daten fürchten.

DPA rw
  • Russland
  • WhatsApp
  • Telegram
  • Moskau

Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt bei seinem ursprünglichen Autor. Der Zweck dieses Artikels besteht in der erneuten Veröffentlichung zu ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Sollten dennoch Verstöße vorliegen, nehmen Sie bitte umgehend Kontakt mit uns auf. Korrektur Oder wir werden Maßnahmen zur Löschung ergreifen. Danke