US-Präsident Donald Trump plant Medienberichten zufolge, sich in absehbarer Zeit persönlich mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin zu treffen. Danach sei ein Dreiergipfel mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj angedacht, berichtet die „New York Times“ unter Berufung auf zwei mit den Plänen vertraute Personen. Trump habe sein Vorhaben in einem Telefonat mit europäischen Staats- und Regierungschefs offengelegt, an dem auch Selenskyj, Bundeskanzler Friedrich Merz und Nato-Generalsekretär Mark Rutte teilgenommen hätten. Das geplante Treffen solle ohne europäische Beteiligung stattfinden – laut „New York Times“ bereits kommende Woche.

Ob Putin und Selenskyj den Plänen zugestimmt haben, ist derzeit unklar. Stellungnahmen der genannten Staaten lagen am Abend nicht vor.

Das Weiße Haus bestätigte die Angaben der „New York Times“ zunächst nicht. Sprecherin Karoline Leavitt teilte am Mittwoch in Washington mit: „Der Präsident ist offen dafür, sowohl Präsident Putin als auch Präsident Selenskyj zu treffen“. Trump wolle, dass der „brutale Krieg“ in der Ukraine ende. Die russische Seite habe den Wunsch nach einem Treffen mit dem US-Präsidenten geäußert, sagte Leavitt weiter. Sie nannte aber weder ein Datum noch einen Ort für eine mögliche Begegnung.

US-Außenminister Marco Rubio sagte dem TV-Sender Fox Business: „Heute war ein guter Tag.“ Aber es gebe noch viel zu tun, er wolle nicht übertreiben. „Wir haben noch einen langen Weg vor uns.“ Man habe jetzt ein besseres Verständnis dafür, unter welchen Bedingungen Russland bereit wäre, den Krieg zu beenden. Das müsse man nun mit dem abgleichen, was die Ukrainer in erster Linie und auch die europäischen Verbündeten bereit sind zu akzeptieren. Wenn beides nahe genug aneinander sei, dann gebe es die Möglichkeit für den Präsidenten für ein Treffen.

„Großer Fortschritt“ – US-Sondergesandter Witkoff sprach drei Stunden mit Putin

Am Mittwochabend hatte Trump bereits das Treffen seines Sondergesandten Steve Witkoff mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin als sehr produktiv beschrieben. In dem Gespräch seien „große Fortschritte“ in Richtung einer möglichen Lösung des Kriegs zwischen Russland und der Ukraine erzielt worden, schrieb Trump am Mittwoch auf seiner Plattform Truth Social.

Trump erklärte, er habe nach dem Treffen die europäischen Verbündeten über die Ergebnisse informiert. Sie würden in den kommenden Tagen und Wochen auf ein Ende des Russland-Ukraine-Krieges hinarbeiten. Details zu den Inhalten des Gesprächs nannte er nicht.

Das Gespräch zwischen Witkoff und Putin habe etwa drei Stunden gedauert, teilte der Kreml am Mittwoch mit. Putins außenpolitischer Berater Juri Uschakow sagte, der Präsident und Witkoff hätten ein „nützliches und konstruktives Gespräch“ geführt, in dem es vor allem um die Ukraine gegangen sei. Ein weiteres Thema seien „die Aussichten für eine mögliche Entwicklung der strategischen Zusammenarbeit zwischen den USA und Russland“ gewesen.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj teilte mit, er habe nach dem Treffen von Witkoff und Putin mit Trump telefoniert. An der Telefonkonferenz seien auch europäische Spitzenpolitiker beteiligt gewesen und „ich bin jedem von ihnen für seine Unterstützung dankbar“, fügte Selenskyj in Onlinenetzwerken hinzu.

Zuvor hatte Witkoff Putins Beauftragten für Investitionen und wirtschaftliche Zusammenarbeit, Kirill Dmitrijew, getroffen. Die staatliche Nachrichtenagentur Tass veröffentlichte Aufnahmen, die Witkoff am frühen Mittwochmorgen bei einem Spaziergang mit Dmitrijew durch den nur einen Steinwurf vom Kreml entfernten Sarjadje-Park zeigten. Dmitrijew schrieb später im Kurznachrichtendienst X: „Der Dialog wird sich durchsetzen.“ Der Putin-Beauftragte spielte eine wichtige Rolle bei direkten Friedensgesprächen zwischen Russland und der Ukraine in der Türkei sowie in Gesprächen zwischen Moskau und Washington.

Ungeachtet der neuen Gespräche mit Putin hält Washington nach Angaben eines Regierungsvertreters daran fest, Handelspartner Russlands mit hohen Strafzöllen zu belegen. Am Mittwoch hatte Trump bereits die Zölle für Indien auf 50 Prozent verdoppelt. Grund für diese sogenannten Sekundärsanktionen seien die anhaltenden Käufe russischen Öls durch Indien, erklärte das Weiße Haus.

Am Freitag läuft eine Frist aus, die Trump Russland für eine Waffenruhe mit der Ukraine gesetzt hatte. Sollte Moskau die Frist verstreichen lassen, hat der Republikaner den Handelspartnern Russlands hohe Zölle und andere wirtschaftliche Strafmaßnahmen angedroht.

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