Steinmeier zieht wegen Bellevue-Sanierung in Ersatzbau – für 16 Millionen Euro Miete pro Jahr
Wegen der anstehenden Sanierung des Schlosses Bellevue im Berliner Stadtteil Tiergarten bekommt Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ein neues Ausweichquartier. Bis Ende 2025 soll ein eigens errichtetes Bürogebäude nahe dem Berliner Hauptbahnhof für insgesamt Hunderte Millionen Euro fertiggestellt werden, das dem Bundespräsidialamt künftig als temporärer Amtssitz dient.
Ab Frühjahr 2026 soll das Präsidialteam mit rund 250 Mitarbeitern das Gebäude beziehen – die Umzugskosten belaufen sich auf rund 300.000 Euro. Über den Vorgang berichtet der Berliner „Tagesspiegel“. Das Projekt hat dem Blatt zufolge inzwischen ein Volumen von rund 205 Millionen Euro erreicht. Ursprünglich waren 137 Millionen Euro veranschlagt worden.
Gründe für die Kostensteigerung seien laut Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung gestiegene Baupreise, erweiterte Bauanforderungen unter anderem für Klimafreundlichkeit und Brandschutz sowie ein deutlich gewachsenes Bauvolumen.
Jährlich 16 Millionen Euro Miete
Während der Mietdauer von zunächst fünf Jahren wird das Bundespräsidialamt rund 16 Millionen Euro jährlich an die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben zahlen. Nach der Nutzung durch den Bundespräsidenten soll das Gebäude weiteren obersten Bundesbehörden zur Verfügung stehen, teilte die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben mit. Dazu zählen unter anderem die Bundesministerien, das Bundeskanzleramt und der Bundesrechnungshof.
Das Schloss Bellevue, Amtssitz des deutschen Staatsoberhaupts, wird ab Anfang 2026 umfassend modernisiert. Ziel ist dem Bundespräsidialamt zufolge, das denkmalgeschützte Gebäude aus dem 18. Jahrhundert klimaneutral und barrierefrei zu machen. Die letzte, nur teilweise erfolgte Sanierung liegt 20 Jahre zurück. Damals wurden laut Bundespräsidialamt lediglich die notwendigsten Maßnahmen umgesetzt.
Nun soll die Bausubstanz instand gesetzt werden, auch bestehe „dringender Modernisierungsbedarf“ bei der Barrierefreiheit des Schlosses. Der Bau wurde in den Jahren 1785 und 1786 als Sommerresidenz für den preußischen Prinzen August Ferdinand errichtet und seitdem mehrmals umgebaut.
Bundespräsident Steinmeier selbst wird das sanierte Schloss wohl nicht mehr als Amtsinhaber erleben: Seine zweite Amtszeit endet im März 2027.
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