Der Verschwörungs-Podcaster Dan Bongino wurde unter Donald Trump Vizechef des FBI. In einem kryptischen Post verspricht er nun, "die Wahrheit" herauszufinden. Doch welche genau?

Die Epstein-Affäre und Donald Trumps Rolle darin spaltet die Maga-Bewegung. Eine ihrer wichtigsten Figuren ist seit Jahren der frühere Podcaster Dan Bongino. Seit März ist er stellvertretender Direktor der US-Bundespolizei FBI. Im Umgang mit den Epstein-Akten war er zuletzt mit Trumps Justizministerin Pam Bondi aneinander geraten. Jetzt sorgt er mit einem kryptischen Social-Media-Post für Spekulationen.

Er und FBI-Direktor Kash Patel stünden dafür, "die Korruption im öffentlichen Dienst und die politische Instrumentalisierung sowohl der Strafverfolgung als auch der Geheimdienstoperationen zu bekämpfen", betonte Bongino in einem am Samstag abgesetzten Post bei X. "Aber was ich im Laufe unserer ordnungsgemäß begründeten und notwendigen Ermittlungen zu den oben genannten Angelegenheiten erfahren habe, hat mich bis in mein Innerstes schockiert", erklärt der für seine emotionalen Ausbrüche bekannte Bongino. "So können wir keine Republik führen. Ich werde nie mehr derselbe sein, nachdem ich erfahren habe, was ich erfahren habe." Er werde dafür sorgen, dass die Wahrheit – "nicht meine Wahrheit oder ihre Wahrheit. DIE Wahrheit" – ans Licht komme, verspricht er. 

Skandal mit Sprengkraft Die Geschichte einer verhängnisvollen Freundschaft

Was will uns der FBI-Vize sagen?

Wie genau das zu verstehen ist, erklärt Bongino nicht. Offensichtlich ist ihm die Botschaft aber wichtig: Er hat den Beitrag mittlerweile ein zweites Mal geteilt. Der naheliegende Zusammenhang ist der Umgang der Administration mit der Epstein-Affäre. In seinem Podcast hatte sich Bongino immer wieder für die Veröffentlichung der Ermittlungsdaten starkgemacht, eine Verschwörung vor allem demokratischer Politiker in ein von Jeffrey Epstein gesteuertes Netzwerk von Pädo-Kriminellen vermutet. Jetzt will ausgerechnet der Präsident die Affäre am liebsten unter den Tisch kehren.

Bongino hatte deshalb zuletzt für Schlagzeilen gesorgt. Er kritisierte den Umgang von Justizministerin Bondi öffentlich, Trump soll deshalb "vor Wut geschäumt" haben. Einige Tage wurde sogar über eine Absetzung Bonginos spekuliert, der Vize-Direktor erschien am Montag nach dem Clash ohne Begründung nicht zur Arbeit. Öffentlich stellte sich Trump allerdings hinter ihn. Bongino sei "ein sehr guter Kerl", betonte der Präsident vor einer knappen Woche auf den Streit angesprochen. Vor dem neuen Post hatte sich Bongino mit öffentlichen Äußerungen zurückgehalten.

Donald Trump und die Epstein-Affäre

Die Epstein-Affäre zog indes immer weitere Kreise. Trump, der Epstein in der Vergangenheit als "guten Freund" bezeichnete, versucht sich von den impliziten Vorwürfen zu distanzieren. Gleichzeitig tauchten durch Berichte etwa des "Wall Street Journals" immer neue Details zur engen Freundschaft der beiden Männer auf. Trumps früherer Anwalt Todd Blanche, heute stellvertretender Justizminister, hatte sich Donnerstag und Freitag jeweils mehrere Stunden mit Epsteins bereits wegen Menschenhandel verurteilter Komplizin Ghislaine Maxwell getroffen. Es wird über eine mögliche Begnadigung spekuliert. Selbst von ehemaligen Trump-Unterstützern wurde immer mehr Kritik am Vorgehen der Administration laut.

Epsteins Komplizin Ghislaine Maxwell – Der tiefe Fall einer Frau aus höchsten Kreisen

Allerdings ist auch denkbar, dass Bonginos Nachricht Unterstützung für Trump ankündigt. Die neue Verteidigungslinie des Weißen Hauses besagt, dass der ehemalige Präsident Barack Obama Landesverrat begangen habe – indem er eine Einmischung Russlands in die Wahl Donald Trumps konstruiert habe. Die oberste Leiterin der US-Geheimdienste, Tulsi Gabbard, kündigte deshalb diese Woche Ermittlungen gegen Obama an. Bongino könnte auch Unterstützung in dieser Hinsicht signalisieren. Sein letzter Post bezieht sich tatsächlich auf Obamas Umgang mit Russland: Er verlinkt darin einen Text, der die Vorwürfe der russischen Einmischung zugunsten der Republikaner als übertrieben darstellt.

Quellen:X, Axios, The Hill, AP

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