Im Auswärtigen Amt wächst einem Medienbericht zufolge der Unmut über die Israelpolitik der Bundesregierung. Rund 130 Diplomaten hätten sich zu einer Gruppe zusammengeschlossen, die eine härtere Gangart gegenüber der israelischen Regierung fordert, berichtete der „Spiegel“ am Mittwochabend. Die Diplomaten würden sich in unregelmäßigen Abständen treffen und über Chatkanäle kommunizieren. Ihr Motto laute: „loyal nonkonform“.

Die Mitglieder der Gruppe stünden am Anfang ihrer Karriere, berichtete das Magazin. Die meisten seien zwischen 30 und 40 Jahre alt, Attachés, Referenten oder stellvertretende Referatsleiter.

Ein Sprecher des Auswärtigen Amts bestätigte dem „Spiegel“ die Existenz der Gruppe. Die beiden Staatssekretäre Géza von Geyr und Bernhard Kotsch seien „kurz nach Amtsantritt der neuen Regierung zu einem informellen Gedankenaustausch mit der Gruppe zusammengekommen“, wird der Sprecher zitiert. Ein Treffen mit Außenminister Johann Wadephul (CDU) sei in Planung.

Auf der letzten Personalversammlung des Auswärtigen Amts Anfang Juli trug dem Bericht zufolge eine Referentin die Position der Gruppe Wadephul vor. Sie sei dabei von den Kolleginnen und Kollegen mit Applaus bedacht worden.

Die Abweichler schlagen laut „Spiegel“ vor, im Ministerium einen „Dissent Channel“ einzurichten. Ein solcher Kanal für abweichende Meinungen existiert beispielsweise im US-Außenministerium. Beamte können auf diesem Weg die offizielle Regierungspolitik kritisieren, ohne Konsequenzen befürchten zu müssen. So war es jedenfalls bis zur zweiten Amtszeit von US-Präsident Donald Trump.

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