Deutschland diskutiert über die Sommerferien. Der Tourismus-Koordinator der Bundesregierung, Christoph Ploß (CDU), fordert mit Blick auf den Streit der Bundesländer um die Sommerferientermine eine „Entzerrung“ sowie einen insgesamt längeren Zeitkorridor für die Sommerschulferien. „Für mich spricht sehr viel für mehr Flexibilisierung und eine Entzerrung der Ferien“, sagte Ploß der „Bild“-Zeitung. „Eine etwas längere Ferienzeit über alle Länder hinweg würde in den Unterkünften, Gaststätten und Freizeiteinrichtungen für gleichmäßigere Auslastung sorgen und die Tourismus-Akzeptanz vor Ort stärken“, fügte er hinzu.

Die Menschen hätten zudem weniger Stress bei der Anreise und müssten seltener Preisspitzen zahlen, betonte der Koordinator der Bundesregierung für Maritime Wirtschaft und Tourismus.

Ploß sprach sich konkret für einen früheren Beginn der Ferien im Juni und ein späteres Ende im September aus. Zudem forderte er ein Ende der bayerischen Sonderregelung, immer als letztes Bundesland in die Sommerferien zu starten. „Eine Rotation unter allen Bundesländern würde mehr Gerechtigkeit und auch Abwechslung schaffen. Jeder würde mal schon im Juni oder erst im September urlauben.“ Ziel der Terminierung der Sommerferien müsse sein, die Interessen der Unternehmen und der Reisenden „bestmöglich übereinzubringen“, sagte Ploß.

In 14 Bundesländern beginnen die Sommerferien von Jahr zu Jahr in einem rotierenden System zu unterschiedlichen Zeitpunkten. Nur in Bayern und Baden-Württemberg starten sie stets erst Ende Juli oder Anfang August und enden Mitte September.

Die Sommerferientermine sind bis ins Schuljahr 2029/2030 festgelegt. Ende dieses Jahres wird über den folgenden Zeitraum verhandelt. Immer wieder gab es in der Vergangenheit Vorstöße, um die Ferienzeiten auch in den beiden süddeutschen Ländern flexibler zu gestalten – so auch in diesem Jahr.

Später Ferienstart laut Söder „im Biorhythmus der Bayern drin“

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) lehnt eine Änderung jedoch ab und beansprucht auch für die Zukunft, als letztes Land Ende Juli in die Sommerferien zu starten. „Sorry, wann bei uns Ferien sind, entscheiden wir Bayern selbst“, sagte er „Bild“. Der späte Ferienstart sei „im Biorhythmus der Bayern drin“.

Laut einer Auswertung des Reiseportals Holidaycheck, die der Zeitung vorlag, zahlen Familien aus Bayern und Baden-Württemberg im Durchschnitt weniger für ihren Sommerurlaub als Familien aus anderen Bundesländern, da ihre Reisen häufig schon in die Nebensaison fallen.

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