Banaszak eröffnet Grünen-Büro in Brandenburg – 479 Kilometer von seinem Wahlkreis entfernt
Der Grünen-Vorsitzende Felix Banaszak eröffnet rund 500 Kilometer (479 km) von seinem Duisburger Wahlkreis entfernt ein weiteres Wahlkreisbüro in Brandenburg an der Havel. In einem Brief an den Grünen-Kreisverband in der Havelstadt begründete der 35-Jährige dies mit der strukturellen Schwäche der Brandenburger Grünen nach der verlorenen Landtagswahl. Dem „Tagesspiegel“ lag das Dokument vor.
„Ist das nicht komisch? Ein ‚Wessi‘, über die nordrhein-westfälische Landesliste in den Bundestag gewählt, kommt nach Brandenburg?“, schrieb Banaszak darin an seine Parteifreunde. Und fuhr fort: „Was ich euch bieten kann? Einen kleinen Beitrag dazu, mehr Berliner Bundespolitik nach Brandenburg zu holen und im besten Fall auch etwas mehr Brandenburger Perspektive nach Berlin“.
Das Büro in Brandenburg soll nach der Sommerpause eröffnet werden und für einige Stunden besetzt sein. Wie häufig der Parteivorsitzende persönlich in Brandenburg sein wird, ließ er offen: „Ich werde nicht leisten können, was ein ‚normaler‘ Wahlkreisabgeordneter kann. Mein Wahlkreis bleibt Duisburg, und in Berlin habe ich noch so ein kleines Ehrenamt am Platz vor dem Neuen Tor“, schrieb Banaszak.
Die Eröffnung des Büros ist Teil einer größeren Ost-Strategie, an der die Grünen arbeiten, und die zum Teil an diesem Dienstag vorgestellt werden soll. Im vergangenen Jahr waren die Grünen aus den Landesregierungen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg geflogen, im kommenden Jahr drohen weitere Wahlniederlagen in Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt. „Die Partei, die westdeutsch dominiert ist, muss stärker lernen, gesamtdeutsch zu denken“, sagte Banaszak dem Tagesspiegel. Die Grünen müssten mehr Alltagsnähe und mehr Augenhöhe zeigen. „Das ist im ganzen Land richtig, aber in Ostdeutschland entscheidend“, sagt Banaszak.
Laut „Tagesspiegel“ sei es ziemlich sicher das erste Mal, dass ein Bundestagsabgeordneter aus Nordrhein-Westfalen ein Büro in Brandenburg eröffnet. Banaszak soll seinen Plan vorab extra von der Bundestagsverwaltung absegnen haben lassen.
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