Trump will liefern – das ist das für die Ukraine so wichtige Patriot-System
US-Präsident Donald Trump hat angekündigt, der Ukraine mehrere Patriot-Luftabwehrsysteme liefern zu wollen. Trump vollzog damit eine Kehrtwende in seiner bisherigen Politik gegenüber Kiew und Moskau, bisher hatte er zusätzliche Waffenlieferungen an die Ukraine abgelehnt. Die Patriot-Systeme, deren genaue Zahl nicht genannt wurde, sollen demnach von den europäischen Verbündeten bezahlt werden.
Deutschland ist nach Regierungsangaben bereit, zwei Systeme zu finanzieren. Ein Patriot-System kostet umgerechnet rund 350 Millionen Euro. Für die Munition kommen weitere 3,5 Millionen Euro pro Abwehr-Rakete hinzu.
Russlands Angriffe auf die Ukraine sind so schwer wie noch nie
Die Ukraine sieht sich derzeit nach eigenen Angaben den schwersten russischen Luftangriffen seit Kriegsbeginn ausgesetzt. Die Angriffe stellen die ukrainische Luftabwehr auf eine harte Probe. Präsident Wolodymyr Selenskyj drängt die Verbündeten immer wieder zu einer Stärkung der ukrainischen Luftabwehr. Neben dem deutschen System Iris-T kommt dabei den Patriots eine besondere Bedeutung zu.

US-Waffenlieferungen Das Flugabwehr-Dilemma der Ukraine
Das Flugabwehrraketen-System Patriot gibt es seit Anfang der 1980er Jahre. Die USA beschreiben es als ihr "fortschrittlichstes" Luftabwehrsystem. Bei der Bundeswehr ist es seit 1989 im Einsatz. Das Waffensystem des US-Herstellers Raytheon dient der Bekämpfung von größeren Zielen in der Luft wie Flugzeugen, Drohnen, Raketen und Marschflugkörpern.
Das bodengestützte Patriot-System ist mobil, die Abschussrampen können auf Lastwagen montiert werden. Eine Patriot-Batterie kann bis zu 50 Ziele im Blick behalten und fünf Objekte gleichzeitig bekämpfen. Die Reichweite beträgt laut Bundeswehr rund 68 Kilometer.
Deutschland lieferte bereits drei Patriot-Systeme
Der Name "Patriot" ist die Abkürzung für die englische Bezeichnung "Phased Array Tracking Radar to Intercept on Target" – zu Deutsch: "Phasengesteuertes Verfolgungsradar zum Abfangen von Zielobjekten".

Erkennt das Radarsystem ein Flugobjekt, wird computerunterstützt überprüft, ob es von Freund oder Feind stammt. Bei einem Angriff werden anfliegende Objekte mit gut fünf Meter langen Raketen des Systems bekämpft. Sie werden von bis zu acht zugehörigen Startgeräten abgefeuert, die auf Lastwagen montiert sind. Jeder Lkw trägt dabei zwischen vier und acht Raketen.

Ukrainekrieg "Wir evakuieren jeden Tag. Orte werden dem Erdboden gleichgemacht"
Deutschland hat bis zum 17. April dieses Jahres drei Patriot-Systeme an die Ukraine geliefert. Seit diesem Datum informiert die Bundesregierung die Öffentlichkeit aus taktischen Gründen nur noch sporadisch über Waffenlieferungen an Kiew. Neben den Patriot-Abwehrsystemen hat Deutschland eine große Anzahl von zusätzlichen Patriot-Lenkflugkörpern für die Ukraine bereitgestellt.
Wann genau die Luftabwehr in die Ukraine geliefert wird, ist unklar
Nach Angaben des Kiel Instituts für Weltwirtschaft (IfW) hat die Ukraine bisher insgesamt acht Patriot-Luftabwehrsysteme von ihren Verbündeten erhalten: Neben denen aus Deutschland drei aus den USA, eines aus den Niederlanden und eines von Rumänien. Selenskyj hatte im April erklärt, sein Land wolle "mindestens zehn" weitere Patriot-Systeme kaufen.
Fraglich ist allerdings, ob die Patriot-Systeme aus US-Beständen geliefert werden können oder neu bestellt werden müssen. Nato-Chef Mark Rutte sagte kürzlich, die Lieferung eines neuen Systems dauere derzeit zehn Jahre. Rutte und Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) reisten am Montag zu Gesprächen nach Washington.
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