Migranten-Puppen in Boot sollen verbrannt werden – Traditionelles Lagerfeuer löst Entsetzen aus
In Nordirland hat das geplante Abfackeln von Puppen, die Bootsflüchtlinge darstellen sollen, bei einem traditionellen protestantischen Lagerfeuer für Empörung gesorgt. Ein Politiker der pro-irischen Partei Sinn Fein sprach in Onlinemedien am Mittwoch von einem „widerlichen“ und „absolut ekelhaften“ Vorhaben, das durch „abscheuliche rassistische und rechtsextreme Einstellungen“ befeuert worden sei. „Dies ist ein klarer Aufruf zum Hass, der sofort entfernt werden muss“, forderte der Abgeordnete in Nordirlands Regionalversammlung, Colm Gildernew.
Die Puppen wurden von pro-britischen Unionisten im etwa 60 Kilometer westlich von Belfast gelegenen Dorf Moygashel aufgestellt. Die Attrappen mit schwarzer Hautfarbe wurden mit orangen Leuchtwesten bekleidet und sitzen in einem Boot, das auf einen großen Holzturm gesetzt wurde, der beim traditionellen Lagerfeuer zum protestantischen Siegestag am 12. Juli angezündet werden soll. An dem Turm sind Plakate mit den Aufschriften „Stoppt die Boote“ und „Stoppt illegale Einwanderung“ befestigt.
Der prominente protestantische Aktivist Jamie Bryson verteidigte das Vorhaben. „Beim Lagerfeuer in Moygashel wird die kulturelle Feier jedes Jahr mit künstlerischem Protest kombiniert“, erklärte er auf X.
An dem Lagerfeuer in Moygashel hatte es bereits in den vergangenen Jahren Kritik gegeben - 2024 wurde die Attrappe eines Polizeiautos mit Puppen, die Sinn-Fein-Politiker darstellen sollten, verbrannt.
Die nordirische Polizei erklärte, sie untersuche die Vorwürfe.
Am 12. Juli feiern Protestanten in Nordirland den Sieg eines protestantischen Königs aus dem 17. Jahrhundert über seinen katholischen Rivalen.
In Nordirland hatte es in den vergangenen Wochen immer wieder migrationsfeindliche Proteste gegeben, bei denen es teils auch zu Ausschreitungen kam. Zuvor gab es Bericht in den sozialen Medien, dass die mutmaßliche Vergewaltigung einer Minderjährigen von Migranten verübt worden war.
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