Die Niederlande haben es gerade beschlossen: ein Böllerverbot zum Jahreswechsel. Auch hierzulande fänden das die meisten richtig – nur eine Gruppe ist klar dagegen.

Zum Jahreswechsel 2024/2025 haben es die Deutschen so richtig krachen lassen: Zu Silvester jagten sie Raketen und Böller im Wert von 195 Millionen Euro in die Luft. Der Verband der Pyrotechnischen Industrie freute sich über ein Umsatzplus von zehn Prozent gegenüber dem Vorjahr. Tierschützer und Umweltverbände dagegen waren entsetzt. Sie fordern schon länger ein Böllerverbot, wie es in den Niederlanden vor wenigen Tagen von der Regierung beschlossen wurde. Ab dem Jahreswechsel 2026/2027 dürfen Privatleute dort kein Feuerwerk mehr kaufen und zünden.

Nur junge Männer sind gegen ein Böllerverbot

59 Prozent der Deutschen sind dafür, auch hierzulande so ein Böllerverbot zu erlassen. Das ergab eine Forsa-Umfrage im Auftrag des stern. 39 Prozent sind gegen die Untersagung von privatem Feuerwerk. Zwei Prozent äußern keine Meinung. Frauen sind mit 67 Prozent deutlich häufiger für ein Böllerverbot als Männer, die aber auch mit knapper Mehrheit dafür sind (51 zu 47 Prozent). Nur in der Gruppe der jüngeren Männer (18 bis 29 Jahre) sind es etwas anders aus. Hier sind 51 Prozent gegen ein Verbot und 48 Prozent dafür. Bei der Betrachtung der Parteipräferenz fällt auf: Linke-Anhänger sprechen sich am häufigsten für ein Ende der Privatknallerei aus (86 Prozent), die Wähler der AfD sind als einzige Gruppe klar gegen ein Verbot (60 Prozent). 

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Neben dem Tier- und Naturschutz spielten in den Niederlanden bei der Entscheidung auch die Gewalt in den Silvesternächten eine Rolle. Immer wieder gab es Übergriffe auf Polizisten, Feuerwehrleuten und anderen Rettungskräften mit Feuerwerkskörpern. In Deutschland spielen in der Diskussion auch die Verletzungen eine Rolle, zu denen es bei der Zündung von Böllern immer wieder kommt. Die Pyro-Lobby verweist allerdings darauf, dass bei Todesfällen und schweren Verletzungen oft illegal importiere oder selbst gebaute Feuerwerkskörper im Spiel waren. Die Innenministerkonferenz hatte sich vor drei Wochen nicht auf ein Verbot verständigen können. In Deutschland darf Feuerwerk an Privatleute an den drei Werktagen vor dem Jahreswechsel und Silvester verkauft werden. Gezündet werden darf es nur am 31. Dezember und 1. Januar.  

Die Daten wurden vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut Forsa für den stern und RTL Deutschland am 3. und 4. Juli telefonisch erhoben. Datenbasis: 1000 Befragte. Statistische Fehlertoleranz: +/- 3 Prozentpunkte. Damit ist die Umfrage repräsentativ.

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