„Hauptstadt der Bekloppten“ – Komiker Guido Cantz spottet über Spielplatz-Debatte
Die Pläne zur Umbenennung von Spielplätzen in Köln zu „Spiel- und Aktionsflächen“ haben den Moderator und Komiker Guido Cantz zu einer Generalabrechnung mit seiner Heimatstadt veranlasst. „Herzlichen Glückwunsch, jetzt ist Köln auch offiziell die Hauptstadt der Bekloppten“, sagte der 53-Jährige der Deutschen Presse-Agentur (dpa).
Viele Menschen in Deutschland würden sich sicherlich fragen, ob schon wieder Karneval sei – oder ob Köln nur das Sommerloch füllen wolle. „Sowas hätte selbst ich mir als Komiker für mein neues Comedyprogramm ‚Komische Zeiten‘ niemals ausdenken können“, sagte Cantz.
Der bekannte Moderator reagierte damit auf eine seit Mittwoch breit geführte Debatte, die nicht nur in Köln mit einer Mischung aus Verwunderung, Ärger und gelegentlich auch Verständnis geführt wird.
Die städtische Verwaltung hatte ein neues Design für die Schilder an den mehr als 700 Spielplätzen von Köln präsentiert. Auf das Wort „Spielplatz“ wurde dabei verzichtet – man wolle „dem erweiterten Inklusionsgedanken, der die Diversität der Nutzer*innen in Rahmen ihres Alters, ihrer kulturellen Hintergründe und möglicher Behinderungen berücksichtigt“ Rechnung tragen, hieß es. Bei Spielplatz handle es sich um einen „eingrenzenden Begriff“. Die neuen Schilder sollen mit „Spiel- und Aktionsfläche“ überschrieben sein.
Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) ging am Mittwochabend auf deutliche Distanz zu den Plänen der städtischen Verwaltung und kündigte an, die Umbenennung an eine Entscheidung im Kölner Stadtrat zu knüpfen. Sie äußerte nach Bekanntwerden der Pläne großes Unverständnis. „Ich persönlich finde die Bezeichnung ‚Spielplatz‘ klar und verständlich und habe angesichts der Herausforderungen, vor denen Köln steht, kein Verständnis dafür, dass sich die Verwaltung mit der Neugestaltung von Spielplatz-Schildern beschäftigt“, teilte sie der Nachrichtenagentur dpa mit.
Auch sei die Tragweite der Änderung „allem Anschein nach“ nicht in ausreichendem Maße erkannt worden. „Eine solche grundsätzliche Umbenennung ist kein einfaches Geschäft der laufenden Verwaltung“, erklärte Reker – so etwas müsse im Stadtrat entschieden werden.
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