SPD-Chef Lars Klingbeil hat nach der Wahlschlappe und dem Umbau der Parteispitze an Rückendeckung der Basis verloren. Der Parteitag in Berlin wählte ihn am Freitag mit 64,9 Prozent zwar erneut zum Vorsitzenden. 2023 hatte er aber noch 85,6 Prozent der Stimmen der Delegierten erhalten. Klingbeil schrammte nun knapp am schlechtesten Ergebnis in der Geschichte der SPD-Vorsitzwahlen vorbei.

Arbeitsministerin Bärbel Bas vom linken Parteiflügel erhielt als gleichberechtigte Co-Vorsitzende mit 95 Prozent deutlich mehr Stimmen der Delegierten und führt die SPD nun zusammen mit Vize-Kanzler und Finanzminister Klingbeil. Bas rückt damit an die Stelle von Saskia Esken, die in der Partei umstritten war und stark für die Niederlage bei der vergangenen Bundestagswahl mit 16,4 Prozent verantwortlich gemacht wurde.

Klingbeil hatte dagegen nach der Wahl eine neue Partei- und Fraktionsführung auf den Weg gebracht und die Koalitionsverhandlungen mit der Union geführt. In der Partei wurde dies teils als übertriebenes Machtstreben empfunden, zudem habe Klingbeil wie Esken Verantwortung für die Wahlniederlage. Darüber hinaus fühlten sich einige Landesverbände wie etwa Hessen bei den Postenvergaben in Regierung, Partei und Fraktion übergangen.

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