Beim Nato-Gipfel im niederländischen Den Haag haben die 32 Mitgliedstaaten ein neues Ausgabenziel verabschiedet. Bis 2035 sollen milliardenschwere Investitionen in Rüstung und Infrastruktur fließen – so steht es in der Gipfelerklärung.

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Alle Entwicklungen zum Nato-Gipfel im Liveticker:

19:36 Uhr – Rutte: USA werden ihren Nato-Beitrag schrittweise zurückfahren

Die USA werden nach Aussagen von Nato-Generalsekretär Mark Rutte ihren Beitrag zum Militärbündnis schrittweise zurückfahren. Dies gelte vor dem Hintergrund des steigenden Einsatzes europäischer Mitgliedstaaten, sagt der Niederländer. Dabei werde es keine Lücken geben, der Prozess werde gut organisiert sein.

18:45 Uhr – Selenskyj: Habe mit Trump potenzielle Drohnen-Koproduktion besprochen

Wolodymyr Selenskyj hat nach eigenen Angaben mit seinem US-Kollegen Donald Trump „über das Potenzial für die Koproduktion von Drohnen gesprochen.“ „Wir können uns gegenseitig stärken“, schrieb Selenskyj auf X. In erster Linie habe er mit Trump über den Kauf amerikanischer Luftabwehrsysteme gesprochen. „Die Ukraine ist bereit, diese Ausrüstung zu kaufen und amerikanische Waffenhersteller zu unterstützen.“

In einem vorherigen Beitrag schrieb Selenskyj, es seien „alle wirklich wichtigen Themen“ zur Sprache gekommen. „Wir haben darüber gesprochen, wie wir einen Waffenstillstand und einen echten Frieden erreichen können. Wir haben darüber gesprochen, wie wir unser Volk schützen können“. Und weiter: „Wir wissen die Aufmerksamkeit und die Bereitschaft zu schätzen, den Frieden voranzubringen.“

18:13 Uhr – Rund 200 Demonstranten festgenommen

Am Rande des Nato-Gipfels hat die Polizei eine Demonstration aufgelöst und etwa 200 Menschen festgenommen. Zuvor hatten Klimaschützer einen Teil der Stadtautobahn A12 für kurze Zeit besetzt. Die Demonstranten der Organisation Extinction Rebellion protestierten gegen den Gipfel und Israels Angriffe auf den Gazastreifen. Nach Angaben von Reportern war es beim Einsatz der Polizei vereinzelt zu Auseinandersetzungen gekommen. Die Polizei habe Schlagstöcke eingesetzt.

16:58 Uhr – Macron: Handelsfrieden für Kraftakt bei Verteidigung nötig

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat ein Ende des Handelskriegs zwischen den USA und Europa gefordert. Der vereinbarte gemeinsame Kraftakt und die erhöhten Anstrengungen der Europäer setzten einen Handelsfrieden voraus, sagte Macron. „Man kann nicht als Verbündeter sagen ‚Wir müssen mehr ausgeben‘ und sich selbst sagen ‚Wir werden mehr ausgeben‘ und innerhalb der Nato einen Handelskrieg führen. Das ist ein Widerspruch.“ Nötig seien Einigkeit und Respekt. „Deshalb ist es sehr wichtig, dass wir zu dem zurückkehren, was innerhalb aller Alliierten die Regel sein sollte, nämlich ein echter Handelsfrieden und daher der Abbau aller bestehenden oder verstärkten Zollschranken.“

16:51 Uhr – Trump droht Spanien mit höheren Zöllen

Trump äußert sich empört über die Weigerung Spaniens, das neue Nato-Ausgabenziel von fünf Prozent der Wirtschaftsleistung mitzutragen. Er werde Spanien dafür bezahlen lassen, sagt Trump. Er werde mit Spanien einen Handelsvertrag abschließen, in dem das Land doppelt so hohe Zölle bekomme als andere.

16:36 Uhr – USA planen laut Trump kommende Woche Gespräche mit dem Iran

Die USA planen Präsident Donald Trump zufolge für die kommende Woche Gespräche mit dem Iran. Möglicherweise werde dabei ein Abkommen unterschrieben, sagt Trump in Den Haag zum Nato-Gipfel. Allerdings glaube er nicht, dass dies nötig sein werde. Eine Stellungnahme der Regierung in Teheran liegt zunächst nicht vor.

16:32 Uhr – Trump zu Selenskyj-Gespräch: „Hätte nicht netter sein können“

Donald Trump hat nach eigenen Worten bei seinem Gespräch mit dem ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj nicht konkret über einen Waffenstillstand mit Russland gesprochen. „Es war sehr nett, hätte nicht netter sein können“, sagt Trump bei seiner Pressekonferenz zum Abschluss des Nato-Gipfels.

16:26 Uhr – Trump: „Wir glauben, dass der Krieg vorbei ist“

US-Präsident Donald Trump zeigt sich bei seiner Ansprache beim Nato-Gipfel zufrieden mit der beschlossenen Anhebung der Verteidigungsausgaben und sprach von „historischen Meilensteinen“. Dies sei ein „Gewinn für die USA“, die „mehr als ihren gerechten Teil“ übernommen hätten.

Trump sagte außerdem, er gehe davon aus, dass der Konflikt zwischen dem Iran und Israel vorüber ist. „Es war ein zwölftägiger Krieg und wir glauben, dass er vorbei ist“. Und weiter: „Ich glaube nicht, dass sie wieder aufeinander losgehen werden.“

Er erlaube dem Iran, sein Öl zu verkaufen, sagte Trump. Nach dem Ende des Krieges mit Israel müsse das Land wieder aufgebaut werden und brauche Geld. Insofern könne auch China wieder iranisches Öl kaufen.

16:00 Uhr – EVP-Chef Weber: „Europa muss jetzt eine Militärpower werden“

EVP-Chef Manfred Weber fordert unmittelbar vor dem EU-Gipfel in Brüssel mehr Verantwortung der Europäer in der Sicherheitspolitik. „Ich will die transatlantische Partnerschaft. Aber ich will endlich, dass wir Europäer eigenständig sind, selbstbewusst sind, uns selbst verteidigen können. Und das heißt: Europa muss jetzt eine Militärpower werden“, sagte er im „Berlin Playbook Podcast“ des Nachrichtenmagazins POLITICO.

In Friedrich Merz‘ EU-Gipfel Premiere setzt er deshalb große Hoffnung: „Ich möchte damit starten, dass Berlin zurück ist, dass Friedrich Merz ganz klare Führung zeigt und dass Europa auch auf deutsche Führung wartet“, so Weber. Dessen umstrittene „Drecksarbeit“-Aussagen verteidigte Weber: „Man muss sich vergegenwärtigen, der Iran hat heute Raketen, die Europa erreichen können — nicht Amerika. Deswegen, finde ich, machen die auch einen Job für uns.“

15:37 Uhr – Kiew bestätigt Treffen von Selenskyj und Trump in Den Haag

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj und US-Präsident Donald Trump sind am Rande des Nato-Gipfels zusammengekommen. Das Treffen habe begonnen, teilte das ukrainische Präsidialamt mit. Nach Angaben aus Kiew sollte es bei der Unterredung um zusätzliche Sanktionen gegen Russland und den Kauf von Rüstungsgütern aus den USA gehen.

15:22 Uhr – Sanchez: Spaniens Verteidigungsausgaben sind „ausreichend“

Spanien wird Ministerpräsident Pedro Sanchez zufolge zwar die auf dem Gipfel vereinbarten neuen Fähigkeitsziele erfüllen. Die derzeitigen Verteidigungsausgaben von zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) seien jedoch „ausreichend, realistisch und mit dem Sozialstaat vereinbar“. Das Verteidigungsministerium und die Armee gingen davon aus, dass die von Spanien zugesagten Fähigkeiten mit 2,1 Prozent des BIP erreicht werden könnten, sagt er weiter.

15:14 Uhr – Merz: Niemand soll es wagen, die Nato anzugreifen

Bundeskanzler Merz berichtet von seinem Wortbeitrag beim Gipfeltreffen. „Es soll bitte niemand wagen, die Nato anzugreifen, und zwar an keiner Stelle“, habe er gesagt. Er habe dabei auch auf die Litauen-Brigade der Bundeswehr hingewiesen. Dass es unterschiedliche Ansichten über Russland und nicht in jedem Punkt Einigkeit gebe, sei in der Nato schon immer so gewesen.

Russland ist nach Ansicht von Merz nicht stark genug, um die Nato „als Ganzes“ anzugreifen. Es gehe bei der Steigerung der Militärausgaben aber darum, Russland abzuschrecken, auch nur einen Teil der Nato anzugreifen

Er habe in einem Gespräch mit US-Präsident Trump erneut dafür geworben, dass auch die USA ihre Sanktionen gegen Russland verschärfen, berichtet Merz.

15:11 Uhr – Medienbericht: Trump hat sich mit Selenskyj getroffen

US-Präsident Trump hat sich dem ukrainischen Sender Suspilne zufolge am Rande des Nato-Gipfels in Den Haag mit seinem ukrainischen Amtskollegen Wolodymyr Selenskyj getroffen. Stellungnahmen der beiden Staatschefs liegen bislang nicht vor.

15:05 Uhr – Merz lobt das „diplomatische Geschick“ von Rutte

Jetzt spricht Bundeskanzler Friedrich Merz. Den Beschluss für höhere Verteidigungsausgaben nennt er ein „Zeichen der Geschlossenheit“. Und er lobt Mark Rutte: „Das diplomatische Geschick des Generalsekretärs Mark Rutte hat diesen Erfolg überhaupt erst möglich gemacht.“

Merz bedankt sich bei den Amerikanern für ihren „unverzichtbaren Beitrag“ zur Bündnisverteidigung. Und er bekennt sich weiter zur Unterstützung der Ukraine, auch das sei ein Ergebnis des Gipfels. Man stehe ohne Einschränkung an der Seite dieses „geschundenen Landes“.

14:46 Uhr – Rutte: „Jetzt krempeln wir die Ärmel hoch“

Nato-Generalsekretär Mark Rutte hat auf einer Pressekonferenz sichtlich erfreut die Einigung der Nato-Mitglieder auf das neue Ausgabenziel gelobt. Er spricht von einer „Wende“. Alle Nato-Staaten erreichten mittlerweile das Zwei-Prozent-Ziel. 3,5 Prozent der Wirtschaftsleistungen sollen nun künftig in die „Kernfähigkeiten“ der Verteidigung der Mitgliedstaaten fließen, 1,5 Prozent in Investitionen zur Unterstützung der Verteidigungsfähigkeit. Damit könne die Nato eine Aggression effektiv abschrecken oder sich verteidigen, sollte das Bündnis angegriffen werden. Rutte ruft dazu auf, die Kapazitäten der Rüstungsindustrie nun hochzufahren. „Wir krempeln jetzt die Ärmel hoch und werden anpacken“, sagt er.

Auf eine Frage zu der viel beachteten SMS, die der Niederländer dem US-Präsidenten Donald Trump vor dem Treffen in Den Haag geschickt hat, sagte Rutte, Trump sei ein „guter Freund“. Hätten die Nato-Staaten das alte Zwei-Prozent-Ziel ohne den Druck des US-Präsidenten erreicht? Rutte hält das für Trumps Verdienst. „Ich glaube, das verdient jedes Lob“, sagt er.

14:38 Uhr – „Abscheulichkeit“ – Iran kritisiert Ruttes Lob für US-Angriffe

Der Iran hat empört auf das Lob von Nato-Generalsekretär Mark Rutte an US-Präsident Donald Trump für die Angriffe auf iranische Atomanlagen reagiert. „Es ist eine Schande, eine Abscheulichkeit und eine Verantwortungslosigkeit, dass der Generalsekretär der Nato einen ‚wirklich außergewöhnlichen‘ kriminellen Akt der Aggression gegen einen souveränen Staat beglückwünscht“, schrieb der Sprecher des iranischen Außenministeriums Ismail Baghai auf der Plattform X. „Wer Ungerechtigkeit billigt, dem mangelt es an Integrität. Wer eine Straftat unterstützt, gilt als Mittäter.“

14:15 Uhr – Nato beschließt Fünf-Prozent-Ziel

Unter dem Eindruck von Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine und auf Drängen von US-Präsident Trump vereinbart die Nato eine massive Erhöhung der Verteidigungsausgaben. Jeder Bündnispartner verpflichtet sich, spätestens ab 2035 jährlich fünf Prozent des Bruttoinlandsprodukts in Verteidigung und Sicherheit zu investieren, wie aus der vereinbarten Abschlusserklärung des Nato-Gipfels in Den Haag hervorgeht. 3,5 Prozent des BIP sollen demnach direkt in die Verteidigung und 1,5 Prozent in verteidigungsrelevante Infrastruktur fließen.

Im Gegenzug für das Fünf-Prozent-Versprechen erwarten die Alliierten nun, dass Trump künftig keinen Zweifel mehr daran lässt, dass die USA auch unter seiner Führung zur Beistandsverpflichtung nach Artikel 5 des Nato-Vertrags stehen. Also zu der Vereinbarung, dass ein Bündnispartner im Fall eines Angriffs auf die Unterstützung der Alliierten zählen kann und ein Angriff auf ein Mitglied als ein Angriff auf alle gewertet wird.

In der Gipfelerklärung heißt es zum Thema: „Wir, die Staats- und Regierungschefs des Nordatlantischen Bündnisses, sind in Den Haag zusammengekommen, um unser Bekenntnis zur Nato, dem stärksten Bündnis in der Geschichte, und zum transatlantischen Bund zu bekräftigen.“ Man bleibe geeint und entschlossen, die eine Milliarde Bürgerinnen und Bürger im Bündnisgebiet zu schützen.

13:41 Uhr – Trump vergleicht Iran-Angriff mit Hiroshima

Bei dem Pressetermin von US-Präsident Donald Trump ging es auch um den US-Angriff auf das iranische Atomprogramm vom Wochenende. Dabei zog der Republikaner mit dem Hang zu Übertreibungen einen historischen Vergleich. 1945 seien es die US-Atombomben auf Japan gewesen, die den Zweiten Weltkrieg beendet hätten – nun sei quasi das Gleiche passiert.

Die USA hatten bei ihrem Eingreifen in den Krieg zwischen Israel und dem Iran unter anderem bunkerbrechende Bomben auf die unterirdischen Atomanlagen des Iran geworfen. Die Anlagen wurden dabei stark beschädigt, wie Teheran inzwischen bestätigte. Im Gegensatz zum Zweiten Weltkrieg, der von 1939 bis 1945 wütete, dauerten die Angriffe zwischen dem Iran und Israel nach Israels Erstschlag zwölf Tage. Die Waffenruhe trat am Dienstagmorgen in Kraft.

13:34 Uhr – Klimaschützer versuchen Stadtautobahn zu besetzen – Polizei setzt Schlagstöcke ein

Einige Dutzend Demonstranten der Organisation Extinction Rebellion haben sich nach Angaben der Polizei bei der Stadtautobahn A12 im Zentrum von Den Haag versammelt. An mehreren Stellen hätten Polizeibeamte Demonstranten gestoppt. Die Protestaktionen sind etwa acht Kilometer vom Konferenzzentrum entfernt, in dem zur Zeit der Nato-Gipfel tagt. Nach Angaben von Reportern kam es beim Einsatz der Polizei dabei auch vereinzelt zu Auseinandersetzungen. Die Polizei hätte Schlagstöcke eingesetzt. Demonstranten würden Musik machen und Lieder zu Frieden im Gaza-Streifen und Klimaschutz singen.

13:06 Uhr – Estland meldet Luftraumverletzung durch russisches Flugzeug

Estland hat die Verletzung seines Luftraums durch ein russisches Transportflugzeug gemeldet. Die Maschine des russischen Katastrophenschutzministeriums vom Typ IL-76 sei am Sonntagmorgen nahe der Ostsee-Insel Vaindloo unerlaubt in den estnischen Luftraum eingedrungen und habe sich etwa vier Minuten darin aufgehalten. Dies teilte die estnische Armee in Tallinn mit.

Das Flugzeug hatte demnach die elektronische Kennung eingeschaltet und einen Flugplan mitgeteilt. Zum Zeitpunkt des Verstoßes habe der Pilot aber keinen Funkkontakt mit der Flugsicherung gehalten, hieß es in der Mitteilung. Die Maschine sei danach in den russischen Luftraum weitergeflogen. Das Außenamt in Tallinn bestellte einer Mitteilung zufolge wegen des Vorfalls den Geschäftsträger der russischen Botschaft ein und überreichte eine Note. Außenminister Margus Tsahkna sprach von einem „äußerst schwerwiegenden und bedauerlichen Vorfall“, für den Estland eine Erklärung von Russland erwarte. Nach Angaben der Armee war es die zweite Luftraumverletzung durch Russland in diesem Jahr.

12:32 Uhr – Orbán widerspricht Merz: Russland keine ernste Gefahr

Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orbán zweifelt an den Warnungen europäischer Partner vor der Gefahr eines russischen Angriffs auf Nato-Gebiet bis zum Ende des Jahrzehnts. „Ich glaube, Russland ist nicht stark genug, um eine echte Bedrohung für uns darzustellen. Wir sind weit stärker“, sagte Orbán, der auch nach dem Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine weiter relativ enge Beziehungen zum russischen Staatschef Wladimir Putin pflegt.

11:39 Uhr – Staats- und Regierungschefs treffen sich zum Gruppenfoto

10:56 Uhr – Trump bekennt sich zu Artikel 5 der Nato

US-Präsident Donald Trump bekräftigt die Unterstützung der USA für die transatlantische Militärallianz. Auf die Frage nach Artikel 5 des Bündnisvertrags zur Beistandsverpflichtung erklärte Trump auf einer Pressekonferenz mit Nato-Generalsekretär Mark Rutte: „Wir stehen voll und ganz hinter ihnen.“ Die Nato werde „sehr stark“ sein.

Rutte lobte Trump dafür, die Nato-Länder zu höheren Verteidigungsausgaben bewegt zu haben und bezeichnete den US-Präsidenten als „Mann der Stärke und des Friedens“. Trump selbst sprach von einem „großen Sieg für alle.“ Artikel 5 des Nato-Vertrags verpflichtet alle Mitgliedstaaten zum militärischen Beistand bei einem Angriff auf einen Bündnispartner.

10:45 Uhr – Deutschland kauft mit Norwegen F-35-Marschflugkörper

Das Verteidigungsministerium kauft gemeinsam mit Norwegen für die künftigen Tarnkappenjets der Bundeswehr vom Typ F-35 neue Marschflugkörper. Eine bilaterale Übereinkunft über das rund 677 Millionen Euro umfassende Geschäft wurde in Den Haag unterschrieben. Beide Staaten beschaffen die Waffen gemeinsam. „Diese Regelung setzt um, was unser gemeinsames Ziel in Europa und der Nato ist. Gemeinsame Beschaffung, um Zeitdauer, Bürokratie und Kosten zu reduzieren“, sagte Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) nach der Unterzeichnung. Auf diesem Wege erhalte die Bundeswehr die ersten der Marschflugkörper vor Ende 2027.

10:35 Uhr – Merz: Russland bedroht „gesamte politische Ordnung“ Europas

Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hat angesichts der geplanten massiven Erhöhung der Verteidigungsausgaben der Nato-Länder erneut vor der Bedrohung durch Russland gewarnt. „Russland bedroht nicht nur die Ukraine, Russland bedroht den gesamten Frieden, die gesamte politische Ordnung unseres Kontinents“, sagte Merz am Rande des Nato-Gipfels. Die Nato-Partner hätten „übereinstimmend“ festgestellt, „dass sich die Bedrohungslage geändert hat und die Bedrohung heißt insbesondere Russland“, fügte er hinzu.

10:19 Uhr – Trump begeistert vom niederländischen Königspaar

„Der Tag beginnt in den schönen Niederlanden“, schrieb Trump auf seiner Plattform Truth Social. Trump hatte die Nacht im königlichen Palast Huis ten Bosch verbracht (ohne Ehefrau Melania, die nicht mitgereist ist) und am Morgen auch mit König Willem-Alexander und Königin Máxima gefrühstückt. „Der König und die Königin sind wunderschöne und spektakuläre Menschen. Unser Frühstückstreffen war großartig!“, lobte er seine Gastgeber.

Ob es dem Königspaar ebenso gut gefiel, wurde zunächst nicht bekannt. Am Vortag hieß es, man habe den US-Präsidenten mit „großem Vergnügen“ empfangen. Dass der US-Präsident im Palast übernachten durfte, ist eine sehr große Ehre. Zwar kommt es immer mal wieder vor, dass hohe Staatsgäste im Palast übernachten dürfen, doch dann meistens im Schloss in Amsterdam und nicht im Wohnpalast im Stadtwald von Den Haag. Dort fand zum Auftakt des Nato-Gipfels am Abend zuvor auch ein festliches Abendessen statt mit den Staats- und Regierungschefs.

08:55 Uhr – Spanien rechnet nicht mit Konsequenzen bei Zielverfehlung

Spanien rechnet nicht mit Konsequenzen wegen der Weigerung, das Nato-Ausgabenziel von fünf Prozent des BIP zu erfüllen. Wirtschaftsminister Carlos Cuerpo erklärte: „Spanien wird ein verantwortungsvoller Verbündeter sein.“ Dem Sender Bloomberg TV sagt er, Spanien werde alle seine Zusagen militärischer Fähigkeiten einhalten.

08:35 Uhr – Rutte sieht „keine Alternative“ zum Fünf-Prozent-Ziel

Generalsekretär Mark Rutte bekräftigt die Notwendigkeit der massiven Erhöhung der Verteidigungsausgaben der Bündnispartner. Es gebe bei den Nato-Partnern angesichts der Bedrohung aus Russland und der internationalen Sicherheitslage die „feste Überzeugung“, dass es „keine Alternative“ zum Fünf-Prozent-Ziel gebe, sagte Rutte am Rande des Gipfels. „Wir müssen das wirklich tun“, verdeutlichte er.

07:40 Uhr – Weber kritisiert Spanien wegen Verteidigungsausgaben

Der Chef der konservativen Europäischen Volkspartei (EVP), Manfred Weber, stimmt in die Kritik an der Haltung Spaniens zu höheren Verteidigungsausgaben ein. „Das Verhalten der spanischen Regierung ist indiskutabel“, sagte der CSU-Politiker der „Augsburger Allgemeinen“. „Pedro Sanchez, der sozialdemokratische, spanische Ministerpräsident, stellt sein eigenes politisches Überleben, das durch einen Korruptionsskandal gefährdet ist, über die europäische Stabilität und Sicherheit“, kritisierte der EVP-Fraktionsführer im EU-Parlament.

Zuvor hatte US-Präsident Donald Trump noch vor seiner Ankunft beim Nato-Gipfel gleich mehrmals Unzufriedenheit mit Spanien geäußert. Vor Journalisten sagte er auf dem Flug von Washington nach Europa mit Blick auf die Verteidigungsausgaben, was Spanien mache, sei „unfair“ den anderen gegenüber.

07:31 Uhr – Großbritannien will atomwaffenfähige Kampfjets kaufen

Großbritanniens Regierung kündigt den Beschluss zum Kauf hochmoderner Kampfjets aus den USA zur Stärkung seiner atomaren Abschreckung an. Demnach sollen mindestens zwölf Flugzeuge vom Typ F-35A bestellt werden, die Atombomben abwerfen können. Nato-Generalsekretär Mark Rutte begrüßte die Entscheidung der Briten als wichtigen Beitrag zur nuklearen Abschreckung des transatlantischen Militärbündnisses.

Nach dem Ende des Kalten Krieges hatte Großbritannien die strategische Rolle der Royal Air Force beschnitten und bei der nuklearen Abschreckung allein auf seine U-Boot-Flotte gesetzt. Die jetzige Kehrtwende markiere die bedeutendste Stärkung des Abschreckungsprogramms seit Jahrzehnten, teilte die Regierung in London mit.„In Zeiten radikaler Unsicherheit können wir Frieden nicht länger als selbstverständlich betrachten, weshalb meine Regierung in unsere nationale Sicherheit investiert“, wurde Premierminister Keir Starmer in der Mitteilung zitiert.

Die auf einen Stückpreis von rund 80 Millionen US-Dollar (umgerechnet 70 Mio. Euro) geschätzten Kampfflugzeuge gehören zu einer schon länger geplanten Massenbestellung von 138 F-35-Jets. Neu ist, dass ein Dutzend dieser Flieger nun auch zum Einsatz von Atomwaffen befähigt sein soll. Der britische „Guardian“ berichtet, dass es um die Bestückung mit US-Atombomben vom Typ B61-12 gehe, deren Zerstörungskraft dreimal so stark sei wie die jener Sprengkörper, die im August 1945 auf die japanische Stadt Hiroshima abgeworfen wurden.

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