Putin droht: "Der Ort, wo der Fuß eines russischen Soldaten steht, gehört uns"
Kremlchef Wladimir Putin hat den russischen Anspruch auf die gesamte Ukraine bekräftigt und erstmals mit einer möglichen Eroberung der ukrainischen Gebietshauptstadt Sumy gedroht. "Wir haben zwar nicht das Ziel, Sumy einzunehmen, aber im Prinzip schließe ich das nicht aus", sagte Putin in St. Petersburg beim Internationalen Wirtschaftsforum.
Die russischen Truppen nehmen im gleichnamigen Gebiet im Nordosten der Ukraine seit Monaten immer mehr Ortschaften ein. Putin erklärte, dass seine Streitkräfte dort eine Pufferzone errichteten. Bisher gehe sie zehn bis zwölf Kilometer tief ins Land. Möglich sei die Einnahme der Gebietshauptstadt Sumy. Die Frontlinie verläuft nur etwa 18 Kilometer von der Stadtgrenze entfernt.
Wladimir Putin: "Der Ort, wo der Fuß eines russischen Soldaten steht, gehört uns"
Er sehe Russen und Ukrainer als ein Volk, sagte er bei der Plenarsitzung des Forums in seiner Heimatstadt weiter. "In dem Sinn ist die ganze Ukraine unser", erklärte er unter großem Beifall im Saal. Auf die Frage des Moderators, wie weit er die Ukraine erobern wolle, antwortete er: "Wo der Fuß eines russischen Soldaten steht, gehört der Ort uns." Auch dafür bekam er Applaus.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj reagierte schnell auf die Aussagen des Kremlchefs: Putin zeige klar, dass er keinen Frieden wolle. "Russland will Krieg führen", sagte er in einer Videobotschaft. Es gebe aus Russland immer neue Drohungen. "Das bedeutet, dass ihnen der Druck, den die Welt ausübt, noch nicht weh tut."
"Wo ein russischer Soldat seinen Fuß setzt, bringt er Tod und Zerstörung"
Außenminister Andrij Sybiha erklärte, wohin immer ein russischer Soldat seinen Fuß setze, bringe er Tod und Zerstörung. Putin Äußerungen unterliefen die Friedensbemühungen der USA. "Für jedes Bein eines russischen Soldaten gibt es eine ukrainische Drohne", schrieb Selenskyjs Redenschreiber Dmytro Lytwyn im Netzwerk X.

Ukraine 14 Menschen sterben bei russischem Angriff auf Kiew
In dem mehr als drei Jahre andauernden Angriffskrieg hat Russland bisher die ukrainischen Gebiete Donezk, Luhansk, Saporischschja und Cherson annektiert. Moskau hat zuletzt damit gedroht, dass weitere Regionen folgen könnten, wenn Kiew nicht den russischen Maximalforderungen für ein Kriegsende zustimmt.
Putin und die Nato-Osterweiterung
Der russische Präsident begründete den Krieg erneut mit der Ostausdehnung der Nato. Einen möglichen Beitritt zum Bündnis will Moskau auf keinen Fall zulassen. Die Ukraine sei 1991 aus der Sowjetunion als neutraler Staat in die Unabhängigkeit entlassen worden, sagte Putin. Zu dem neutralen Status solle sie zurückkehren.

Neue Kriegsumfrage Die Ukrainer sind bereit zu Kompromissen – aber nicht zur Kapitulation
Auf eine Frage entgegnete er, dass man sein Vorgehen in der Ukraine nicht mit der Forderung von US-Präsident Donald Trump nach bedingungsloser Kapitulation des Irans gleichsetzen dürfe. Russland strebe keine Kapitulation der Ukraine an. "Wir bestehen auf einer Anerkennung der Realitäten, die sich vor Ort ergeben haben." Darunter versteht die russische Führung, dass ihre Truppen einen großen Teil der Ukraine beherrschen und weiter vorrücken.
Moskau unterstützt zivile Atomnutzung im Iran
Im Konflikt um das Atomprogramm des Irans betonte Putin, dass Moskau die friedliche Nutzung der Kernenergie in dem Land unterstütze. Russland habe trotz aller Widrigkeiten einen Atomreaktor in Buschehr gebaut und Verträge geschlossen über den Bau von zwei weiteren Reaktoren. Die Arbeit in Buschehr laufe trotz einer gewissen Gefahr und der schwierigen Lage weiter. "Wir evakuieren unser Personal von dort nicht", sagte Putin, der in diese Woche die Zahl mit 600 Russen in der Anlage angegeben hatte.

Trotz Ukraine-Krieg EU importiert seit Kriegsbeginn russisches Gas für 32,7 Milliarden Euro
Der Kremlchef widmet seinen Auftritt beim Wirtschaftsforum traditionell aktuellen internationalen Fragen. Er sprach aber auch über Wirtschaft und kündigte an, dass die russische Rüstungsindustrie weiter ausgebaut werden solle. Russland müsse wegkommen von einer Unterteilung zwischen zivilen und reinen Rüstungsfirmen.
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