Bei Schüssen an einer Schule im österreichischen Graz sind mindestens neun Menschen getötet worden. Unter den Toten sei auch der mutmaßliche Schütze, bestätigte die Polizei auf X.

Bei den Toten handele es sich um sieben Schüler und mindestens ein erwachsenes Opfer, sagte die Grazer Bürgermeisterin Elke Kahr der österreichischen Nachrichtenagentur APA. Mehrere Verletzte seien in Krankenhäuser gebracht worden. Kahr sprach von einer „schrecklichen Tragödie“.

Laut der österreichischen „Kronen Zeitung“ sei die Zahl der Schwerverletzten zweistellig. 28 Personen sollen demnach in Krankenhäusern behandelt werden.

Die Polizei in Graz hat Schaulustige dringend aufgerufen, keine Bilder oder Videos von dem Einsatz an einer Schule, wo mehrere Menschen ums Leben gekommen sind, in sozialen Netzwerken hochzuladen. Sie will dieses Material vielmehr für ihre Ermittlungen verwenden und bat Umstehende, die etwas gesehen haben, ihr Material stattdessen auf einer Seite des Innenministeriums hochzuladen.

Der Polizeieinsatz läuft seit circa 10 Uhr. Das Gymnasium wurde evakuiert. Die Spezialeinheit Cobra ist im Einsatz.

Der Täter habe in zwei Klassen um sich geschossen haben, berichtet die „Kronen Zeitung“ weiter. Bei der Durchsuchung der Schule soll der mutmaßliche Täter tot auf einer der Toiletten aufgefunden worden sein. Auch sei er Schüler an dem Gymnasium gewesen und sich als Mobbingopfer gesehen haben. Auch der Fernsehsender ORF spricht von einem ehemaligen Schüler.

Zahlreiche Rettungskräfte sind im Einsatz. Da Rote Kreuz spricht von 158 Sanitätern und 31 Mitarbeitern der Krisenintervention. Außerdem seien 65 Rettungsfahrzeuge vor Ort.

Schüler und Lehrer wurden nach der Evakuierung zu einem sicheren Treffpunkt geleitet. Für die Eltern wurde ein Sammelplatz eingerichtet. Die Polizei geht von einem Einzeltäter aus. Inzwischen sei die Lage gesichert, teilte die Polizei am späten Vormittag mit. „Es wird von keiner weiteren Gefahr ausgegangen.“

Bei der Schule handelt es sich um ein sogenanntes Bundes-Oberstufenrealgymnasium. An solchen Schulen sind Schüler in der Regel 14 Jahre und älter. Die Schule zeigt auf ihrer Webseite 17 Schulklassen und ein Foto von rund 40 Lehrkräften.

„Unermessliches Leid“ – Wiens Bürgermeister gedenkt den Opfern

Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) hat auf X den Opfern des Amoklaufs gedacht: „Mein tiefstes Mitgefühl gilt den Opfern, ihren Familien und allen, die jetzt unermessliches Leid erfahren.“

Bundeskanzler Christian Stocker sagte alle Termine ab und berief einen Krisenstab ein. Er machte sich auch auf den Weg zum Tatort. Das bestätigte eine Sprecherin des Kanzleramts der Deutschen Presse-Agentur.

Auch Landeshauptmann Mario Kunasek (FPÖ) sei auf dem Weg. Er zeigte sich ebenfalls erschüttert: „Es ist unfassbar, was heute in Graz passiert ist. Als Landeshauptmann der Steiermark und als Vater bin ich zutiefst betroffen über diese Wahnsinnstat, die so viel Unheil und unglaubliches Leid gebracht hat. Meine Gedanken sind bei den unschuldigen Opfern, Familien und Lehrpersonen.“

Auch die EU-Kommission hat nach den tödlichen Schüssen Anteil genommen. „Wir möchten den Familien der Opfer und der ganzen Stadt Graz unser tiefstes Beileid aussprechen“, sagte eine Kommissionssprecherin in Brüssel. „Wir stehen gemeinsam in Trauer und suchen nach Klarheit nach diesem schrecklichen Ereignis in einer Schule.“ Es seien „absolut schreckliche und tragische Nachrichten“.

Graz liegt im Südosten von Österreich. In der zweitgrößten Stadt des Landes leben etwa 300.000 Menschen.

Hinweis: Dieser Text wird laufend aktualisiert.

In der Regel berichten wir nicht über Selbsttötungen – außer die Tat erfährt durch die Umstände besondere Aufmerksamkeit. Sollten Sie selbst das Gefühl haben, dass Sie Hilfe benötigen, kontaktieren Sie bitte umgehend die Telefonseelsorge (www.telefonseelsorge.de). Unter der kostenlosen Rufnummer 0800-1110111 oder 0800-1110222 erhalten Sie anonym Hilfe von Beratern, die Ihnen Auswege aus schwierigen Situationen aufzeigen können.

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