Ausschreitungen in Los Angeles nach Razzia von US-Einwanderungsbehörde
Nach einer großangelegten Razzia der US-Einwanderungsbehörde in mehreren Teilen von Los Angeles ist es am Freitagabend zu heftigen Protesten gekommen. Mehr als 40 Menschen wurden wegen mutmaßlicher Verstöße gegen Einwanderungsbestimmungen festgenommen. Vor dem Bundesgefängnis, in dem die Inhaftierten untergebracht wurden, versammelten sich Dutzende Demonstrierende. Die Polizei setzte Tränengas ein, um die Menge auseinanderzutreiben.
Die Aktion wurde von Einsatzkräften der Immigration and Customs Enforcement (ICE) an mehreren Orten, darunter auch im „Fashion District“, durchgeführt. Dort versuchten Demonstrierende, die Abfahrt der Behördenfahrzeuge zu blockieren. Sirenen heulten, während schwarze SUVs von Menschen umringt wurden. Beamte setzten Blendgranaten ein. „Ein Demonstrant versuchte sogar, ein Fahrzeug physisch an der Weiterfahrt zu hindern“, hieß es.
Los Angeles’ Bürgermeisterin Karen Bass kritisierte die Einsätze scharf und sprach von einem Versuch, „Terror in der zweitgrößten Stadt des Landes zu säen“.
Die Razzien sind Teil einer verschärften Abschiebepolitik, mit der die Regierung von Ex-Präsident Donald Trump massenhafte Deportationen durchsetzen will. Laut ICE-Direktor Todd Lyons verhaftet die Behörde derzeit durchschnittlich 1.600 Personen pro Tag, angeblich vor allem „gefährliche Kriminelle“.
Die Aktionen stießen auf breite Kritik. Angelica Salas, Direktorin der Organisation Coalition for Humane Immigrant Rights (CHIRLA), sprach von einem „terrorisierenden“ Vorgehen gegen friedliche Familien. „Diese Menschen sind Väter, Mütter, Arbeiter – unsere Gemeinschaft wird angegriffen“, sagte sie auf einer Pressekonferenz. Während das ICE lediglich Durchsuchungen an drei Orten bestätigte, berichtete CHIRLA von Aktivitäten an mindestens sieben Orten – darunter auch einem Donut-Laden.
Vor dem Bundesgefängnis in Los Angeles forderten Demonstrierende lautstark die Freilassung der Festgenommenen. „Lasst sie frei, lasst sie bleiben!“, riefen sie. Einige beschrifteten das Gebäude mit Graffiti. Andere Demonstrierende hielten Schilder mit der Aufschrift „ICE raus aus LA!“, während einige Parolen anstimmten und über Megafone riefen. In den sozialen Netzwerken verbreiten sich Videos, wie Demonstranten „Shame on you!“ skandieren. Polizisten mit Schutzschilden und Helmen drängten die Protestierenden mit Tränengas und Schlagstöcken zurück.
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