Wie Friedrich Merz (nicht nur) Donald Trump mit seinem Englisch beeindruckte
Er kam ohne Dolmetscher ins Weiße Haus – und den hätte er auch gar nicht nötig gehabt. In einwandfreiem Englisch unterhielt sich Friedrich Merz am Donnerstag im Oval Office mit US-Präsident Donald Trump und der US-Presse (wenn er denn zu Wort kam).
Der Gastgeber zeigte sich beeindruckt von den Sprachkenntnissen des Bundeskanzlers. "Du sprichst so gutes Englisch", lobte Trump, der mit dem Kanzler seit einem Telefonat per Du ist. "Ist das genauso gut wie dein Deutsch?" Merz wiegelte ab: "Nein, das ist nicht meine Muttersprache."
Friedrich Merz nutzte Englisch auch beruflich
Dennoch: Auch große Teile der deutschen Öffentlichkeit dürften durch Merz' Antrittsbesuch in Washington, D. C. erstmals registriert haben, dass der neue Kanzler mit seinen Englischkenntnissen überzeugen kann – etwas, was von Angela Merkel oder Olaf Scholz nicht zwingend in Erinnerung bleibt. "Für jemanden wie Trump, dem persönliche Treffen wichtig sind, ist das von enormem Vorteil", urteilte Rob Schmitz, der Mitteleuropakorrespondent des US-Radiosenders NPR, im Interview mit der "Zeit" anschließend. "Scheint oberflächlich, ist es aber nicht, weil der Kanzler damit in der Lage ist, kritische Situationen schnell selbst zu entschärfen. Trump ist offensichtlich kein Mensch, der Geduld für Übersetzer hat, er will direkt sprechen."

Besuch im Oval Office Fritz im Glück: Der Kanzler zu Gast bei der Trump-Show
Dass der Kanzler offenbar verhandlungssicheres Englisch beherrscht, erklärt sich auch durch seinen Lebenslauf. Zwar blieb er nach eigener Auskunft einmal in der Schule sitzen und legte das Abitur mit einer "schwachen Drei" ab, spätestens aber ab seinem Einzug ins Europaparlament 1989 war Merz beruflich auch auf internationalem Parkett zu Hause – Englisch ist in Brüssel und Straßburg so etwas wie eine inoffizielle Amtssprache. Auch als späterer Partner und Senior Counsel der internationalen Anwaltskanzlei Mayer Brown LLP gehörte die englische Sprache zu seinen Arbeitswerkzeugen – das nützt ihm nun als Bundeskanzler. Hinzu kommt Merz' Ehrgeiz: "Ich versuche fast alles zu verstehen und so gut wie möglich zu sprechen", sagte er im Oval Office zu Donald Trump – und unterstrich damit seinen Willen zur Verständigung, in doppelter Hinsicht.

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Dem US-Präsidenten blieb zu den Englischkenntnissen des Kanzlers nur noch zu sagen: "Das ist eine Leistung."
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