Mit geschmuggelten Drohnen greift die Ukraine russische Militärflughäfen an und zerstört Kampfbomber. So kommentiert die Presse das Husarenstück namens Aktion Spinnennetz.

"Bild", Deutschland

"Dass die Ukraine dem primitiven und menschenverachtenden Treiben Putins immer noch etwas entgegensetzen kann, wirkt fast wie ein Wunder. Wenn man in einem Krieg überhaupt von Wundern sprechen kann.

Die Angriffe auf Putins Stützpunkte zeigen: Die Ukraine hat sich – trotz aller Rückschläge – noch nicht aufgegeben. Anders als Putin nehmen die ukrainischen Soldaten dabei nur militärische Ziele ins Visier. Die Angriffe zeigen auch: Putin ist verwundbar. Genau das kann in den anstehenden Verhandlungen über eine Feuerpause ein entscheidendes Druckmittel sein."

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"Berliner Morgenpost", Deutschland

"Für Kremlherrscher Putin ist der Angriff eine Schmach. Er wird sich rächen. Bereits vor Bekanntwerden der SBU-Operation hatte Moskau der Ukraine 'Terrorangriffe' vorgeworfen, weil sie bei Sabotage-Angriffen nahe der ukrainisch-russischen Grenze Brücken zerstört hatte, um die russische Logistik zu stören. Bei einem dieser Angriffe waren nach russischen Angaben sieben Zivilisten in einem Zug getötet worden, als Trümmer einer Brücke auf ein Eisenbahngleis gestürzt waren. In den kommenden Tagen drohen der Ukraine massive russische Luftschläge. Für die Ukrainer ist das nichts Neues. Die Menschen in Russland müssen nun schmerzhaft erleben, dass der Krieg, den ihr Machthaber begonnen hat, jetzt auch in ihre Heimat getragen wird.

Russische Medien fordern harten Umgang mit Ukraine

"Moskowski Komsomolez", Russland

"Der 1. Juni wurde zu einem schwarzen Tag für Russlands Langstrecken- und Militärtransportflieger. Ukrainische Kamikaze-Drohnen, die aus der Nähe unserer Militärflugplätze starteten, haben die russischen strategischen Bomber attackiert. Die strategischen Atomstreitkräfte haben Schäden erlitten. Es stehen ernsthafte Ermittlungen innerhalb des Militärs und anderer im vierten Kriegsjahr für strategische Objekte verantwortliche Sicherheitsorgane bevor. Aber es gibt bedeutendere, man kann sagen für das Land lebenswichtige Fragen, die nicht unbeantwortet bleiben dürfen. Die wichtigste: Mit wem kämpfen wir und warum kämpfen wir mit diesem Gegner nicht anders?"

"Wall Street Journal", USA

"Der gewagte Drohnenangriff der Ukraine vom Wochenende auf Militärbasen tief in Russland ist ein brillantes Beispiel für Kreativität und Entschlossenheit. Sie werden den Verlauf des Krieges nicht ändern, aber sie zeigen, dass die Ukraine in der Lage ist, weit von ihrer Grenze zu Russland entfernt zuzuschlagen. Die Geheimdienstinformationen, die für die angeblich seit 18 Monaten geplante Operation erforderlich waren, sind ebenfalls ein Grund für den Kreml, beunruhigt zu sein. Hatte die Ukraine russische Hilfe?"

Geheimdienst-Aktion "Zerstörung feindlicher Kampfbomber": Ukraine greift Stützpunkte in Sibirien an

"Verdens Gang", Norwegen

"Mit russischen Augen betrachtet sind die Angriffe geradezu demütigend. Nicht zuletzt für Putin, der sein gesamtes Prestige darauf verwendet hat, der Mann zu sein, der sich um Russlands Sicherheit kümmert. In letzter Zeit gab es nicht allzu viele militärische Triumphe für die Ukraine. Deshalb ist dieser so wichtig für die möglichen Friedensverhandlungen. In jedem Fall ist die Aktion gegen russische Militärflugplätze ein Signal dafür, dass die Ukraine weiterhin in der Lage ist, ihrem einfallenden Nachbarn die Stirn zu bieten."

"De Telegraaf", Niederlande

"In einer gewagten Operation hat die Ukraine tief in Russland zugeschlagen. Bei einem beispiellosen Drohnenangriff wurden 40 russische Militärflugzeuge getroffen. In dem seit mehr als drei Jahren andauernden Krieg musste die Ukraine auf Drängen der westlichen Verbündeten, die eine Eskalation befürchteten, lange Zeit auf Angriffe auf russische Gebiete verzichten. Der spektakuläre Drohnenangriff, der sich gegen legitime militärische Ziele in Russland richtete, fällt vollständig unter das Recht auf Selbstverteidigung. Viel zu lange ist die Ukraine bei der Ausübung dieses Rechts von verängstigten Politikern im Westen ausgebremst worden."

Haben die Angriffe Auswirkungen auf Gespräche?

"Neue Zürcher Zeitung", Schweiz

"Der Angriff fand am Vortag der zweiten Runde der ukrainisch-russischen Gespräche in Istanbul statt. Dass die Ukraine einen seit mehr als einem Jahr geplanten Großangriff ausgerechnet jetzt durchführt, ist kein Zufall. Die ukrainische Delegation wird einen sofortigen, bedingungslosen Waffenstillstand, die Freilassung aller Gefangenen und die Rückkehr der nach Russland entführten ukrainischen Kinder fordern. Dass der Kreml bisher kein vergleichbares Memorandum geteilt hat, wertet Selenskyj als weiteren Beweis dafür, dass Russland kein Interesse daran hat, den Krieg zu beenden. Was die Eskalation für die Gespräche und die Bemühungen um eine diplomatische Lösung des Konflikts im Allgemeinen bedeutet, ist unklar. Russland und die Ukraine sind bemüht, gegenüber dem amerikanischen Präsidenten Donald Trump ihren Friedenswillen zu beweisen."

nik
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